Mittwoch, 27.12.2023: Es kamen nur Menschen
Es heißt ja, dass Weihnachten Gott zu uns Menschen kommt. Und Jahr für Jahr frage ich mich, wie das begreifbar ist? Für Kinder, den Briefträger und Freunde habe ich dieses Jahr Kerzen beschriftet mit "Happy birthday, Jesus". Wenn sie dann angezündet werden, soll es wenigstens eine Erinnerung daran sein, wer da gefeiert wird. Aber die Freude über den frisch geborenen Jesus gekonnt auszudrücken, fällt mir schon schwer. Beim Hören vom Weihnachtsoratorium jubelt man vielleicht innerlich mit: leise und angemessen. Auch bei der Sting-Weihnachts-CD und meinem Lieblingstitel SOUL CAKE. Und natürlich freut man sich über Geschenke und die gelungenen friedlichen Stunden in den Festtagen. Aber über die Menschwerdung Gottes?
Erich Kästner hat das in einem kleinen Bahnhofs-Gedicht so ausgedrückt: "Jeden Abend stand er an der Sperre, ein armer, alter gebeugter Mann. Er hoffte, dass einmal Gott ankäme! Es kamen immer nur Menschen an!" Mir fällt auf, dass ich wohl gar nicht ernsthaft auf Gott gewartet habe. Da war so viel vorzubereiten und das Jahresende fordert auch manche unaufschiebbare Antragsstellung. Auf Ruhe habe ich gewartet, weil ich nicht zur Besinnung kam. Und dann kamen Menschen und wir lachten dankbar und spielten fröhlich. Aber jetzt – am 3. Feiertag wende ich mich Gott zu. Besinnlich und dankbar, dass er uns doch so nahe war.
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