Montag, 25.03.2024: Große Gefühle
In diesen Tagen steht in vielen Kalendern Karwoche. Es ist die Woche, in der der die Christen an die letzte Tage Jesu bis zu seinem Tod denken. Eine Woche voller Hoffnungen, Angst, Trauer und Mutlosigkeit. Von diesen großen Gefühlen erzählt die Passionsgeschichte der Bibel. Jeder der vier Evangelisten nähert sich dieser Geschichte auf seine Weise.
Gott hat Verständnis für die Schwachen. Auch für die Ängstlichen, die nicht immer Mut haben. Angst ist eines der stärksten Gefühle, die wir Menschen haben. Sie kann uns schützen, aber sie kann uns auch lähmen und im Wege stehen. Selbst der Apostel Petrus hat Angst. Die Mächtigen in Jerusalem zeigen gerade, was sie mit Jesus und seinesgleichen vorhaben. Festnehmen, verhören, foltern und umbringen. Jesus ist gefangengenommen und Petrus versucht mutig, unerkannt in seiner Nähe zu bleiben. Im Hof des Hohen Rates sitzt er mit am Feuer. Wenn ihn jetzt jemand erkennt und verrät, droht ihm vielleicht das gleiche Schicksal. Es ist eine verständliche Angst. Und es ist ein starkes Bild, dass auch Heilige ihre schwachen Momente haben. Als tatsächlich eine Frau und ein Knecht ihn erkennen, verlässt ihn all sein Mut. Er leugnet, diesen Jesus überhaupt zu kennen. Es sind zutiefst menschliche Geschichten, von denen die Bibel in den letzten Tagen Jesu schreibt.
Den vier Evangelisten: Lukas, Matthäus, Markus und Johannes geht es dabei nicht um die detailgetreue Überlieferung. Ihnen geht es vor allem um das Geheimnis, das Fakten nicht abbilden können. Das Geheimnis, warum sie glauben, dass dieser Jesus gleichzeitig Mensch und Sohn Gottes, ja, dass er der verheißene Messias ist. Die Evangelien sind eher mit Kompositionen zu vergleichen, die mit verschiedenen Melodien und Harmonien, die gleichen großen Gefühle umschreiben wollen.
Trauer, Angst, Wut, Liebe, Glaube. Dabei vermitteln diese Texte eine starke Hoffnung. Der Tod ist nicht das Ende, er ist das Tor zu einem neuen Leben. Jesus hat es vorgemacht.
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