90+2 Hugonet und Reimann ...
... verhindern am kurzen Pfosten in gemeinschaftlicher Arbeit, dass Joker Christensen hier nur Augenblicke nach seiner Einwechslung auch knipst.
Freitag | 29.11.2024 | 18:30 Uhr
Fußball 2. Bundesliga
1:0 El Hankouri (48.)
1:1 Scherhant (55.)
1:2 Niederlechner (65.)
1:3 Schuler (86.)
Reimann - T. Müller (30. Krempicki), Hugonet, Heber - Hercher (73. Nadjombe), El Hankouri, Gnaka, Loric (67. Michel) - Amaechi (46. Atik), Kaars, Burcu (73. Ito)
Ernst - Kenny, Leistner, M. Dardai, Zeefuik - Sessa, Klemens (84. Demme), Maza (90. P. Dardai) - Cuisance (90. Christensen), Niederlechner (74. Schuler), Scherhant (74. Reese)
27.300
Hugonet, T. Müller, Krempicki - Kenny,
Zeefuik, Niederlechner
Ein letzter hoher Ball fliegt in den Hertha-Strafraum, dort fällt Atik mit schmerzverzerrtem Gesicht. Kein Foul, stattdessen pfeift Schiri Hempel ab. Der mittlerweile 280 Tage lange Heimfluch des 1. FC Magdeburg hält an.
... verhindern am kurzen Pfosten in gemeinschaftlicher Arbeit, dass Joker Christensen hier nur Augenblicke nach seiner Einwechslung auch knipst.
Die Alte Dame hat dem FCM den Zahn gezogen - nur im Gästeblock wird gesungen, sonst herrscht weitgehend Stille.
Christensen für Cuisance und Palko Dardai für Maza lauten die nächsten Wechsel bei der Hertha.
Das dürfte es gewesen sein! Schuler - Phrasenschwein gefüllt -, ausgerechnet Schuler köpfelt das 1:3 aus FCM-Sicht. Cuisance flankt von rechts, Reese köpft am langen Pfosten ins Zentrum, Maza köpft von dort auf Schuler, der dann einnickt.
Klemens hat sich bei einer Grätsche eine Muskelverletzung im Oberschenkel eingehandelt - Demme darf daher die Schlussminuten mitverteidigen.
El Hankouri verliert das Eins-gegen- Eins - aber Ito ermöglicht ihm die zweite Chance, doch die anschließende Flanke des FCM-Torschützen landet in den Armen von Ernst.
... plus Nachspielzeit bleiben dem FCM hier noch. Die Blau-Weißen schnüren die lauernden Berliner ein. Hertha illert auf den womöglich entscheidenden Konter.
Krempicki grätscht nicht ganz frustlos Sessa ab - und sieht Gelb.
Magdeburg setzt sich in der Berliner Hälfte fest, wo Ito beim etwas halbherzigen Schussversuch geblockt wird - El Hankouri bekommt den zweiten Ball, hebt diesen ins Zentrum, aber Ernst kommt raus und schnappt sich die Kugel.
Auch die Berliner wechseln doppelt - Pfiffe gibt es für Ex-FCM-Angreifer Schuler, der Niederlechner ersetzt. Zudem gibt Reese sein Comeback. Scherhant geht.
Doppelwechsel beim FCM: Ito für Schuler und auch Nadjombe kommt für Hercher.
Nächste gute Aktion - Burcu legt für Krempicki auf, aber Dardai fährt im Strafraum fair das Bein dazwischen.
Gnakas Freistoßeingabe hoppelt durch den Strafraum auf Heber, der schießt aus der Drehung, aber Leistner klärt mit seinem Eisenschädel.
Magdeburg hat ziemlich zu knabbern an den zwei Gegentoren nach eigener Führung. Mittelstürmer Kaars ist bis dato noch überhaupt kein Faktor und von Leistner und Dardai abgemeldet. Auch El Hankouris für Kaars gedachter langer Ball wird abgefangen.
Maza legt für den durchstartenden Sessa in die Schnittstelle, aber Reimann kommt ganz schnell aus seinem Kasten und nimmt dem Berliner den Ball vom Fuß. Wichtige Aktion.
Dritter FCM-Wechsel: Michel kommt für Loric.
Magdeburg liegt zurück! Cuisance bringt eine Ecke von rechts an den kurzen Pfosten, dort verlängert Leistner, ehe Niederlechner die Kopfballstafette aus Nahdistanz vollendet.
Gelb für Niederlechner, der sich beim Freistoß direkt vor Atik stellt - der führt aus, Niederlechner steht im Weg und sieht dafür Gelb.
Das Spiel lässt sich richtig gut anschauen hier - beide Teams gehen hohes Tempo und Intensität und spielen mit offenem Visier.
Viel Glück für den FCM. Hertha kontert nach einem Magdeburger Freistoß - die Gastgeber sind zu weit aufgerückt, dann legt Cuisance für Scherhant quer, der ins leere Tor schiebt. Aber der VAR schaltet sich ein. Es war Abseits von Cuisance beim vorangegangen Ball in die Tiefe.
Zeefuik rempelt Atik an der Außenlinie um und sieht Gelb.
Hertha kommt mit einem Traumtor zurück: Scherhant, bester Berliner bis dato, zirkelt den Ball von links via Innenpfosten halbhoch ins lange Eck. Die Vorlage kam von Kenny - allerdings hat auch FCM-Mann Loric eine große Aktie dran, weil er den Ball gegen Kenny am eigenen Strafraum vertändelte.
Hinten verlor er vor wenigen Minuten den entscheidenden Ball - nun will es Maza vorn wiedergutmachen. Klappt allerdings nicht, weil gleich drei Magdeburger den Berlineram Strafraum hauteng bewachen - Schuss geblockt.
Weil die Hertha sich hier noch kurz schütteln muss, bleibt fix Zeit, in die Statistik zu schnüffeln: Es war El Hankouris mittlerweile drittes Saisontor.
Aber Ehre, wem Ehre gebührt - ohne Connor Krempickis hartnäckigen Zweikampf und Ballgewinn gegen Maza direkt davor wäre El Hankouri nicht in Position gekommen. Applaus, Applaus.
Magdeburg führt! El Hankouri trifft wie schon in Regensburg. Er läuft auf Leistner zu, wackelt den Hertha- Kapitän fein aus und trifft dann aus 19 Metern flach ins lange Eck.
Baris Atik ersetzt den zwar bemühten, aber nicht auffällig gewordenen Xavier Amaechi. Kann der in dieser Saison noch so glücklose und von Verletzungen geplagte Publikumsliebling neue Akzente setzen?
... hat die zweite Hälfte angestoßen - und ist mit einem neuen Mann aus der Kabine gekommen.
Die erste Hälfte ist um - bis dato ist es ein Geduldsspiel und kein Spektakel wie im Vorjahr. Hertha ist das etwas griffigere Team, aber vor allem in der Schlussphase dieses Durchgangs setzte Magdeburg Nadelstiche durch Heber und El Hankouri. Wir melden uns pünktlich zurück.
Zweite gute FCM-Chance des Abends: El Hankouri geht zentral ins Dribbling, dreht auf, probiert es aus 17 Metern mit links, der Ball setzt noch auf, aber Ernst packt sicher zu.
Es ist nicht die dankbarste Aufgabe für einen großgewachsenen Verteidiger wie Hugonet, ins Strafreaum-Eins- gegen-Eins mit dem gut aufgelegten Scherhant zu gehen, aber der Magdeburger löst das hier an der Grundlinie total souverän. Starke Defensivaktion.
Magdeburg verliert den Ball am Mittelkreis, Hertha schaltet flink um - Scherhant treibt dann über links an, überlässt im Strafraum Maza den Ball, aber der gerät aus dem Gleichgewicht, was die Prüfung für Reimann leicht macht.
Auf der Gegenseite kommt Berlin in die Tiefe - Niederlechner sprintet, gerät aber etwas zu weit nach außen und verpasst dann einen gefährlicheren Abschluss aus Strafraumdistanz. Reimann muss nicht eingreifen.
Kaars bringt einen Eckball scharf ins Zentrum, wo der kleine Heber umringt von schwarzen Türmen aus sieben Metern zum Kopfball kommt - und nur allzu knapp links vorbei nickt. Die erste große Chance des FCM heute.
Loric kommt nach abgefangenem Ball ins Tempo, der aufgerückte Hertha- Außenverteidiger Kenny unterbindet das sofort per taktischem Foul. Gelb.
Krempicki fügt sich mit einem Foul gegen Niederlechner nahe der Strafraumgrenze ein - sieht aber immerhin nicht auch noch gleich Gelb.
Krempicki sortiert sich im Mittelfeld ein, Gnaka schiebt sich offenkundig eine Position zurück als zentraldefensiver Aufbauspieler.
Titz geht auf Nummer sicher, damit Müller nicht noch mal ins Eins-gegen- Eins mit Scherhant muss. Krempicki kommt früh in die Partie.
Super Kombination über Gnaka und El Hankouri, der für Kaars durchsteckt, doch Hertha-Verteidiger Zeefuik klärt vor dem Fünfer mit der Fußsspitze.
Freistoß tief aus dem linken Halbfeld - Amaechi schlägt den Ball mit links in den Strafraum, aber der flippert umgehend wieder aus der Gefahrenzone.
Arrr, Scherhant fällt kurz nach der Mittellinie, weil Müller ihm Abseits des Balls im Griechisch-Römisch besiegte. Der soeben verwarnte FCM- Verteidiger muss aufpassen. Schiri Hempel redet ihm intensiv zu.
Cuisance schnibbelt den ruhenden Ball von halbrechts an den langen Pfosten, wo Müller eine Kerze köpft, die sich Keeper Reimann dann souverän aus der Luft fischt.
Arrr, das ist bitter. Mit Müller sieht gleich der zweite FCM- Innenverteidiger nach Hugonet die Gelbe. Müller foulte Scherhant kurz vor dem Strafraum. Die Szene entstand, weil Gnaka und El Hankouri den Ball in der Hertha-Hälfte vertändelten.
Erste Gelbe der Partie: Hugonet kassiert sie nach taktischem Foul an der Mittellinie.
Kaum geschrieben, wechselt Gnaka mit feinem Auge die Seite. Dort hat Hercher etwas Platz, ehe die Szene durch ein Missverständnis mit Amaechi verpufft.
Fast alles geht beim FCM bislang über links - immer wieder wird Burcu gesucht, der viel Tempo hat. Noch fehlt es aber wie jetzt gerade wieder am letzten Pass.
Der FCM dreht den Spieß erstmals etwas um, während sich Berlin die erste Verschnaufpause gönnt. Jetzt presst Kaars und bringt den etwas trödelnden BSC-Keeper Ernst in die Bredouille - der weiß sich nur mit einem Schlag ins Seitenaus zu helfen.
Scherhant geht über links ins Dribbling, zieht nach innen in den Strafraum, versucht es aus 15 Metern, Reimann nimmt zur Sicherheit die Fäuste.
Erneut setzt das Fiel-Team den FCM tief in dessen Hälfte unter Druck - aber dann ist es schon beeindruckend, wie cool sich die Gastgeber daraus befreien. Burcu hat dann über links wieder etwas Platz, sein Pass in die Tiefe verebbt jedoch im Anschluss.
Magdeburg hat Probleme mit dem hohen Anlaufen der Berliner - dann gelingt aber der erste Zug über links. Von Burcu kommt der Ball in den Strafraum, dort dreht sich Loric, schließt ab, jedoch bereinigt Dardai die Situation für die Gäste.
Hertha bestimmt die ersten Minuten - und hat jetzt die erste Chance: Niederlechner verarbeitet Mazas Eingabe von halbrechts, zieht dann aus spitzem Winkel aus der Drehung ab, aber Reimann ist schnell unten und pariert. Gute Aktion des FCM- Keepers. Das war alles, nur kein einfacher Ball.
... eine knappe Minute später gibt Hempel die Partie wieder frei. Reimann eröffnet aus seinem Strafraum.
Ich vermute einen langen Ball aus der Berliner Hälfte, ich sehe definitiv, dass dieser dann von FCM-Keeper Reimann sicher gefangen wird. Jungschiri Richard Hempel aus Dresden unterbricht das Spiel erstmal.
So ganz einfach ist es gerade nicht den Durchblick zu behalten, dafür haben die Gästefans etwas zu sehr gezündelt.
Es dauert nicht lange, bis die Berliner gleich im FCM-Strafraum auftauchen, aber Hugonet klärt geistesgegenwärtig vor Maza.
Die Partie läuft. Magdeburg spielt in Blau, die Gäste haben ihre schwarzen Auswärtstrikots übergestreift.
Die Protagonisten betreten den grünen Rasen. Also, gleich geht's los. Gibt's wieder so ein Spektakel wie im September 2023? Wir würden uns nicht dagegen wehren. Wär' herrlich!
Knapp zehn Minuten sind es noch bis zum Anpfiff. Die Stimmung ist prächtig. Die FCM-Fans schmettern die Klubhymne.
Keine Frage: Die Magdeburger Avnet- Arena ist an diesem Freitagabend selbstredend ausverkauft. Über 27.000 Zuschauer sind da, 2.750 davon aus Berlin.
Es wird den Magdeburgern mittlerweile aus den Ohren rausquellen, aber uns bleibt nichts anderes übrig, als noch mal an den bis dato letzten Heimsieg zu erinnern. Der datiert vom 24. Februar, vor also mittlerweile 280 Tagen. Silas Gnaka, Mohammed El Hankouri und Tatsuya Ito trafen beim damaligen 3:0 über Schalke. Platzt heute endlich der Knoten?!
Seit Anfang Oktober musste die Hertha ohne ihren zentraldefensiven Anker Diego Demme auskommen. Der langjährige RB-Profi, vor der Saison aus Neapel nach Berlin gewechselt, klagte wochenlang über Schwindel. Nachdem er letzte Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen konnte, kehrt der 33 Jahre alte Routinier heute erstmals in den Kader zurück.
Die Startaufstellungen sind da: Livan Burcu ist rechtzeitig fit geworden und bleibt Linksaußen. Nach abgesessener Gelbsperre in Regensburg ersetzt Jean Hugonet den angesprochenen Marcus Mathisen. Zudem darf Xavier Amaechi auf Rechtsaußen von Beginn an ran.
Eine Lücke muss FCM-Trainer Titz definitiv schließen - Abwehrchef Marcus Mathisen hatte beim so erlösenden 1:0-Auswärtssieg in Regensburg die 5. Gelbe geholt. Zudem wackelt der Einsatz von Livan Burcu (Infekt).
Hertha, das seit Sommer vom vorherigen Nürnberger und früheren Dynamo-Trainer Cristian Fiel verantwortet wird, ist nach nur einem Punkt aus den letzten drei Partien auf Rang 12 gerutscht. Die Berliner (18) haben in dieser so engen Zweitliga-Konkurrenz lediglich drei Zähler Rückstand auf den Sechsten FCM und sechs auf Spitzenreiter Paderborn (24).
Allerbeste Erinnerungen haben die Magdeburger an das letzte Heimspiel gegen die Alte Dame. Im September 2023 gewann der FCM ein denkwürdiges Spektakel mit 6:4. Einer der damaligen Torschützen streift sich seit dieser Saison das Hertha-Trikot über: Luca Schuler. Der Angreifer kam bei den Berlinern zuletzt jedoch nicht über Jokereinsätze hinaus.
Seit Februar warten die Blau-Weißen auf einen Heimsieg. In der laufenden Saison gab es in der Avnet-Arena bis dato eine Niederlage (0:3 gegen Hannover) und fünf (!) Remis. Dennoch ist Trainer Christian Titz vorfreudig angesichts des brisanten Duells und der dazugehörigen "Magie, wenn das Flutlicht angeht".
Der 1. FC Magdeburg kann sich am Freitagabend auf Platz eins katapultieren. Zumindest für eine Nacht. Voraussetzung ist ein Sieg mit mehr als einem Tor Unterschied gegen Hertha BSC. Angesichts der Heimbilanz eine schwere Aufgabe.