Jetzt in der Mediathek Tan Caglar, Gina Rühl und Mathias Mester: Die neuen Mutmacher bei Selbstbestimmt

Selbstbestimmt unterstützt seit mehr als 30 Jahren Menschen mit Behinderung in ihrem Kampf um Respekt und Teilhabe in der Gesellschaft. Die Sendereihe zeigt auf, welche Barrieren es immer noch immer gibt und welche Energie und welchen Mut es braucht, selbstbestimmt zu leben.

1991 ging das Magazin im Deutschen Fernsehfunk (DFF) auf Sendung und schrieb damit Geschichte. Denn zum ersten Mal standen die Belange von Menschen mit Behinderungen im Mittelpunkt eines TV-Magazins. Damals wie heute steht "Selbstbestimmt" für Inklusion und zeigt, wie eng die Lebenswelten von Menschen mit und ohne Behinderungen verbunden sind.

Aus der bislang linearen Sendereihe soll nun vorrangig ein Angebot für die ARD Mediathek und so auch für neue Zielgruppen werden. In drei monothematischen Folgen der ersten Staffel wollen die prominenten Hosts - Schauspieler und Comedian Tan Caglar, Influencerin und Vize Miss Germany Gina Rühl und Ex-Europa- und Weltmeister im Speerwurf Mathias Mester - Mut machen für ein selbstbestimmtes Leben. Mut zur Akzeptanz, zur Vielfalt und zum Miteinander.

Sie treffen beeindruckende Menschen mit und ohne Behinderung und reden mit ihnen darüber, wie aus ihrer Sicht ein selbstbestimmtes Leben gelingen kann, denn zu oft werden Menschen mit Behinderungen im Alltag noch behindert. Selbstbestimmt ist überraschend, entwaffnend offen, selbstironisch und unterhaltsam. Die erste Staffel ist in der ARD-Mediathek abrufbar.

Tan Caglar wollte als Kind Arzt oder Profisportler werden. Das hat er geschafft, denn er spielte als Rollstuhl-Basketballer in der Bundesliga und verarztet als Schauspieler bei “In aller Freundschaft” seine Patienten. Seine Träume haben sich erfüllt, allerdings anders, als gedacht.

Übung macht den Meister: Tan Caglar versucht sich als Kellner Bildrechte: MiaMedia

Was macht eigentlich einen Job zum Traumjob? Darüber unterhält er sich mit der blinden Kellnerin Clara Klebba und Josefine Klingner, die mit einer Sprechstörung in einem kommunikativen Beruf arbeitet. Er trifft Alexander Böhmer, der nach einer Krebserkrankung ein Bein verlor und trotzdem an seinem Traumberuf festhielt sowie Anna- Lena Bogenhauser, die mit Down-Syndrom in der größten Notaufnahme Deutschlands arbeitet.

Macht es Sinn, trotz Barrieren und Widrigkeiten an seinem Traum festzuhalten? Und woher weiß man, welcher Beruf glücklich macht?

Gina Rühl erhielt ihre persönliche Antwort auf diese Frage 2022, als sie Vize-Miss-Germany wurde. Drei Jahre zuvor hatte sie bei einem Motorradunfall einen Arm verloren. Ein solcher Titelgewinn erschien ihr unmöglich.

Sich schön zu fühlen, musste Gina erst wieder lernen. Doch wie geht das? Und wer bestimmt eigentlich, was schön ist? Darüber diskutiert die Influencerin mit Jugendlichen in Brandenburg und mit dem Begründer der Modelagentur Misfit Del Keens, der Menschen vermittelt, die nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprechen.

In der Helmut-Newton-Ausstellung: Gina Ruehl im Gespräch mit Del Keens Bildrechte: MiaMedia

Sie trifft die kleinwüchsige Fitness- und Mode-Influencerin Janina Nagel und Eileen Reiß, die seit einem schweren Unfall einen Rollstuhl braucht und der gerade deswegen ein schönes Aussehen wichtig ist.

Mathias Mester ist bekannt für Frohsinn und für weite Würfe mit dem Speer. Der ehemalige Profi-Sportler ist einer der erfolgreichsten Para-Leichtathleten weltweit. Doch ist er auch ein Held? Er will herausfinden, was wahre Heldinnen und Helden ausmacht und ob sie heute noch gebraucht werden.

Er begegnet Menschen, die Großartiges leisten und zu Vorbildern geworden sind: im Sport, im Beruf, im Alltag. So wie Sophia Schmidt, eine Tennisspielerin, die bei den Special Olympics antritt oder Anne Lochschmidt, die ehrenamtlich bei der Sächsischen Bergwacht Menschen rettet. Er schaut den Mitglieder des Vereins "Sozialheld*innen e.V." aus Berlin bei ihrer Arbeit über die Schulter und fragt Steffi Nerius, Speerwurf-Weltmeisterin und seine ehemalige Trainerin, ob sie sich als Heldin fühlt.

Trainerin und ehemaliger Sportler: Mathias Mester und Steffi Nerius Bildrechte: Mia Media