Radsport Tour de France soll durch Mitteldeutschland rollen
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08. April 2025, 16:38 Uhr
Die weltbesten Radprofis bei der Tour de France hautnah erleben: Das soll 2030 Wirklichkeit werden. Die größte Radsport-Rundfahrt der Welt soll in Sachsen starten. Auch Sachsen-Anhalt und Thüringen sollen im Boot sein.
Im 40. Jahr der Deutschen Einheit soll das weltweit größte Radsport-Event erstmals in Mitteldeutschland starten. Das Projekt des neu gegründeten Vereins "Grand Depart Allemagne" wurde von der Bundeshauptversammlung von German Cycling mit überwältigender Mehrheit angenommen und die Unterstützung dafür zugesichert.
Unterstützer Scharping: "Big Bang für die Region"
"Es soll ein Big Bang für die Region werden. Es ist ein tolles Projekt und es gibt eine sehr breite und tolle Unterstützung", sagte Rudolf Scharping, seit dem vergangenen Wochenende Ehrenpräsident von German Cycling, bei der Präsentation in Leipzig. Schapring will seine Kontakte nutzen, um die Tour de France nach Mitteldeutschland zu holen.
Im Osten ist nicht nur der Tour-de-France-Start geplant, sondern auch drei Etappen. Die Vorstellungen sind schon ziemlich konkret. So könnte die erste Etappe von Dresden nach Gera über die Erzgebirgsregion mit der legendären Steilen Wand von Meerane führen. Diese Straße mit 13 Prozent Steigung erlangte bei etlichen Friedensfahrten Berühmtheit. Eine Idee für den zweiten Tagesabschnitt ist ein Zeitfahren von Halle nach Leipzig. Eine dritte Etappe könnte von Erfurt nach Magdeburg führen.
Finanzierungsplan: Mehr Einnahmen als Ausgaben
Die Kosten würden sich nach derzeitigem Stand auf rund 20 Millionen Euro belaufen. Die Organisatoren rechnen im Gegenzug mit Einnahmen für die Regionen durch Tourismus in Höhe von 150 bis 200 Millionen Euro. "Es ist eine Werbung für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Das kann man besser nicht machen", sagte Scharping im Interview mit SPORT IM OSTEN. Thomas Hofmann, Präsident des Sächsischen Radfahrer-Bunds, betonte, dass man die Finanzierung in erster Linie mit Partnern aus der Wirtschaft und anderen Sponsoren stemmen wolle.
Organisatoren setzen auch auf Red Bull
Dabei hofft man auch auf den in Leipzig ansässigen Fußball-Bundesligisten RB Leipzig, dessen Hauptgeldgeber mit Red Bull bereits ein großes Radsportteam sein Eigen nennt. Die öffentliche Hand, vor allem aber die Sportförderung, sollen darunter nicht leiden. Absichtserklärungen der Politik liegen vor.
Der Verein "Grand Depart Allemagne" hat nach eigenen Angaben schriftliche Absichtserklärungen der drei Ministerpräsidenten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zur Unterstützung vorliegen. Ein nächster Schritt ist, das Projekt dem Tour-de-France-Veranstalter Amaury Sport Organisation (ASO) vorzustellen und in konkrete Verhandlungen einzusteigen.
"Diese Bewerbung ist kein Strohfeuer, sondern ein langfristiges Gemeinschaftsprojekt. Es geht um Sportförderung, Infrastruktur, Tourismus und vor allem: Begeisterung in der Breite. Dafür bündeln wir Kräfte aus allen drei Ländern", so Hofmann, der im MDR betonte: "Der Radsport hat in Mitteldeutschland eine lange Tradition. Wir haben ein großes Interesse gespürt und nun heißt es: Volle Kraft voraus."
Düsseldorf war 2017 letzter deutscher Startort
Seit mehr als 120 Jahren wird der Sieger der berühmt-berüchtigten Rundfahrt gesucht. Erst 26 Mal wurde die Rundfahrt außerhalbs Frankreichs gestartet. In Deutschland waren Köln (1965), Frankfurt/Main (1980), West-Berlin (1987) und Düsseldorf (2017) bereits Auftaktorte der Tour de France. Noch müssen sich Fans und Organisatoren in Geduld üben. Die Vergabe des Auftakt-Ortes erfolgt in der Regel erst gut zwei Jahre vorher.
SpiO/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Aktuell | 08. April 2025 | 19:30 Uhr
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