Justiz Gera wirbt um Gefängnis-Neubau
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16. Juli 2019, 16:42 Uhr
Die Stadt Gera wirbt beim Land um den Neubau eines Gefängnisses. Einem Bericht der "Ostthüringer Zeitung" zufolge bietet die Stadt dem Justizministerium ein passendes Grundstück an. Dabei soll es sich um ein zehn Hektar großes Areal nahe dem Ortsteil Cretzschwitz handeln.
Das Land könnte die Fläche kurzfristig übernehmen und das Gebiet lasse sich ohne großen Aufwand erschließen, heißt es. Außerdem werde in dem Angebot auf Standortvorteile in Gera verwiesen: die Nähe zum Ostthüringer Justizzentrum in der Geraer Innenstadt und die Nähe zur Autobahn. Letztere sei ideal, um Häftlinge auch schnell zu anderen Gerichtsstandorten zu bringen
In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass auch Hohenleuben im Kreis Greiz den Gefängnis-Neubau möchte. Ein Sprecher des Thüringer Justizministeriums bestätigte, dass dazu Gespräche zwischen Thüringen und Sachsen laufen. Thüringen prüft, ob es aus dem gemeinsam geplanten Projekt eines Gefängnisneubaus in Zwickau aussteigt oder die Zahl der Gefängnisplätze reduziert. Das gesparte Geld könne für einen Neubau verwendet werden, für den sich Hohenleuben und Gera als Standort anbieten.
Sachsen und Thüringen planen seit 2014 gemeinsam einen Gefängnis-Neubau in Zwickau. Das Projekt verzögert sich aber immer wieder. Der Baubeginn im Sommer dieses Jahres war gescheitert, da es keine wirtschaftlichen Angebote eines Generalunternehmers gab. Auch die geplanten Kosten haben sich um 24 auf 174 Millionen Euro erhöht. Thüringen steht unter Zeitdruck. Denn in der JVA Hohenleuben sind viele Insassen in Gemeinschaftszellen untergebracht. Nach dem Thüringer Justizvollzugsgesetzbuch ist eine gemeinschaftliche Unterbringung von Gefangenen aber nur noch bis Ende 2024 zulässig. Ursprünglich sollte das Gefängnis in Zwickau mit 820 Haftplätzen im Jahr 2019 in Betrieb gehen.
Quelle: MDR THÜRINGEN
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten Ost-Thüringen | 04. Dezember 2018 | 08:30 Uhr