Fußball | Regionalliga Henning Bürger (FC Carl Zeiss Jena): "Wir sind kein Aufstiegsfavorit"
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22. Juli 2024, 13:53 Uhr
Mit einem rundumerneuerten Stadion und zwei absoluten Highlights vor der Brust startet der FC Carl Zeiss Jena in die neue Regionalligasaison. Aufstiegsambitionen? Fehlanzeige. Vielmehr gilt der Fokus laut Trainer Henning Bürger der Entwicklung der Mannschaft.
- SPORT IM OSTEN: In wenigen Tagen startet Carl Zeiss Jena gegen den BFC Dynamo in die neue Saison. Wie groß ist die Vorfreude?
Henning Bürger: "Die Vorfreude ist wirklich groß. Es war bisher ein sehr schweißtreibender Sommer für die Spieler. Wir sind froh, dass wir jetzt auf die Zielgerade kommen und wollen in der letzten Woche Frische aufbauen."
- Gemessen an den Testspielergebnissen lief die Vorbereitung vielversprechend. Besonders das jüngste 3:1 gegen Aue ließ aufhorchen. Sehen Sie trotzdem noch letzte Baustellen?
"Wir sind froh, dass wir uns in der Vorbereitung von Spiel zu Spiel so steigern konnten. Zuletzt gegen Aue war das wirklich ein sehr überzeugender Auftritt des gesamten Teams. Das stimmt mich sehr optimistisch, was die Leistung angeht, die wir ab Freitag auf den Platz bringen müssen. Ich bin mit der Entwicklung der Jungs sehr zufrieden."
- Welche Stärken und vielleicht auch Schwächen Ihres Teams haben die Testspiele offenbart?
"Wir sind eine relativ neue Mannschaft mit vielen jungen Spielern, die wir integrieren müssen und wollen. Darin liegt der Schlüssel für die Leistungsfähigkeit einer Mannschaft. In diesem Prozess sind wir. Wir konnten in der Vorbereitung die Dinge, die uns als Trainerteam wichtig sind, implementieren. Deshalb bin ich optimistisch.
- Ist der Kader komplett? Auf welchen Positionen suchen Sie noch Verstärkungen?
"Wir sind da sehr entspannt. Das Transferfenster ist noch bis Ende August offen. Bis dahin sind schon einige Spiele gespielt. Diese Zeit werden wir nutzen, um genau hinzuschauen. Jeder Spieler hat die Möglichkeit, jeden Tag zu zeigen, dass er ein fester Bestandteil dieses Teams ist. Aber natürlich halten wir unsere Augen und Ohren offen."
- Mit Elias Löder konnte auch der Torschützenkönig der vergangenen Saison gehalten werden. Welche Bedeutung hat sein Verbleib für den Fußball-Standort Jena?
"Das freut uns alle. Elias ist natürlich ein ganz wichtiger Teil der Mannschaft. Er zeigt jeden Tag im Training und in den Testspielen, dass er gewillt ist, dort weiterzumachen, wo er in der letzten Saison aufgehört hat. Er ist extrem torgefährlich, aber auch extrem fleißig. Wir sind sehr zufrieden mit ihm und ich glaube, er fühlt sich hier pudelwohl. Ich hoffe, das macht er auch die gesamte folgende Saison."
- Jena gehört erneut zum erweiterten Kreis der Aufstiegsfavoriten. Würden Sie das unterschreiben?
"Da muss ich ein bisschen reingrätschen. In dieser Rolle sehen wir uns persönlich nicht. Der Verein steht in einer Phase der Konsolidierung. Wir gehen konsequent den Weg mit unseren jungen Leuten aus dem eigenen Nachwuchs. Ja, wir haben ordentliche Ergebnisse in der Vorbereitung erzielt. Die Leistung stimmt, die Entwicklung stimmt. Aber ab Freitag gilt es, Punkte zu holen. Das ist noch einmal eine andere Nummer. Und da zählen wir einfach nicht zum Kreis der Favoriten."
- Wer sind dann die Aufstiegskandidaten in der neuen Saison?
"Aus meiner Sicht sind das die üblichen Verdächtigen. Das wird wieder Greifswald sein, die investiert haben. Aber natürlich auch Halle und Chemnitz. Unser erster Gegner, der BFC Dynamo, ist sicher auch zu diesem Kreis zu zählen."
- Mit der Einweihung des neuen Stadions gegen Sampdoria Genua (30. Juli) und dem großen Los in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Doublesieger Bayer Leverkusen (28. August) stehen zwei absolute Highlights vor der Tür. Welche Bedeutung haben diese Spiele für den Verein?
"Momentan herrscht eine insgesamt sehr positive Stimmung rund um den Verein. Das neue Stadion wird hervorragend angenommen. Ich glaube auch, dass wir im letzten halben Jahr einen Fußball gespielt haben, der die Leute begeistert hat. Daran wollen wir natürlich anknüpfen.
Die beiden Spiele gegen Sampdoria Genua und Leverkusen machen nicht nur das Stadion voll, sondern werden für alle ein Erlebnis sein, an das wir lange zurückdenken werden. So etwas ist nicht alltäglich. Die Spieler erzählen schon viel über diese beiden Spiele. Aber es kommen noch wichtige andere Aufgaben zuvor."
- Prognosen sind immer mit Vorsicht zu genießen. Dennoch: Was erwarten Sie für das Auftaktspiel gegen den BFC Dynamo?
"Als Trainer bin ich für die Leistung verantwortlich. Ich möchte eine Mannschaft aufs Feld bringen, die dominant ist. Sicher werden wir auswärts auch mal Phasen haben, in denen wir viel verteidigen müssen. Aber wir wollen einen Fußball spielen, der dynamisch ist, frisch ist und von hoher Intensität geprägt ist. Das ist mein Ziel."
Das Interview führte Jonas Schlott
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | SPORT IM OSTEN | 27. Juli 2024 | 14:00 Uhr
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