Fußball | Regionalliga Wie Zimmermann und Meyer den HFC zum Aufstiegskandidaten machen
Hauptinhalt
14. Juni 2024, 08:34 Uhr
Das neue Führungsduo beim Halleschen FC hat noch viel vor in diesem Sommer. Trainer Mark Zimmermann und Sportdirektor Daniel Meyer sollen den Drittliga-Absteiger zurück in den Profifußball bringen. "Sport-im-Osten" analysiert die Kaderplanung und deren Erfolgschancen.
Bisher hat Halle elf Spieler für die neue Saison verpflichtet. Darunter viele junge Talente mit einer Verbindung zum Verein, weil sie beim HFC selbst ausgebildet wurden. Zimmermann kündigt bereits an: "Es gibt ein paar Jungs, die wir von unserem Weg überzeugen wollen, die auch schon eine Identifikation und Vergangenheit mit dem Verein haben. Und die wieder dahin wollen, wo der HFC zuletzt war." Schon da merkt man, dass der Coach Anspielungen auf den Wiederaufstieg keinesfalls meidet. Unter die Kategorie "Identität stiften" zählen auch die Rückholaktionen von Joscha Wosz und Niklas Kastenhofer, die beide schon Drittliga-Erfahrung vorweisen können.
Großteil des Kader noch nicht beisammen
Dazu gab es die etwas überraschende Verpflichtung von Routinier Jan Löhmannsröben sowie mit Burim Halili eine für die Regionalliga solide Verstärkung der Abwehr. Mit Torwart Sven Müller und Rechtsverteidiger Lucas Halangk konnten zudem – Stand jetzt – zwei Profis aus der letzten Saison gehalten werden. Der Großteil des Kaders muss aber noch zusammengestellt werden – und das sollte bewusst erst mit Trainer Mark Zimmermann geschehen. Heißt: Die wichtigsten Transfers für die neue Saison stehen noch an. Nach "Sport-im-Osten"-Informationen ist da einiges geplant.
Wird Rufat Dadashov aus dem Vertrag gekauft
Ein Thema soll Stürmer Rufat Dadashov vom BFC Dynamo sein. Der 32-Jährige steuerte vergangene Saison 14 Tore und fünf Vorlagen in 26 Spielen in der Regionalliga Nordost bei. Allerdings hat er noch ein Jahr Vertrag bei den Berlinern. Wegen einer wohl relativ niedrig dotierten Ausstiegsklausel soll eine Verpflichtung gelingen. Des Weiteren prüft Meyer wohl auch, wie die Chancen stehen, einen Angreifer aus der 3. Liga für die Mission Wiederaufstieg zu gewinnen. Ein Gedankenspiel dabei soll sich um Ron Berlinski drehen. Der 29-Jährige kam bei Rot-Weiß Essen letzte Saison nicht über die Reservistenrolle raus und ist ablösefrei. Für die Regionalliga Nordost wäre wohl mit das höchste Regal, in das man überhaupt greifen kann.
Zimmermann kann Drittliga-Aufstieg
In jedem Fall wirkt Zimmermann als der richtige Mann, der aus Talenten der Region und gestandenen Profis aus der Ferne einen Neuaufbau leiten kann. Vier Jahre lang entwickelte er zahlreiche Nachwuchskicker in der U21 des 1. FC Köln, zuvor formte er bereits mit Carl Zeiss Jena ein stabiles Gerüst, was mit dem Aufstieg in die 3. Liga mündete. Trotzdem gilt Zimmermann als bodenständig und nahbar, schlief sogar in der Nacht vor seiner Vorstellung in Halle im Campingwagen. Sportchef Meyer vergleicht ihn sogar menschlich schon mit einem seiner beliebtesten Vorgänger: "Ich glaube, dass er super hier her passt. In meiner vorherigen Zeit hier (als Nachwuchsleiter, d. Red.) habe ich Sven Köhler in Halle erlebt. Ich denke, dass wir da in eine ähnliche Richtung gehen und jemanden gefunden haben, der hier länger das Zepter schwingt." Köhler packte mit dem HFC den Sprung in die Drittklassigkeit 2012.
Und Zimmermann hat tatsächlich viel Aufstiegserfahrung. "Es ist schon etwas Besonderes, das Wissen zu haben, dass man im Saisonverlauf auch mal eine schwache Phase hat und trotzdem daran glauben muss. Dazu wie man sich verhalten muss, wenn es plötzlich um alles geht", erklärt Meyer. Schließlich musste Zimmermann ja 2017 mit Jena wie die kommenden zwei Meister der Nordost-Staffel auch durch das Nadelöhr Relegation (3:2, 0:1 gegen Viktoria Köln).
Vier Topfavoriten für den Aufstieg?
Stand heute hat der HFC sowohl die finanziellen Mittel als auch die sportliche Kompetenz, im Aufstiegskampf mit zu mischen. Vor der neuen Saison werden vor allem Chemnitz, Greifswald, der BFC Dynamo neben Halle als Favoriten gehandelt. Zimmermann nennt schon mal einen wichtigen Punkt, worauf es ankommt: "Wir müssen vom ersten Tag voll auf der Höhe sein!" Denn bei nur einem Relegationsrang ist ein großer Rückstand nach einem Fehlstart in der Regionalliga selten aufholbar.
Da kann ein "Hallo-Wach" in der Kabine nicht schaden. Passenderweise hört Zimmermann nämlich gern Hardrock. Sein Chef Meyer witzelt darüber: "Beim Musikstil müssen wir uns nochmal abstimmen. Aber ich hoffe, dass wir Hardrock im Stadion sehen. Weil wir wollen ja eine aktive und offensive Ausrichtung auf dem Feld haben. Wir machen Fußball als Entertainment für die Fans. Dann können wir gern unter Heavy Metal das gegnerische Tor belaufen."
Bleibt Meyer längert beim HFC?
Fakt: Vielleicht kriegt der neue Sportdirektor so auch Lust, seinen nur bis 31. August 2024 laufenden Vertrag schnell zu verlängern. "Es sieht hier keiner als Kurzzeitprojekt. Wenn wir mal Zeit haben, dann kümmern wir uns auch darum. Im Moment fehlt die leider, aber ich denke nicht, dass da ein Problem entstehen wird", sagt Meyer selbst. Im Juli sollen wohl Gespräche anlaufen. Meyer, Zimmermann und der HFC – die Musik könnte richtig stimmen…
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 27. Juli 2024 | 14:00 Uhr
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/1f15c88e-2238-4aeb-8803-4a9896f28658 was not found on this server.