Eine junge Frau sitzt in einem Sessel.
Bildrechte: MDR/Alexandra Amanatidou

Porträt Valeria Bajaña Bilbao

07. Oktober 2024, 10:38 Uhr

Valeria studierte kritische Kriminologie, lange bevor True-Crime-Podcasts populär wurden. Dieses Studium schärfte ihren kritischen Blick und ihre Hartnäckigkeit bei der Recherche zu gesellschaftlichen Missständen. Um als Journalistin ihren Horizont sowohl regional als auch in Bezug auf verschiedenen Formaten zu erweitern, ist sie von Hamburg nach Leipzig gezogen und nimmt jetzt am Fresh-Programm teil.

Warum ich in den Journalismus wollte 

In meinem Abibuch schrieb ich mit 19 Jahren: "Traumberuf: Journalistin." Damals faszinierte mich vor allem das Schreiben von Kurzgeschichten und das Erzählen persönlicher Geschichten. Der Weg dorthin war jedoch nicht immer klar, und ich probierte mich zunächst in anderen Berufen aus, bevor ich mich endgültig für den Journalismus entschied. Mit der Zeit entdeckte ich weitere Facetten des Berufs und konnte mich Themen widmen, die mir besonders am Herzen liegen. 

In diesen Themengebieten kenne ich mich aus: 

Meine Expertise liegt in den Bereichen Migration und Flucht, die ich während meines Masterstudiums intensiv vertieft habe. In meiner Abschlussarbeit analysierte ich unter anderem, wie bestimmte Menschengruppen, die aus Zentralamerika über Mexiko in die USA migrieren, kriminalisiert werden. Mein Wissen über die politische Lage in dieser Region habe ich durch meine Arbeit bei der Berliner Zeitschrift "Lateinamerika Nachrichten" weiter ausgebaut. Besonders gerne befasse ich mich mit Themen, bei denen ich als Autorin aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen aus einer intersektionalen Perspektive beleuchten kann. 

Meine bisherigen Arbeitserfahrungen: 

Zuletzt war ich als investigative Journalistin für die Stern Investigativ-Redaktion tätig, wo ich als undercover Reporterin die Arbeitsbedingungen in der Tesla-Gigafabrik in Brandenburg aufdeckte. Meine journalistische Reise begann jedoch in Hamburg: Beim Kohero Magazin, startete ich als Autorin und als Praktikantin sammelte ich bei der taz Nord meine ersten redaktionellen Erfahrungen. In einem früheren Kapitel meines Lebens, unmittelbar nach meinem Masterstudium, war ich in der Sozialarbeit aktiv. Ich habe in der Drogenhilfe und in der Sozialberatung in Unterkünften für geflüchtete Menschen gearbeitet.  

Mit dieser Person würde ich gerne einen Abend in der Kneipe verbringen:

Definitiv Isabel Allende, die chilenische Schriftstellerin und Literaturikone. Sie arbeitete früher auch als Journalistin, und es wäre mir eine große Ehre, sie bei einem Drink kennenzulernen. 

Mein bisheriges Highlight als Journalistin: 

Mein Highlight in diesem Beruf war die Gelegenheit, zahlreiche Journalist*innen mit Migrations- und Fluchtgeschichte kennenzulernen, die in ihren Fachgebieten herausragende Arbeit leisten, und von ihnen lernen zu dürfen. Ohne ihren Rückhalt hätte ich meinen Platz in der Branche nie gefunden.