Preisträger DOK Leipzig: 14.10. Verleihung der Goldenen und Silbernen Tauben
Preisträger des Internationaler Wettbewerb Dokumentarfilm: Peter Mettler, Hovhannes Ishkhanyan, Franzis Kabisch, Asmae El Moudir, Jonathan Schöring, Clara Richter (Protagonistin) Bo Wang (v.l.) Bildrechte: DOK Leipzig 2023/Susann Bargas Gomez

MDR | 16.10.2023 DOK Leipzig: Vom MDR gestiftete Preise gehen an „While the Green Grass Grows“ und „The Last Relic“

Im Rahmen des 66. Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm hat der Mitteldeutsche Rundfunk als Kooperationspartner auch in diesem Jahr zwei Preise gestiftet: Die „Goldene Taube Langfilm“ im Internationalen Wettbewerb Dokumentarfilm sowie der MDR-Preis „Bester Osteuropäischer Film“ wurden am 14. Oktober 2023 in Leipzig verliehen.

Die vom MDR jährlich seit 2013 gestiftete und mit 10.000 Euro dotierte „Goldene Taube Langfilm“ in der Kategorie „Internationaler Wettbewerb Dokumentarfilm“ geht in diesem Jahr an „While the Green Grass Grows“ von Regisseur Peter Mettler (Schweiz, Kanada 2023).

In der Jury-Begründung heißt es: „Ein unberechenbarer Film, der das Publikum durch die Qualität seiner Beobachtung alltägliche Ereignisse, Orte und Objekte in einem poetischen neuen Licht sehen lässt.“

Der Film, der bei DOK Leipzig seine internationale Premiere feierte, ist ein audiovisuelles Tagebuch über die innige Beziehung des Regisseurs zur Welt und den Lebewesen, die sie bewohnen: die Appenzeller Landschaft, dann der Tod seiner Mutter und das Bedürfnis, Zeit mit dem Vater zu verbringen. Hinzu kommt eine globale Pandemie … „While the Green Grass Grows“ geht weit über die persönliche Trauerarbeit hinaus, denkt über das Diesseits und das Jenseits, über das Sein und die Zeit nach. Der preisgekrönte schweizerisch-kanadische Filmemacher schöpft dabei aus persönlichen Gesprächen, aus philosophischen und spirituellen Texten wie auch aus seinem eigenen Film- und Soundarchiv.

MDR-Preis „Bester Osteuropäischer Film“

MDR-Filmpreis Mariana Kaat (Regisseurin von „The Last Relic“)
DOK-Festival 2023: MDR-Filmpreis für den besten osteuropäischen Dokumentarfilm geht an Mariana Kaat (Regisseurin von „The Last Relic“) Bildrechte: DOK Leipzig 2023/Susann Bargas Gomez

Traditionell – und das bereits seit 1995 – verleiht der MDR darüber hinaus im Rahmen des DOK-Festivals den Filmpreis für den besten osteuropäischen Dokumentarfilm. Der mit 3000 Euro dotierte Preis ging an „The Last Relic“ von der estnischen Regisseurin Marianna Kaat (Estland, Norwegen 2023). Der Film – über einen Zeitraum von vier Jahren in der Provinzstadt Jekaterinburg gedreht – ist ein Porträt der Absurdität des Lebens in Russland. Hier träumt die Mehrheit von der Wiederherstellung alter imperialer Pracht, während eine Handvoll aufgeschlossener Menschen sich verzweifelt Putins unaufhaltsamem Vormarsch in Richtung einer groß angelegten Invasion der Ukraine widersetzt.

Jury-Vorsitzender Marek Kozakiewicz (Gewinner des MDR-Filmpreises 2022) begründet die Entscheidung der Jury: „‚The Last Relic‘ ist ein Filmessay über das autoritäre Russland, betrachtet aus der Perspektive einer Außenstehenden. Durch diesen beobachtenden Ansatz ist der Film ehrlich und zugleich kraftvoll. Wir erhalten einen einzigartigen Einblick in die Art und Weise, wie Menschen sich dem politischen System in Russland entgegenstellen – wie sie leben, denken und kämpfen, und wie schwierig dieser Kampf ist und wie einsam er einen machen kann. Der Film ist keine Lobeshymne; vielmehr ist es eine bittere Geschichte, die zeigt, wie kompliziert es ist, eine Opposition zu bilden, in einem Land, das so viel unternimmt, um genau dies zu verhindern.“

Sowohl der MDR-Filmpreis als auch die "Goldene Taube Langfilm" wurden von Thomas Beyer, Dokumentarfilm-Redakteur beim MDR, überreicht.

Gemeinsames Engagement für den Dokumentarfilm

Der MDR hat sich auch in diesem Jahr als Kooperationspartner für den Dokumentarfilm stark gemacht und in großem Maße im Rahmen des Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm engagiert.

So veranstaltete der MDR einen MDR-Tag mit dem „ARD TopDocs – Wettbewerb“ sowie einem „Special Screening“ im Leipziger Hauptbahnhof; das MDR-Fernsehen sendete – neben seiner traditionellen MDR-Kurzfilmnacht – zur besten Sendezeit preisgekrönte Dokumentarfilme aus Mitteldeutschland und Osteuropa, darüber hinaus fand unter dem Titel „Generation Ukraine“ gemeinsam mit ARTE ein dreitägiger Workshop beim MDR in Leipzig statt. Der MDR begleitete zudem das Festival im Radio, Fernsehen und im Netz und berichtete für die gesamte ARD von DOK Leipzig.

Eine sorbische Braut und ein sorbischer Bräutigam stehen sich bei ihrer Hochzeit im Film "Bei uns heißt sie Hanka" gegenüber.
Hanka und Ignac feiern ihre sorbische Hochzeit und der Film "Bei uns heißt sie Hanka" ist mittendrin. Bildrechte: Neue Visionen Filmverleih

Zudem war der MDR auch selbst als Co-Produzent mit „Bei uns heißt sie Hanka – Pla nas gronje jej Hanka – Pola nas rêka wona Hanka“ von Grit Lemke im Wettbewerb vertreten. Der Film feierte beim DOK-Festival seine Weltpremiere.

Der MDR hatte zu DOK Leipzig und dem „ARD TopDocs – Wettbewerb“ bereits folgende Presseinformationen veröffentlicht:

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