Montag, 29.01.2024: Gute Gedanken
Das heutige Tagesevangelium erzählt die Geschichte von einem Mann aus Gerasa, der von bösen Geistern besessen war. Er lebte in Grabhöhlen und verletzte sich dauernd selbst. Jesus befreite ihn von diesem Ungeist, der sich Legion nannte, also waren es vermutlich viele Dämonen. Die bösen Geister fuhren in eine Herde von etwa zweitausend Schweinen und die ganze Horde stürzte einen Abhang hinab in einen See und ertrank.
Diese Erzählung mutet ziemlich seltsam an. Gerasa liegt nicht am See Genezareth und eine Herde von zweitausend Schweinen erscheint mir recht fragwürdig. Und dennoch steckt darin eine Wirklichkeit, die im Laufe der Geschichte sich immer wieder in trauriger Weise bewahrheitete. Wenn ein böser Geist in die Massen fährt, dann wird es eine ziemlich große Schweinerei und führt früher oder später in einen Abgrund. So zunächst die schlimme Version…
Die Eltern unseres Glaubens, die Juden, sagen in ihrem Talmud:
Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.
Das kann aber auch in ganz positivem Sinne gedeutet und auch umgesetzt werden: Ein guter und liebevoller Gedanke ist Ursprung für gute Worte. Mit ihnen wird unser Handeln zu guten Handlungen und können ebensolche Gewohnheiten werden. So werden sie auch zu einem entsprechenden Charakter von uns. Und das beginnt mit so etwas Unscheinbarem wie Gedanken … und es reicht, wenn nur Eine oder Einer damit anfängt.
Ich wünsche Ihnen viele gute Gedanken – nicht nur für heute.