Interreligiöser Kalender Religiöse Feiertage im Januar 2025
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11. Dezember 2024, 05:00 Uhr
Der Gregorianische Kalender startet am 1. Januar mit dem Neujahrsfest. Anders als hierzulande werden in Japan keine Feuerwerkskörper gezündet, Buddhistinnen und Buddhisten besuchen einen Tempel, um für ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr zu bitten. Orthodoxe Christinnen und Christen feiern Neujahr erst gegen Mitte des Monats nach dem Julianischen Kalender. Doch es gibt noch weitere Feiertage der großen Religionen. Mit Makar Sankranti begehen Hindus in Indien und Nepal die Sonnenwende und Erntedank. Außerdem fällt in den Januar die ökumenischen Gebetswoche.
Inhalt des Artikels:
- 1. Januar: Neujahr
- 1.-3. Januar: Oshogatsu
- 2. Januar: Nacht der Rega’ib
- 6. Januar: Heilige Drei Könige
- 7. Januar: Orthodoxe Weihnachten
- 14.-17. Januar: Pongal / Makar Sankranti
- 18.-25. Januar: Gebetswoche für die Einheit der Christen
- 19. Januar: Theophanie
- 26. Januar: Lailat al-Miraj - Himmelreise des Propheten Mohammed
- 29. Januar: Chinesisches Neujahr – Chunjie
- 30. Januar: Fest der Drei Hierarchen
1. Januar: Neujahr
(christlich)
Der Gregorianische Kalender ist der weltweit gebräuchlichste Kalender und Grundlage für internationale Terminvereinbarungen. Danach fällt Neujahr auf den ersten Januar. Doch nicht jede Religion richtet sich nach der internationalen Zeitrechnung und deshalb wird der Beginn des neuen Jahres unterschiedlich gefeiert. Beispiele dafür sind das jüdische Neujahrsfest Rosch ha-Schana, der 1. Muharram der Muslime oder auch das chinesische Neujahr. In jedem Fall wird das Neue Jahr feierlich empfangen.
In Deutschland ist der 1. Januar ein gesetzlicher Feiertag.
1.-3. Januar: Oshogatsu
(shintoistisch)
Das japanische Neujahr wird nicht wie bei uns in Deutschland mit dem Zünden von Feuerwerkskörpern begrüßt. Stattdessen gehen die Menschen um Mitternacht zu einem Schrein oder Tempel, um für ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr zu bitten. Zudem beschränkt sich das Neujahrsfest nicht nur auf einen Tag. Für die meisten Japaner sind die ersten drei Tage des neuen Jahres Feiertage, die die Möglichkeit bieten, gemeinsam mit Familie und Freunden Zeit zu verbringen. Es wird viel gespielt, gefeiert und die Kinder bekommen kleine Geschenke. Zudem wird das traditionelle Festmahl Osechi zubereitet.
Im Shintoismus glaubt man, dass zu dieser Zeit die sogenannten Toshigami - Neujahrsgottheiten - das Haus besuchen. Sie werden vor der Haustür oder dem Shinto-Schrein mit Kadomatsu begrüßt. Das sind drei Sprosse von Bambus, Kiefer und Ume (Pflaumenbaum).
In buddhistischen Tempeln ist es Brauch, das neue Jahr mit 108 Glockenschlägen einzuläuten. Jeder Schlag steht dabei für eine weltliche Leidenschaft, von der man sich lösen möchte.
2. Januar: Nacht der Rega’ib
(muslimisch)
In der Nacht vom ersten Donnerstag auf den Freitag im Monat Radschab begehen Muslime die so genannte Rega’ib-Nacht. Das Wort Rega’ib kommt aus dem Arabischen und bedeutet so viel wie "wertvolles Geschenk" oder "etwas, das man sich aus tiefstem Herzen wünscht". In solchen Nächten sollen Gottes Segen, seine Hilfe sowie geistige Erneuerung den Menschen zuteil werden. Dies ist in diesem Jahr in der Nacht vom 02. auf den 03. Januar.
6. Januar: Heilige Drei Könige
(christlich)
Am 6. Januar feiern Christinnen und Christen die Ankunft der Heiligen Drei Könige in Bethlehem. Der Überlieferung zufolge schenkten Caspar, Melchior und Balthasar dem neugeborenen Jesus Gold, Weihrauch und Myrrhe. Die drei weisen Männer orientierten sich laut biblischer Überlieferung an einem Stern, der über Bethlehem leuchtete.
Die Tradition des Sternensingens geht auf die Geschichte der Heiligen Drei Könige zurück. Jungen und Mädchen ziehen von Tür zu Tür, erbitten Spenden und den Segen für die Häuser. Sie zeichnen den Schriftzug 20*C+M+B+25 über die Tür, dieser steht nicht für "Caspar, Melchior und Balthasar" sondern für "Christus mansionem benedicat" (Christus segne dieses Haus).
Um die Grundrechte von Kindern weltweit geht es 2025 in der Aktion des Dreikönigssingens. "Erhebt eure Stimme! – Sternsingen für Kinderrechte", lautet das Motto. Denn noch immer ist die Not von Millionen von Kindern groß: 250 Millionen von ihnen, vor allem Mädchen, gehen weltweit nicht zur Schule, viele müssen arbeiten, rund die Hälfte unter ausbeuterischen Bedingungen.
Heilige Drei Könige ist auch als Dreikönigsfest oder Dreikönigstag bekannt. In Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt ist das Fest ein gesetzlicher Feiertag.
7. Januar: Orthodoxe Weihnachten
(christlich-orthodox)
In orthodoxen Kirchen wird Weihnachten am 7. Januar gefeiert, 13 Tage nach dem Gregorianischen Kalender. Die Ostkirchen richten sich nach dem Julianischen Kalender während die Westkirche seit der Kalenderreform Papst Gregors im Jahr 1582 dem gregorianischen Kalender folgt.
In Russland war es nach der Oktoberrevolution 1917 verboten, Weihnachten zu feiern. In der Sowjetunion wurden viele christliche Traditionen verdrängt und auf Silvester verlegt. Der Weihnachtsbaum wurde kurzerhand zum Silvesterbaum, unter dem dann auch die Geschenke verteilt wurden. Gebracht werden diese heute noch von Väterchen Frost. Begleitet wird er von einem blonden Mädchen, das Schneeflöckchen heißt.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde das Weihnachtsfest in Russland wieder nach Julianischem Kalender und Tradition der Ostkirchen gefeiert. Heute ist es weit verbreitet, sowohl das Neujahrsfest als auch Weihnachten zu feiern. Vor dem Weihnachtsfest halten orthodoxe Christinnen und Christen eine 40-tägige Fastenzeit. Am Vorabend des Weihnachtsfestes soll auf Nahrung verzichtet werden, bis der erste Stern am Himmel zu sehen ist. Danach zünden die Gläubigen eine Kerze an, die sie ans Fenster stellen.
Nach einem mehrstündigen abendlichen Weihnachtsgottesdienst, der meist mit einer Lichterprozession endet, beginnt das eigentliche Weihnachtsfest. In manchen Familien ist es Brauch, zwölf verschiedene Gerichte zu essen. Traditionell gibt es Kutja zu essen, eine Art süßer Brei mit Rosinen, Mohn, Honig, Zucker und Nüssen.
14.-17. Januar: Pongal / Makar Sankranti
(hinduistisch)
Mit Makar Sankranti feiern Hindus in Indien und Nepal die Sonnenwende und Erntedank. Doch nicht nur der Wechsel vom Winter zum Sommer wird zelebriert, auch die Zuckerrohrernte wird gefeiert. In der Region Maharashtra ist es üblich, Zucker aus frischem Zuckerrohr zu verschenken. Im indischen Bundesstaat Westbengalen findet die berühmte Ganges-Wanderung statt: Tausende Gläubige Hindus pilgern zum Ganges und tauchen in den für sie heiligen Fluß.
Im Süden Indiens gibt es eine besondere Variante des Festes. Dort heißt es Pongal, was so viel wie "überkochen" bedeutet. Als Symbol für Überfluss lässt man zu Pongal einen Topf mit Milchreis überkochen. Dies soll dann auch im kommenden Jahr eine reiche Ernte bringen.
18.-25. Januar: Gebetswoche für die Einheit der Christen
(ökumenisch)
"Glaubst du das?" (V. 26) – so lautet das Thema der ökumenischen Gebetswoche 2025. Sie findet immer vom 18.- 25. Januar, also zwischen den Gedenktagen "Bekenntnis des Apostels Petrus" und "Bekehrung des Apostels Paulus" statt. Sie führt Gläubige aus unterschiedlichen Konfessionen und Kirchen zusammen, um gemeinsam für die Einheit der Christen zu beten. Jedes Jahr werden die Texte in einer anderen Region der Welt verfasst. Für 2025 wurden die Gebete und Reflexionen für die Gebetswoche von den Schwestern und Brüdern der Klostergemeinschaft von Bose in Norditalien erarbeitet.
19. Januar: Theophanie
(christlich-orthodox)
In den Ostkirchen, die dem Julianischen Kalender folgen, wie etwa die russisch-orthodoxe Kirche, fällt das Theophaniefest 2025 auf den 19. Januar. Andere Orthodoxe feiern Theophanie bereits am 6. Januar.
Beim Fest wird insbesondere der Taufe Christi im Jordan durch Johannes den Täufer gedacht. Aus diesem Grund hat sich in Russland der Brauch verbreitet, ein Loch in das Eis eines Flusses zu graben und in das eiskalte Wasser zu tauchen. Man nennt diesen Brauch Theophanie-Bäder oder Yordan. Auch hierzulande ist es in russisch-orthodoxen Gemeinden üblich, in eisige Fluten einzutauchen, z.B. in die Elbe.
26. Januar: Lailat al-Miraj - Himmelreise des Propheten Mohammed
(muslimisch)
Im siebten Monat des islamischen Kalenders feiern Musliminnen und Muslime die Nacht der Himmelreise des Propheten Mohammed. Der Überlieferung zufolge wurde der Prophet in dieser Nacht vom Engel Gabriel geweckt und reiste auf der geflügelten Stute Buraq zum Tempelberg in Jerusalem. Von dort stieg Mohammed über eine Leiter aus Licht (Miradsch) zu den sieben Höllen und sieben Himmeln. Während dieser Reise soll Mohammed in einer geheimnisvollen Sprache mit Gott gesprochen haben. Einer Überlieferung zufolge ging es dabei um die Aufnahme der Gemeinde Mohammeds ins Paradies. Nach einer anderen Überlieferung wurde bei dem Gespräch die Herabsetzung der von Gott festgesetzten täglich fünzig Gebete auf fünf verhandelt.
29. Januar: Chinesisches Neujahr – Chunjie
(daoistisch)
Das chinesische Neujahr, auch Chunije (Frühlingsfest) genannt, ist einer der wichtigsten Feiertage in China und anderen Ländern Ost- und Südostasiens. Das Datum des Neujahrstages berechnet sich nach dem chinesischen Lunisolarkalender und fällt immer auf einen Neumond zwischen dem 21. Januar und 21. Februar.
Zu den bekanntesten Neujahrsbräuchen zählen Löwen- und Drachentänze. Zudem wird das Haus gründlich gereinigt, um das Unglück des vergangenen Jahres zu vertreiben und um neues Glück einzulassen. Wie bei uns auch, ist es in China Tradition, in den ersten Minuten des neuen Jahres Feuerwerkskörper zu entzünden, um böse Geister zu vertreiben.
30. Januar: Fest der Drei Hierarchen
(christlich-orthodox)
Ähnlich der Verehrung der Kirchenväter in den Westkirchen wird in den Ostkirchen, vor allem der griechisch-orthodoxen Kirche, das Fest der Drei Hierarchen gefeiert. Die Drei Hierarchen sind die Bischöfe und Kirchenlehrer Basilius der Große, Gregor der Theologe und Johannes Chrysostomos. Sie sollen im 4. Jahrhundert gelebt haben. Basilius der Große, Gregor der Theologe und Johannes Chrysostomos werden auch in der westlichen Kirche als Heilige verehrt. Sie sind unter anderem Patrone der Wissenschaft und der Schulen, sie stehen also für Bildung und Gelehrsamkeit.