Verkündigungssendung Das Wort zum Tag bei MDR SACHSEN | 29.01.-04.02.2024

Täglich hören Sie das Wort zum Tag. Montags bis freitags gegen 5:45 Uhr und 8:50 Uhr, am Sonnabend gegen 8:50 Uhr, sonntags 7:45 Uhr. Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche Pater Bernhard Venzke.

Sonnabend, 03.04.2024: Segen und die eigene Verantwortung

Heute ist für uns Katholiken der Gedenktag des heiligen Blasius. Traditionell wird der gleichnamige Segen gespendet. Blasius von Sebaste war der Überlieferung zufolge, dort in Kleinasien (heute Armenien) Bischof  und erlitt 316 das Martyrium. Er zählt zu den vierzehn Nothelfern.

Eine der bekanntesten Legenden über den heiligen Blasius erzählt, wie er während seiner Gefangenschaft in einem römischen Gefängnis einem jungen Mann, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte, das Leben rettete.

Deshalb gibt es seit dem 17. Jahrhundert bis zum heutigen Tag den Blasiussegen als Schutz gegen Halskrankheiten. Dabei werden vor dem Gläubigen zwei gekreuzte brennende Kerzen auf der Höhe des Halses gehalten. Ich berühre durch sie hindurch auch den Hals. So wird auch deutlich, dass die Fürsprache des Heiligen und die Bitte darum erkennen lassen, dass Gott nicht nur für unser Seelenheil, sondern auch für unser körperliches Wohl sorgt.

Mit einer kleinen Erweiterung dieses Gedankens:

Ich sag's mal so: Als Kind hatte ich selbst mal eine Gräte im Hals - trotz dieses Segens. War nicht schön, das kann ich Ihnen sagen! Und im Nachherein kam mir als Erwachsenen die Erkenntnis, dass ich auch selbst etwas zum Schutz vor Unheil tun muss. Nämlich schlicht und einfach aufpassen, erst recht beim Fischessen. Also schützt mich Gott, auch und gerade, wenn ich mich selbst vorsehe.

Vor Schlimmeren hat mich eine Krankenschwester bewahrt, die mir die Gräte aus dem Hals zog - war auch nicht gerade schön, aber eben - segensreich.

Bernhard Venzke 2 min
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gesprochen von Pater Bernhard Venzke

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Sa 03.02.2024 08:50Uhr 02:01 min

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Fazit: Segen ersetzt nicht die eigene Verantwortung für Leib und Leben. Daher: immer schön auch selbst aufpassen, gell?

Freitag, 02.02.2024: Mariä Lichtmess

Heute feiern wir das Fest Mariä Lichtmess. Traditionell werden an diesem Tag Kerzen geweiht. Sie geben den Menschen immer noch etwas, was im modernen Alltag kaum mehr eine Rolle spielt - das Leuchten des Feuers. Darum haben sie im Kult und bei Familienfesten weiterhin eine große Bedeutung, sozusagen - als kleine Feuer.

Bernhard Venzke 2 min
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gesprochen von Pater Bernhard Venzke

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Fr 02.02.2024 05:45Uhr 01:59 min

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Kerzen geben eine heimelige Atmosphäre. Und sie vermitteln aber auch etwas Geheimnisvolles - das wiederum hat auch mit dem Heiligen etwas zu tun haben kann. Hinzu kommt noch die Deutung von Kerzen für uns als Menschen.

Schauen wir uns doch einmal so eine Kerze an:
Es gibt ein Außen und ein Innen, Docht und Körper.
Eine Kerze brennt sozusagen von innen heraus.
Das kann man durchaus auch mit gläubigem Dasein vergleichen.
So eine Kerze ein Symbol der Hingabe des Menschen.

Das wird bei einer „normalen“ Kerze auch deutlich: sie wird zwar weniger, ihre Flamme jedoch bleibt in der Regel zunächst gleich hell und groß.

Das Wachs, das den Docht umgibt, ist wie die Lebens- und Glaubenskraft, die wir haben. Und die sich verzehrt, um der Welt um uns herum Wärme und Licht zu schenken. Ronja, die Räubertochter sagt: "Heimat ist da, wo ein Feuer für mich brennt."

In diesem Licht wird allerdings auch der Schatten nicht ausgespart, denn Licht und Schatten gehören nun mal zur Realität unseres Lebens und geben ihm, das weiß jeder Fotograf, Plastizität.

Der religiöse Mensch stellt dem Licht nicht das Dunkel gegenüber, er begreift, erfährt und erfasst das Licht durch die Dunkelheit und sieht so die Dunkelheit in einem anderen Licht.

Ich wünsche Ihnen nicht nur heute einen lichten Tag.

Donnerstag, 01.02.2024: Selbst- und Nächstenliebe

"Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst.", sagt Jesus. Kennen wir doch, oder? Nur seit geraumer Zeit schwingt für mich da dieses "… wie Dich selbst..." in besonderer Weise mit. Vermutlich meint der Autor dieses Evangeliums, dass wir Anderen gegenüber so liebevoll sein sollen, wie wir uns selbst lieben.

Liebe Hörerin, lieber Hörer: Lieben wir uns denn selbst? Das ist zunehmend eine Frage - auch für mich persönlich - geworden. Natürlich ist damit keiner Selbstverliebtheit das Wort geredet, oder gar einem ungesunden Egoismus. Bei mir geht das ja schon morgens am Spiegel los: weniger graue Haare und Bauch und so weiter ... und wie es innen aussieht. - Na Ja ... Da könnte so Vieles an und in mir größer oder kleiner oder besser sein. Sehen Sie - und diese Steigerungsformen stehen einer gesunden Selbstliebe direkt im Weg.

Bernhard Venzke 2 min
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gesprochen von Pater Bernhard Venzke

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Do 01.02.2024 05:45Uhr 01:48 min

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Aber Gott hat uns doch nun mal so werden lassen. Hat er da einen Fehler gemacht? Der einzig Unfehlbare? Kann ja wohl nicht sein, oder? Da komme ich zu einem Spruch von Hermann Hesse: "Wer zu sich selbst Nein sagt, kann zu Gott nicht Ja sagen." Recht hat er.

Und weiter: "...die Gottheit ist in Dir, nicht in den Begriffen und Büchern." Und das kann Ihnen und mir auch der nächste Blick in den Spiegel sagen, wenn wir uns das zu Herzen nehmen, dass Gott in uns ist.

Vor Allem auch und gerade dann, wenn wir diesen Blick mit einem Lächeln uns selbst gegenüber würzen. Viel Freude dabei.