Handball | DHB-Supercup SC Magdeburg fiebert erstem Supercup-Sieg seit 2001 entgegen
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29. August 2024, 13:12 Uhr
Doublesieger SC Magdeburg kann schon vor dem Start in die neue Bundesligasaison den nächsten Titel einheimsen. Für die Elbestädter geht es gegen Vizemeister Füchse Berlin am Samstagabend (31. August, 18:30 Uhr live im Ticker) um den Supercup.
23 Jahre ist es her, dass der SC Magdeburg den deutschen Supercup gewinnen konnte. Unter dem damaligen Meister- und heutigen Nationaltrainer Alfred Gislason setzten sich die Elbestädter gegen den Pokalsieger VfL Lübeck-Schwartau durch. Danach gab es zwei Niederlagen im Duell Meister gegen Pokalsieger für den SCM, die letzte vor zwei Jahren gegen Kiel. An diesem Wochenende muss sich das Team von Bennet Wiegert mit dem Tabellenzweiten der vergangenen HBL-Saison messen, schließlich gewannen die Sachsen-Anhalter nicht nur die Liga, sondern auch den DHB-Pokal. Mit den Füchsen Berlin wartet ein harter Gegner, dessen Vorstand Sport Stefan Kretzschmar 2001 noch auf Seiten der Magdeburger beim letzten Triumph dabei war.
Ausbaufähige Vorbereitung
Der deutsche Doublesieger von der Elbe hat an den Ergebnissen gemessen eine Vorbereitung mit Licht und Schatten gespielt. Niederlagen gab es unter anderem gegen Melsungen und Kielce bei einem Turnier in Kassel, sowie gegen Aarhus beim Wartburg Cup in Eisenach, den der SCM dennoch gewann. Bennet Wiegert sprach nach dem 33:37 gegen den dänischen Topklub von einer "suboptimalen Leistung", einem Duell bei dem sein Team "nicht an seine Leistungsgrenzen gekommen ist. Ein sehr gebrauchter Tag." Dennoch ist sich der Erfolgstrainer sicher, dass seine Spieler heiß sind. "Für die Nicht-Olympioniken war die Pause viel zu lang. Die haben jetzt Bock auf Wettkampf. Dass es dann gleich um den ersten Titel der Saison geht, ist doch fantastisch."
Verletzungssorgen und Hickhack um Zehnder
Neun Magdeburger waren dagegen bei den olympischen Spielen dabei, spielten lange um Medaillen. Und einige kehrten verletzt aus Paris zurück, namentlich Außenspieler Tim Hornke und Daniel Pettersson. Als Ersatz verpflichtete der SCM Isak Persson. Der Schwede war nach seinem letzten Engagement beim Absteiger Bergischer HC vereinslos. Mit Manuel Zehnder haben die Grün-Roten dazu den Top-Torjäger der Liga nach einem langen Rechtsstreit in die Landeshauptstadt gelotst, der den ThSV Eisenach maßgeblich mit zum Klassenerhalt warf. Der Schweizer soll das Loch stopfen, was der Ausfall von Felix Claar hinterlassen hat. Der Däne verletzte sich ebenfalls in Paris. "Mir war das schon bewusst, dass dieser olympische Zyklus an den Kräften und vielleicht auch an der Gesundheit der Spieler etwas ändern wird. Dass es so dramatisch kommt, damit habe ich wirklich nicht gerechnet", haderte Wiegert. Neben den drei genannten fehlen dem SCM wohl auch noch Oscar Bergendahl und Omar Ingi Magnusson.
Zu den beiden Neuzugängen, die durch die langen Ausfälle dank Olympia notwendig wurden, gesellen sich noch Abwehrrecke Antonio Serradilla und das Eigengewächs Tim Zechel, der über den Umweg HC Erlangen den Weg an den Kreis in der ersten Mannschaft des SCM finden soll. Bennet Wiegert kennt den inzwischen 27-Jährigen noch aus seiner Zeit im Nachwuchs der Magdeburger. "Ich habe ihn damals auch nur sehr ungern gehen lassen", so der Trainer.
Alte Rivalität gegen die Füchse
Auch die Füchse, die über lange Zeit der einzige ernstzunehmende Kontrahent der Elbestädter im Kampf um die Meisterschaft waren, haben nachgelegt. Mit Max Beneke vom Partnerverein und Aufsteiger VfL Potsdam kommt der Nachwuchsspieler der Saison in die Bundeshauptstadt und soll Welthandballer Mathias Gidsel im Rückraum unterstützen. Einen lockeren, freundschaftlichen Vergleich im ersten Pflichtspiel der neuen Saison dürften weder die Berliner noch die Magdeburger erwarten, zu groß und historisch ist die Rivalität zwischen dem SC und den Füchsen. Diese ist nicht zuletzt durch die beiden Finals der Magdeburger im Super Globe 2023 und in der EHF European League 2021 gegen die Hauptstädter, sowie des Kampfs um den HBL-Titel in der abgelaufenen Saison, sowie das Halbfinale im DHB-Pokal zwischen den Kontrahenten noch weiter aufgeheizt. Alle diese Duelle gingen an die Elbe.
"Also dieses Spiel wird nicht beschreiben, wo die Saison beider Mannschaften hin geht. Das glaube ich nicht", ordnet Bennet Wiegert die Aussagekraft der Partie ein. "Aber ein normales Spiel? Nein, auf keinen Fall. Natürlich ist da Brisanz drin und natürlich ist es ein besonderes Spiel. Wir gegen Berlin, das bleibt für beide Mannschaften außergewöhnlich." Düsseldorf, wo das Spiel, sowie das Finale der Frauen zwischen Ludwigsburg und Metzingen am Samstag ausgetragen wird, darf sich auf einen packenden Auftakt in die Spielzeit freuen. Und auf hungrige Elbestädter, die den Super Cup endlich wieder nach Sachsen-Anhalt holen wollen.
SpiO/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR S-ANHALT | Sachsen-Anhalt heute | 01. September 2024 | 19:00 Uhr
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