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Dienstags direkt | 28.01.2025 | 20-23 Uhr Hin- und hergezogen: Pendeln im Jahr 2025 - zwischen Job und Familie
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Sachsen in Bewegung! Doch die Mobilität hat viele Gesichter: Während einige Menschen zurückkehren, verlassen andere die Region, und wieder andere pendeln zwischen Wohn- und Arbeitsort. Was bedeutet das für die Lebensqualität der Betroffenen und für die Zukunft des Freistaates? Darüber haben wir bei Dienstags direkt gesprochen.
Ein Blick auf die Bevölkerungsentwicklung zeigt, wie sich Sachsen über die Jahre verändert hat. Laut dem Statistischen Landesamt lebten Ende 1982 rund 5,15 Millionen Menschen im Freistaat. Bis 2023 sank diese Zahl auf etwa 4,09 Millionen - ein Rückgang von etwa 20 Prozent. Besonders dramatisch waren das Jahrzehnt nach dem Mauerfall, als Sachsen mehr als 250.000 Einwohner verlor.
Das Phänomen der Pendlerströme bleibt prägend für die Region. Nach Informationen der Bundesagentur für Arbeit pendelten 2023 fast 447.000 Menschen aus dem Osten Deutschlands - darunter viele aus Sachsen - in den "Westen", um dort zu arbeiten. Das sind etwa 50.000 mehr als noch vor zehn Jahren.
Leben und Arbeiten in Sachsen hat Zukunft!
Peggy Kreller, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH, erklärt:
Wir können schnell und bedarfsgerecht auf Marktgegebenheiten reagieren und entwickeln im Sinne der regionalen Wirtschaftsstruktur vorausschauend Lösungsangebote für Unternehmen, um deren Potenziale ideal zu erschließen.
Rückkehrer und die Stärke ländlicher Räume
Die Bedeutung von Mobilität für die Regionalentwicklung unterstreicht Tim Leibert vom Leibniz-Institut für Länderkunde:
Ländliche Räume sind oft stärker, als viele denken. Sie bieten Lebensqualität und haben das Potenzial, Menschen zurückzuholen. Gerade Pendler und Rückkehrer schaffen eine wichtige Verbindung zwischen Stadt und Land.
Christine Winkler-Dudczig, Rückkehrein nach Königshain-Wiederau, ergänzt:
Viele, die einmal weggezogen sind, kehren zurück - sei es wegen der Familie, der Gemeinschaft oder der Natur. Wir möchten anderen das Signal geben, hier wieder Wurzeln zu schlagen.
Wirtschaft und Infrastruktur im Fokus
Neben der Lebensqualität spielt auch die wirtschaftliche Entwicklung eine zentrale Rolle. Kerstin Kunze, Leiterin der Wirtschaftsförderung Mittelsachsen, sieht hier große Potenziale:
"Wer baut, der bleibt!" - Nach diesem Motto gibt die Nestbau-Zentrale Mittelsachsen Rückkehrwilligen und Neumittelsachsen viele Tipps und Tricks und hilft in nahezu allen Lebenslagen rund um den (Neu-)Start im Landkreis. Sie sagt:
Mittelsachsen ist mein Platz zum Wachsen, ein Platz zum Großwerden, zum Arbeiten, zum Gestalten, Platz, um Kinder großzuziehen und neuen Ideen Raum zu geben. Mittelsachsen ist für viele, die bleiben, aber auch für die, die zurückkehren, ein besonderer Platz, der die Geborgenheit von Heimat, Familie und Freunden und gleichzeitig neue Perspektiven zur Verwirklichung verschiedener Lebensträume bietet. Besonders im Umfeld der Technischen Universität Bergakademie Freiberg und der Hochschule Mittweida gehen Wirtschaft und Wissenschaft Hand in Hand.
Moderation:
Redaktion: Stephan Wiegand
Leitung: Ines Meinhardt