Handball | Bundesliga Thüringer HC vor den saisonentscheidenden Wochen
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18. April 2025, 15:14 Uhr
Der Frust über das Ende der Hauptrunde ist beim Thüringer HC weitestgehend verflogen, nun wird optimistisch nach vorn geblickt. In den nächsten beiden Wochen wartet auf den THC mit dem Start in die Playoffs und dem Final Four im Europapokal ein richtig hartes Programm.
Die Anspannung steigt so langsam, aber sicher an beim Thüringer HC. Seit einer Woche bereitet Trainer Herbert Müller seine Mannschaft auf den Playoff-Auftakt gegen die HSG Bensheim/Auerbach vor. Am Sonntag (20. April 2025)) steigt das erste von maximal drei Spielen in der Viertelfinal-Serie.
"Ich spüre schon die ganze Woche ein Kribbeln in meiner Mannschaft. Wir wissen, dass jetzt alles erst einmal wie mit einem Schwamm weggewischt worden ist. Es beginnt bei null und das bedeutet, dass der Achte die gleichen Chancen hat wie der Erste. Jetzt heißt es, mit voller Bereitschaft und allen Emotionen am Sonntag in dieses erste Spiel zu gehen", erklärt Müller im Gespräch mit SPORT IM OSTEN am Karfreitag (18. April 2025).
Die Mannschaft ist fokussiert, ich habe versucht, sie am ersten Tag einzuschwören, damit wir wissen, dass wir jetzt innerhalb von ein, zwei Wochen eine ganze Saison scheinen lassen oder sie in die Mülltonne klopfen können.
Ärger über Platzierung ist (fast) verflogen
Erstmals nach elf Jahren steht der deutsche Meister bei den Handballerinnen nicht nach der regulären Saison fest, sondern es gibt noch eine Extrarunde. 2013/14 war das eine Meisterrunde (die der THC gewann), jetzt sind es Playoffs, wie man sie aus dem Basketball oder dem Eishockey kennt. Herbert Müller ist davon kein Fan, entscheiden doch wenige Spiele über die Saison. Aber er hat sich mit dem Modus arrangiert: "Man muss ja letztendlich, egal wie man darüber denkt, dass System annehmen. Wir müssen es so spielen, wie es uns vorgegeben ist." Und weil für alle klar war, wie es weitergehen würde, ärgerte sich der Übungsleiter der Thüringerinnen auch über die Ereignisse des letzten Spieltages, als nicht alle Teams zur gleichen Zeit spielten und so die Konkurrenz auf das Ergebnis des THC (38:24-Sieg beim BSV Sachsen Zwickau) reagieren konnte.
"Es ist ganz normal, dass ein letzter Spieltag für alle Teams zeitgleich stattfindet. Dann können solche Dinge nicht passieren. Man weiß dann eben, dass man noch ein Tor nachlegen muss, diese Möglichkeit hatten wir nicht", so Müller. Für ihn und seine Spielerinnen bedeutet der vierte Platz einen undankbaren Weg Richtung mögliche Meisterschaft: "Wir sind auf einem sehr unglücklichen Playoff-Ast. Wir haben mit Bensheim keine Mannschaft, die uns liegt. Und dann käme auch noch Ludwigsburg. Das zu vermeiden war unser Ziel, das konnten wir nicht schaffen. Jetzt heißt es aber nach vorne blicken, es annehmen und durch die Mitte durch."
Enges Spiel zuletzt gegen Bensheim/Auerbach
Gegen den "Nicht-Wunschgegner" aus Bensheim sollte der THC von Beginn an hellwach sein, weiß Müller: "Ich glaube, dass wir es schaffen müssen, Bensheim in den Positionsangriff zu zwingen, wenn sie schnell spielen. Sie haben schnelle Außen und versuchen das Tempo hochzuhalten, auch weil wir immer einen Spezialistenwechsel in der Abwehr haben." Vor allem auf Kim Irion, laut Müller "eine der besten Spielmacherinnen in Deutschland", müsse sein Team besonders aufpassen. Sie soll extra hart bearbeitet werden: "Du musst ihre Kreise total einengen, indem du ihr über die Aggressivität die Spielfreude nimmst."
Beim letzten Aufeinandertreffen in der regulären Saison Anfang Februar hatte sich der THC knapp mit 36:35 durchgesetzt und durfte dabei buchstäblich in der letzten Sekunde über den Sieg jubeln. Müller erwartet nun auch wieder enge Spiele, bei denen das Publikum den Unterschied machen könnte: "Unsere Fans sind immer ein Rückhalt und ein Mann mehr. Die werden uns nach vorne peitschen, davon bin ich überzeugt. Wir müssen das annehmen, aber auch ruhigbleiben in den entscheidenden Situationen. Das letzte Spiel ist durch ein Tor in der letzten Sekunde entschieden worden, da hatten wir diese mentale Stärke."
Am liebsten nur zwei Spiele im Viertelfinale
Die letzten Tage der Vorbereitung verbringen sie in Bad Langensalza mit Videostudium und taktischen Feinheiten. Dabei schaut man aber nicht nur auf den Gegner, ebenso wichtig ist es, den eigenen "Matchplan so auf die Platte zu bekommen, dass wir zufrieden sind und mit einem Gefühl der Sicherheit in das Match reingehen können", erklärt Müller weiter. Am liebsten wäre es dem 62-Jährigen natürlich, gleich vor heimischem Publikum das erste Spiel zu gewinnen und damit Bensheim unter Druck zu setzen.
Denn ein mögliches drittes Spiel wäre nur drei Tage vor dem Final Four in der EHF European League in Graz (3./4. Mai), das will Müller unbedingt vermeiden: "Es wäre wirklich fast unmöglich da nochmal richtig zu regenerieren, wenn dort nochmals so schwere Spiele kommen. Das heißt, es ist ganz wichtig, 1:0 in Führung zu gehen, sich den Vorsprung zu erarbeiten und dann nach Bensheim zu fahren und dann zu sagen, dass es für sie keinen Heimvorteil gibt."
rac
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Thüringenjournal | 21. April 2025 | 19:00 Uhr
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