Die Niederlage und das verpasste Pokal-Finale haben das Fass bei einigen Anhängern vom RB Leipzig am Mittwochabend (02. April) nicht zum Überlaufen gebracht, dafür aber ein Aufkleber.

Wie die Polizei Stuttgart mitteilte, sollen zwei Leipzig-Fans am Ausgang des Gästeblocks einem Mann Kopfhörer und Jacke geraubt haben. Offenbar war der Anlass, dass der Mann einen Sticker von Lok Leipzig im Ausgangsbereich des Blocks geklebt haben soll. Als der Ordnungsdienst eingreifen wollten, eskalierte die Lage, weil sich weitere RB-Fans einmischten und der Polizei zufolge, die Beamten unter anderem mit einer Fahnenstange angriffen. Dabei seien ein Polizeibeamter, zwei Mitarbeiter des Ordnungsdienstes und vier Fans verletzt worden.

Die Polizei setzte Pfefferspray und Schlagstöcke ein und nahm 107 Menschen vorläufig fest. Gegen 15 Verdächtige seien Ermittlungen unter anderem wegen Raubes, Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung eingeleitet worden. Gegen 2 Uhr wurden alle Randalierer wieder auf freien Fuß gesetzt.

RB Leipzig arbeitet die Vorfälle nach eigenen Angaben "in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden auf". Der Club teilte mit, dass man "sich harte Sanktionen und Maßnahmen" vorbehalte und schrieb weiter: "Jegliche Form von Gewalt und strafrechtliches Verhalten sind absolut inakzeptabel."

Bereits beim vorletzten Auswärtsspiel in Gladbach war es am Bahnsteig zu Auseinandersetzungen zwischen Fan-Gruppierungen von RB und Gladbach gekommen. Dabei versuchten Leipziger Anhänger laut Angaben der Bundespolizei auch, eine Absperrung zu durchbrechen.

Daraufhin kam es zu einem Schlagstockeinsatz. Auf der Rückfahrt wurde dann der Fanzug von RB von Unbekannten attackiert. Die Polizei sprach von "einer übelriechende Flüssigkeit aus zu Bruch gegangenen Flaschen". In den sozialen Medien war von einer Buttersäure-Attacke die Rede.