Entdeckt bei unseren Nachbarn Einzigartige Salzlandschaften in Wieliczka bei Krakau
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16. November 2024, 16:10 Uhr
Bei Krakau liegt das Salzbergwerk Wieliczka, in dem seit dem 13. Jahrhundert Salz gefördert wurde. Heute ist es UNESCO Weltkulturerbe mit unterirdischen Touristenrouten durch das Salzreich.
Faszinierendes Salzlabyrinth
Eine unterirdische märchenhafte Naturlandschaft aus schimmernden Kristallgrotten, smaragdgrünen Seen, Kapellen mit in Salz gehauenen Ornamenten und Skulpturen: Man steigt in die Salzmine fast 400 Stufen zur Sohle 1 auf 64 Meter herunter.
Zwei Prozent der 245 Kilometer langen Salzgänge ist für Touristen zugänglich. Der tiefste Punkt ist 327 Meter unter der Erde. Die Salzmine hat neun Sohlen. In der Salzmine gibt es über 2000 Kammern.
Holzbrücken und Treppen schlengeln sich entlang der Felswände und bieten einen fantastischen Blick auf einen der Salzseen. Sie sind zehn Mal salziger als die Ostsee.
Im Salzbergwerk ist die Luft gesund. Sie ist mit Mineralien gesättigt. Sie ist nicht mit Keimen, Pollen und Staub belastet. Die Geheimnisse der heilenden Kraft des Salzes lockt besonders Menschen mit Allergien und Atemwegserkrankungen in die Mine.
Die Heilstätte Wieliczka ist auch ein einmaliges medizinisches Zentrum, das Behandlungen in einer Tiefe von 135 Meter anbietet. Um den Salzsee wurden Ruheplätze mit Liegestühlen geschaffen. In einer weiteren Kammer gibt es Zonen, wo man am Salzgradierwerk entspannen und inhalieren kann.
Mein Favorit: die Kammer Michałowice - mit riesigen Kronleuchtern aus Salzkristallen, einer majestätischen Treppe und Holzemporen. Hier finden Konzerte und Hochzeitsempfänge statt.
Beeindruckende unterirdische Stadt
In Wieliczka wird seit 1996 kein Salz mehr gefördert, doch unter Tage arbeiten jeden Tag mehrere hunderte Bergarbeiter. Hier entstanden viele Kunstwerke, die die Bergarbeiter anfertigten und die sich zu einer Art unterirdischen Stadt zusammenfügten. Neben Kirchen gibt es Restaurants, Souvenirshops, Gymnastikräume, Kammern zum Übernachten sowie Konzertsäle und eine Kapelle für Konferenzen.
Die schönste und größte Kapelle liegt in 101 Meter Tiefe und ist der Schutzpatronin des Salzbergwerks gewidmet - der Heiligen Kinga. Der elf Meter hohe Saal besteht komplett aus Salz – vom Fußboden über die kunstvoll gestalteten Altäre bis zu den prächtigen Kronleuchtern. Aus Salz geformte Reliefs stellen Szenen aus dem Alten und Neuen Testament dar.
Touristenmagnet in Polen
Besucher des Bergwerks können geführte Touren durch die unterirdischen Salzkammern unternehmen, antike Salzskulpturen besichtigen und sogar ein Bad im unterirdischen Salzwasserbecken des Bergwerks nehmen. Die Temperatur unter Tage beträgt 17 Grad. Die tiefste Stelle die Touristen besuchen dürfen, ist bei 135 Meter.
Jährlich kommen über eine Million Besucher aus aller Welt. Touren mit Guides werden in mehreren Sprachen angeboten. Seit dem späten 18. Jahrhundert ist die Salzmine Wieliczka für Touristen geöffnet.
Viele berühmte Persönlichkeiten besuchten das Bergwerk. Einer der ersten Besucher war der Astronom Nikolaus Kopernikus.
Papst Johannes Paul II., Wolfgang von Goethe, Musiker Nigel Kennedy, Schauspieler Danny DeVito und vor kurzem Tennisspielerin Serena Williams haben sich durch Polens unterirdisches Wunder führen lassen.
Auf einer speziellen Bergmannsroute können Touristen auf Salzsuche gehen und spüren die Minenatmosphäre, in der einst Bergleute gearbeitet haben.
Die Tour durch das Salzbergwerk Wieliczka wurde unterstützt vom Polnischen Fremdenverkehrsamt in Berlin.
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Der Tag | 16. November 2024 | 18:00 Uhr