Fußball | Regionalliga Neues Stadion: FC Carl Zeiss Jena und der Traum von der Bundesliga
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31. Juli 2024, 11:25 Uhr
Etwa zehn Jahre nach Freigabe der Stadt Jena ist am Dienstagabend (30. Juli 2024) auf dem Ernst-Abbe-Sportfeld die neue "ad hoc Arena" eröffnet worden. Der Weg für den FCC soll hoch hinaus gehen - hoch waren auch die Baukosten, deutlich höher als ursprünglich geplant. Wieso es dazu gekommen ist und was die Ziele von Verein und Stadionbetreiber sind erklärten die Verantwortlichen nach der Einweihung gegen Sampdoria Genua.
Ganz hoch hinaus soll es für den FC Carl Zeiss Jena gehen: "Wir arbeiten Hand in Hand, dass der FCC irgendwann Bundesliga spielt", kündigte Andreas Kuhn am Dienstagabend (30. Juli 2024) an. Das passende Stadion haben die Jenaer zumindest schon mal eingeweiht.
Kuhn ist der Geschäftsführer des Stadionbetreibers elf5 Jena GmbH. Nach der feierlichen Einweihung am Dienstagabend (30. Juli 2024) zeigte sich der "Stadionchef" äußerst erleichtert: "Es ist viel abgefallen. Ich bin stolz auf das ganze Team."
Langer Weg bis zur Einweihung
Kein Wunder, war der Weg bis zur Eröffnung doch alles andere als leicht, darauf verweist auch FCC-Präsident Ralph Grillitsch: "Es hat gedauert, bis die Stadtgesellschaft sich durchgerungen hat. Ich glaube aber, das war die richtige Entscheidung." Jahrzehntelang hatte der Verein mit der Stadt um einen Ausbau gerungen, 2015 stimmte der Stadtrat Jenas endlich zu. Viereinhalb Jahre später waren die Bauverträge unterschrieben, die Arbeiten konnten also beginnen.
Nun, wiederum fast viereinhalb Jahre später, ist mehr Zeit vergangen als geplant – und auch die Kosten liegen weitaus höher als sie ursprünglich angesetzt waren. 58 statt 34 Millionen Euro sind es letztendlich geworden.
Weltweite Krisen treiben Preise in die Höhe
Die Gründe dafür sind zahlreich, wie Andreas Kuhn am Abend der Einweihung erklärt: "Wir haben im Jahr 2020 im März die Verträge unterschrieben. Danach kam sehr schnell Corona, was uns sehr zurückgeworfen und auch Preisexplosionen mit sich gebracht hat. Dann kam der Krieg in der Ukraine, was die Baupreise stark in die Höhe getrieben hat, auch die Stahlpreise." Angesichts dieser Schwierigkeiten zeigt der Stadionchef sich zufrieden mit dem Abschluss der Arbeiten: "Mit 58 Millionen Euro sind wir, wenn man das hier sieht, was das Budget angeht, trotzdem im Rahmen geblieben."
Denn zu den weltweiten Krisen, die die Preise in die Höhe getrieben haben, kommt die tatsächliche Größe des fertigen Umbaus hinzu. Das Stadion sei "deutlich größer geworden", gibt Kuhn zu. Anders als ursprünglich geplant ist etwa eine Solaranlage installiert und das Funktionsgebäude um zwei weitere Etagen erweitert worden. Insgesamt passen nun 15.426 Zuschauer in die Arena. Zur Eröffnung am Dienstagabend waren 11.397 Plätze besetzt.
Jena verliert gegen Genua
Beim Freundschaftsspiel gegen den letzten Europacup-Gegner und heutigen italienischen Zweitligisten Sampdoria Genua – übrigens fast auf den Tag genau hundert Jahre nach der ersten Eröffnung des Stadions 1924 – verloren die Thüringer zwar mit 1:2 (0:2), das Ergebnis war bei diesen Feierlichkeiten inklusive Feuerwerk eher zweitrangig.
Das war auch Präsident Ralph Grillitsch anzumerken, er zeigte sich "relativ überwältigt" von der neuen Arena: "Das ist der nächste Schritt, der wirklich ein Quantensprung werden kann. Wir haben die Aufgabe daraus etwas zu machen." Wichtig sei bei aller Euphorie, Stichwort Bundesliga, aber auch Geduld: "Wir wissen, wo wir herkommen."
npo
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