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Selbstbestimmt | in der Mediathek Nach der Nierentransplantation: Was wurde aus Max?

25. Juli 2024, 10:51 Uhr

Als Jugendlicher wurde Max eine Niere transplantiert. Die Transplantation ist für den heute 20-Jährigen ein Glücksfall, auch wenn sein Leben und sein Alltag von den Nebenwirkungen der Erkrankung geprägt sind.

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Max arbeitet als Bürokaufmann. Bildrechte: Hessischer Rundfunk

Vor acht Jahren hat Max eine Spenderniere bekommen. Damals war die Freude des Jugendlichen und seiner Familie ebenso groß wie die Angst, ob sein Körper die Spenderniere abstößt. Doch er hat Glück. Die Niere funktioniert nach wie vor. Der heute 20-Jährige sagt: "Ich wusste jahrelang, dass ich eine Nierenerkrankung habe und Medikamente nehmen muss, aber ich habe mir nie denken können, was das für mein späteres Leben konkret bedeutet, wie es verlaufen wird. Das habe ich als Kind noch nicht verstanden."

Der Traum vom Rennfahren

Bereits während der Schwangerschaft ist festgestellt worden, dass bei Max etwas nicht stimmt. An seiner Harnröhre waren Hautlappen gewachsen, sodass sich der Urin aufgestaut und die Nieren geschädigt hat. Seitdem war klar, dass er schon früh eine Spenderniere brauchen würde. Als 13-Jähriger musste er drei Mal in der Woche an die Dialyse, während seine Freunde spielten. Sein damaliges Hobby ist das Kartfahren mit dem großen Traum, Rennfahrer zu werden.

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Max im Kart. Bildrechte: Hessischer Rundfunk

Doch den Rennsport musste Max nach der Transplantation an den Nagel hängen. Die Anstrengung und die Kraft, die auf den Körper im Rennwagen einwirkt, waren für ihn wegen seiner Beeinträchtigung zu groß. Nach der Transplantation hat sein Körper zwei Mal versucht, die Niere abzustoßen. Doch für Max steht fest: "Durch die Transplantation habe ich eine Chance auf einen Neuanfang bekommen, auf ein neues Leben und vor allem ein freieres Leben als vorher."

Gute Aussichten, auch wenn das Risiko bleibt

Heute arbeitet Max als Bürokaufmann in Darmstadt. Die Erkrankung bestimmt weite Teile seines Alltags. Um seine Medikamente pünktlich einzunehmen, kann es schon mal vorkommen, dass er sich von seinen Freunden abkoppeln muss. Dazu kommen die Nebenwirkungen der Medikamente, die verhindern sollen, dass sein Körper die Spenderniere abstößt. Außerdem muss er drei bis vier Mal pro Tag einen Katheter benutzen, um die Blase vollständig zu leeren.

Für Max ist das normal, genauso wie für seine Familie. Seine Schwester erinnert sich: "Meine Eltern und Max waren eben viel im Krankenhaus. Ich kenne das ja gar nicht anders."

Die Coronavirus-Pandemie birgt für ihn zusätzliche Risiken. Als Hochrisikopatient arbeitet er nur im Homeoffice, geht nur einkaufen, wenn es nicht zu vermeiden ist und trifft nur ausgewählte Freunde. Die Ärzte werten es als sehr gutes Zeichen, wenn es, wie bei Max, in den ersten sieben Jahren keine besonderen Probleme gab. Eine Spenderniere kann bis zu 25 Jahre funktionieren. Die Aussichten für Max sind also gut.

Auch wenn er damit rechnen muss, früher oder später wieder auf die Dialyse angewiesen zu sein. Doch der Tag an dem er transplantiert wurde, der 18.01.2013, wird für immer sein zweiter Geburtstag sein.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Selbstbestimmt | 20. März 2022 | 08:00 Uhr