Katholisches Laientreffen | 29.05. - 02.06.2024 Katholikentag Erfurt: 10 Empfehlungen für Veranstaltungen an besonderen Orten
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29. Mai 2024, 04:00 Uhr
500 Veranstaltungen an fünf Tagen - unter dem Motto: "Zukunft hat der Mensch des Friedens" ist das Programm des Katholikentags vielfältig aufgestellt. In vielen Kirchen der Altstadt, im Augustinerkloster, in der Alten Synagoge oder unter freiem Himmel soll bei zahlreichen Gottesdiensten, Ausstellungen, Konzerten und Podiumsdiskussionen gebetet, gefeiert und auch über politische Themen debattiert werden. Wir stellen einige Veranstaltungen an besonderen Orten vor.
An den Domstufen
Immer wieder fanden und finden große Wallfahrten und Gottesdienste auf dem Domplatz bzw. den Domstufen statt, so 1981 beim Jubiläum der Heiligen Elisabeth oder bei der alljährlich stattfindenden ökumenischen Martinsfeier mit tausenden Besuchern. Auch Papst Benedikt feierte 2011 bei seinem Deutschlandbesuch auf dem Domplatz einen Gottesdienst.
Dort wird auch der 103. Deutsche Katholikentag, der unter dem Motto: "Zukunft hat der Mensch des Friedens" (Ps 37,37b) steht, unter Anwesenheit zahlreicher Persönlichkeiten aus Kirche und Politik offiziell eröffnet.
Weitere Informationen (hier aufklappen):
Eröffnung des 103. Deutschen Katholikentags
u.a. mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
Andreas Bausewein, Oberbürgermeister von Erfurt
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow
Bischof von Erfurt Dr. Ulrich Neymeyr
Landesbischof der EKM Friedrich Kramer.
Ort: Bühne an den Domstufen, Domplatz
Mittwoch: 18.00 – 19.00 Uhr
Auch der katholische Gottesdienst zu Fronleichnam (30.05.) wird live von den Domstufen in Erfurt übertragen. Der Wortgottesdienst zum Hochfest des Leibes und des Blutes Christi soll der gelebten Tradition in der Diaspora entsprechen und besonderen Raum für die Verehrung und Anbetung der Hostie bieten.
Weitere Informationen (hier aufklappen):
"Zukunft hat der Mensch des Friedens" (Ps 37,37b)
Wortgottesdienst zum Hochfest Fronleichnam
Live-Übertragung
mit: Bischof Dr. Ulrich Neymeyr, Erfurt
und:
Sr. Jutta Böhm OSU, Erfurt
Kinder- und Jugendtheater Die Schotte, Erfurt
Mathias Kugler, Pfarrbeauftragter von St. Josef Erfurt
Dialogpredigt: Dr. Ulrike Lynn, Bistumsbeauftragte für die europäische Kulturhauptstadt Chemnitz 2025,
Bischof Dr. Ulrich Neymeyr
Der feierliche Schlussgottesdienst des Katholikentages am 02. Juni unter dem Motto: "Schatz in zerbrechlichen Gefäßen“ (2 Kor 4,7) mit anschließender Eucharistiefeier schließt dann das Glaubensfest ab.
Weitere Informationen (hier aufklappen):
"Schatz in zerbrechlichen Gefäßen" (2 Kor 4,7)
Feierlicher Schlussgottesdienst des Katholikentags
Live-Übertragung in der ARD.
Mit: Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz
und: Sr. Magdalena Böhm OSB, Kloster Alexanderdorf
Paula Greiner-Bär, Theologin,
Erzpriester Radu Constantin Miron, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland
Bischof Dr. Ulrich Neymeyr
Daniel Pomm, Diakon
Bischof Vitaly Skomarovskyi, Lutsk/Ukraine
Maria Thanheiser, Stellv. Leiterein der Hauptabteilung Schule im Bistum Erfurt
Dialogpredigt:
Bischof Dr. Georg Bätzing, Limburg/Lahn
Dr. Juliane Eckstein, Theologin, Dresden/Mainz
Schlusswort zum Katholikentag:
Dr. Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Göppingen
Ort: Bühne an den Domstufen, Domplatz
Sonntag: 10.00 – 11.30 Uhr
Augustinerkirche
Das Augustinerkloster mit der Augustinerkirche ist in seiner fast 700-jährigen Geschichte schon immer ein Ort des Ankommens, Innehaltens und Betens gewesen. Im ehemaligen Kloster der Augustiner-Eremiten lebte Martin Luther zwischen 1505 und 1511 als Mönch. Heute ist das evangelische Augustinerkloster eine Stätte der Begegnung und Bildung.
Zu Begegnungen soll es dort während des Katholikentags kommen: beim Meditieren zu Taizé-Liedern, beim Gebet, beim Rundgang im Klostergarten oder beim Besuch des Augustinus- und Lutherparcours.
Weitere Informationen (hier aufklappen):
Ort: Augustinerkirche, Augustinerstr. 7
Mittwoch: 19.00 – 21.30 Uhr
Dom St. Marien
Der Erfurter Dom ist der älteste Kirchenbau in Erfurt. Schon um das Jahr 725 ließ Bonifatius eine Kirche auf dem Domberg errichten. Sie gilt als Vorgängerbau des heutigen Doms. 1154 begann dann der Bau einer Basilika. Der über 80 Meter hohe Dom beherbergt mit der Gloriosa die größte freischwingende, aus dem Mittelalter stammende Glocke der Welt.
Zum Katholikentag wird es in St. Marien u.a. ein musikalisches Angebot geben: Domorganist und -kantor Prof. Silvius von Kessel wird Musik von Nicolas de Grigny (1672 – 1703) und Improvisationen zu Gehör bringen.
Weitere Informationen (hier aufklappen):
Musik | Konzert
Gottheit tief verborgen
Orgelmusik von N. de Grigny und Improvisationen
Prof. Silvius von Kessel, Domorganist und -kantor, Erfurt
Ort: Hohe Domkirche St. Marien, Domstufen 1
Donnerstag: 12.00 – 12.30 Uhr
Predigerkirche
Die Predigerkirche, eine frühgotische Hallenkirche, wurde im 13./14. Jahrhundert von Dominikanern erbaut. Die Kirche und das Kloster sind die einzigen erhaltenen Orte des Wirkens von Meister Eckhart, einem Theologen und Mystiker, der dort als Prior wirkte.
Um Geschlechtergerechtigkeit soll es in einer Debatte in der Predigerkirche gehen. Denn noch immer verdienen Frauen in vielen Branchen nicht das gleiche Gehalt wie Männer. Auch Führungspositionen in Politik, Wirtschaft und in den Kirchen werden weiterhin mehrheitlich an Männer besetzt. Welche gesellschaftlichen Veränderungen sind notwendig, um diese Rollenmuster aufzubrechen und wie kann innerhalb der katholischen Kirche das Thema Geschlechtergerechtigkeit einen höheren Stellenwert erlangen?
Weitere Informationen (hier aufklappen):
Debatten im großen Raum | Podium
Geschlechtergerechtigkeit - nur eine schöne Utopie?
Was sich in Arbeitswelt, Gesellschaft und Kirche ändern muss
Ort: Predigerkirche, Predigerstr. 4
Donnerstag: 14.00–15.30 Uhr
Reglerkirche
Die Reglerkirche (auch Augustinuskirche) ist eine Kirche in der Erfurter Altstadt. Sie beherbergt heute eine evangelische Gemeinde. Zu DDR-Zeiten galt sie als ein Zentrum für Kirchenmusik.
Gegründet wurde die Reglerkirche von der Bruderschaft der regulierten Kanoniker. Mit Beginn des 12. Jahrhunderts verlegten die Brüder ihren Sitz von der Allerheiligenkirche hin zum südöstlichen Rand der mittelalterlichen Stadt und erbauten dort ein neues Hospital mit Stiftsgebäude und Kirche.
Auf einer Podiums-Diskussion in der Reglerkirche wird der Zusammenhang zwischen Tierhaltung, Futtermittelimporten, Ernährungssouveränität und Frieden hinterfragt. Kann eine kluge Landwirtschaft aktiv zum Frieden in der Welt beitragen?
Weitere Informationen (hier aufklappen):
Debatten im großen Raum | Podium
Unser täglich (Wurst-)Brot gib uns heute
Landwirtschaft als Friedensstifterin?
Teilnehmende: Katharina Bielfeldt, Landwirtin
Christiane Huxdorff, Greenpeace Deutschland
Cem Özdemir MdB, Bundeslandwirtschaftsminister
Katrin Schuchardt, Kath. Landjugendbewegung Deutschlands
Prof. Dr. Dr. Johannes Wallacher, Ökonom
Ort: Reglerkirche, Bahnhofstr. 7
Freitag, 14.00 – 15.30 Uhr
Severi-Kirche
Die St. Severi-Kirche gehört heute zur Innenstadtgemeinde St. Laurentius in Erfurt. Sie ist als Nachfolgebau einer romanischen Basilika des 11. Jahrhunderts errichtet worden. Die spätgotische Hallenkirche, erbaut von ca. 1270 bis 1327, hat ihr Patrozinium durch das Grab des heiligen Severus von Ravenna erhalten, der in einem Sarkophag mit Frau und Tochter in der Kirche bestattet ist. Die St. Severi-Kirche ist gemeinsam mit dem Dom St. Marien auf dem Erfurter Domberg eine spektakuläre Kulisse und das Wahrzeichen der Stadt.
Der Berliner Künstler Philipp Geist will das Kirchenschiff des katholischen Gotteshauses in einen begehbaren Lichtraum aus malerischen und poetischen Video-Projektionen verwandeln. Neben abstrahierten und generierten Bildkompositionen werden eingereichte Wörter und Begriffe, sowie Portraits Erfurter Bürgerinnen und Bürger in die Bilderwelten integriert. Die Besuchenden können dann den Lichtraum durchschreiten.
Philipp Geist schuf bereits Kunstwerke auf der Christusstatue in Rio de Janeiro, dem königlichen Thron in Bangkok, auf der Lutherische Kirche in Venedig und den Azadi-Turm in Teheran/Iran. In Deutschland bespielte er u.a. den Frankfurter Römer und den Kölner Roncalli-Platz.
Weitere Informationen (hier aufklappen):
Lichtkunst | Lichtinstallation
FriedensLichter
Eine Raumkomposition aus Malerei und Kirchenarchitektur
Lichtinstallation von Philipp Geist
Ort: St. Severi, Severihof 2
Freitag: 21.30–23.00 Uhr
Alte Oper
Nach aufwändiger Sanierung feierte der klassizistische Bau der Alten Oper am 15. September 2004 seine Wiedereröffnung.
Mit 970 Plätzen eignet sich die Alte Oper als Gastspielhaus für Theater, Oper, Kabarett, Konzerte und Musicals und besticht besonders durch ihre Ausstattung im Stil der 1920er-Jahre.
Im großen Saal der Alten Oper soll zum Katholikentag eine Debatte zum Thema politischer Extremismus stattfinden.
Unsere Demokratie sieht sich zunehmend einer Gefährdung durch politischen und religiösen Extremismus ausgesetzt. Dabei zeigt sich insbesondere der Rechtextremismus vielgestaltiger und gewalttätiger denn je.
Aber auch Linksextremismus und islamistischer Terrorismus stellen eine ernsthafte Bedrohung für das politische System der Bundesrepublik dar. Wie kann dieser immer größer werdenden Gefahr begegnet werden und welchen Beitrag können die Kirchen leisten?
Weitere Informationen (hier aufklappen):
Debatten im großen Raum | Podium
Politischer Extremismus
Gefahr für die Demokratie
Teilnehmende: David Begrich, Theologe und Sozialwissenschaftler
Georg Maier, Innenminister Thüringens
Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber, Politikwissenschaftler und Soziologe
Karolin Schwarz, Journalistin, Expertin für Desinformation, Rechtsextremismus im Netz und Rechtsterrorismus
Statement: Franz Zobel, ezra - Beratung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, Erfurt
Ort: Alte Oper, Großer Saal, Theaterstr. 1
Samstag: 11.00 – 12.30 Uhr
Alte Synagoge Erfurt
Mitten in Erfurts Altstadt liegt die Alte Synagoge. Sie ist in mehrfacher Hinsicht einmalig: Mit über 900 Jahren ist sie die älteste erhaltene Synagoge Europas. Dass sie erhalten blieb, gleicht einem Wunder: Nach einem verheerenden Pogrom von 1349 wurde die Synagoge zum Lagerhaus umfunktioniert und war während der NS-Zeit nicht mehr als Gotteshaus zu erkennen. Heute beherbergt die Alte Synagoge ein Museum zur Geschichte der ersten jüdischen Gemeinde Erfurts.
Mit der Mikwe - dem jüdischen Ritualbad - und dem Steinernen Haus, einem jüdischen Wohn- und Handelshaus nahe der Krämerbrücke, verfügt Erfurt über weitere Zeugnisse jüdischen Alltags. Eine Führung während des Katholikentages durch die Alte Synagoge und die Mikwe will das jüdische Leben im Mittelalter in Erfurt beleuchten.
Weitere Informationen (hier aufklappen):
Jüdisch-christlicher Dialog
Mittelalterliches jüdisches Leben in Erfurt
Führung durch die Alte Synagoge und die Mikwe
Ort: Alte Synagoge, Waagegasse 8
Samstag: 14.30–16.00 Uhr
Moschee der Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde
Im November 2018 legte die Ahmadiyya-Gemeinde den Grundstein für ihren Moschee-Neubau. Das einstöckige Gebäude wurde am nordwestlichen Rand von Erfurt, am Marbacher Ortseingang errichtet. Es ist der erste Neubau eines muslimischen Gotteshauses im Freistaat Thüringen.
Die Ahmadiyya-Gemeinschaft versteht sich als Reformbewegung innerhalb des Islams. Wegen ihres Verständnisses von Prophetie und ihres Jesusbildes wird sie von anderen muslimischen Strömungen abgelehnt.
Im Rahmen des christlich-islamischer Dialogs beim Katholikentag gibt es eine Moscheeführung mit Einblicken in das Leben der Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde in Erfurt-Marbach.
Weitere Informationen (hier aufklappen):
Christlich-islamischer Dialog | Moscheeführung
Einblicke in eine Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde
Dr. Eckehart Schmidt, Hauptabteilung Pastoral des Bistums Erfurt
Ort: Ahmadiyya Muslim Jamaat, St.-Christophorus-Str. 4
Samstag: 10.00–11.30 Uhr
Schottenkirche
Das Erfurter Schottenkloster und die dazu gehörige Schottenkirche sind ursprünglich Gründungen irischer Benediktinermönche aus dem Jahr 1136. Das Kloster war ein Filialkloster der von Marianus Scottus gegründeten Abtei St. Jakob Regensburg, wovon sich die heutige Bezeichnung Schottenkirche ableitet.
Über den religiösen Dienst hinaus widmeten sich die Mönche in vielfältiger Weise der Pflege der Wissenschaften, lehrten an der Erfurter Universität und bekleideten dort hohe akademische Ämter.
Das Schottenkloster wurde im Jahr 1820 säkularisiert. Schon bald darauf erfolgte der Abbruch, von dem nur die Kirche verschont blieb. Heute ist die in der Altstadt gelegene Schottenkirche eine katholische Filialkirche der Lorenzgemeinde.
Zum Katholikentag lässt das Symphonic Rock Duo Orgel und Schlagzeug im Gotteshaus erklingen und spielt Werke von Bach bis Metallica.
Weitere Informationen (hier aufklappen):
Musik | Konzert
Child in Time - Peace, Rock und Metal Songs
Orgel trifft Rockschlagzeug, von Bach bis Metallica
Symphonic Rock Duo, Bruchsal
Ort: Schottenkirche, Schottenstr. 11
Samstag: 20.30–22.00 Uhr
Quellen: MDR, katholikentag.de, erfurt.de
Dieses Thema im Programm: Das Erste | Eröffnung Katholikentag | 29. Mai 2024 | 18:00 Uhr