Tatort Dresden - Herz der Dunkelheit Karin Gorniak (Karin Hanczewski) befragt Khaleb (Leander Lesotho) im Kommissariat zu seinen Mitschülern, dem verschwundenen Janusz Simiak und dem verunglückten Marlin Baum.
Karin Gorniak (Karin Hanczewski) befragt Khaleb (Leander Lesotho) im Kommissariat zu seinen Mitschülern, dem verschwundenen Janusz Simiak und dem verunglückten Marlin Baum. Bildrechte: MDR/MadeFor/Steffen Junghans

Karin Hanczewski als Kriminaloberkommissarin Karin Gorniak

Rollenbeschreibung

Im Tatort „Herz der Dunkelheit“ wird Karin Gorniak vor eine belastende und komplexe Ermittlung gestellt. Der mysteriöse Tod des Teenagers Janusz Simiak und die Verstrickung zahlreicher Jugendlicher in die Geschehnisse fordern Karin bis aufs Äußerste. Doch nicht nur der Fall, sondern auch die Beziehung zu ihrem neuen Partner Paul und dessen Tochter Romy sorgt für Konflikte. Sie will professionelle Distanz wahren, stellt aber fest, dass die Wahrheit gefährlich nah an ihrem Privatleben liegt.

Fragen an Karin Hanczewski

Herz der Dunkelheit“ ist ein sehr persönlicher Tatort aus Dresden für Karin Gorniak. Die Kommissarin ist hin- und hergerissen zwischen Liebe zu einem Mann und Liebe zu ihrem Beruf.

Tatort Dresden - Herz der Dunkelheit Im Foto (v.l.n.r.): Romy Brahms (Charlotte Krause), Karin Gorniak (Karin Hanczewski), Peter Michael Schnabel, (Martin Brambach), Paul Brahms (Hannes Wegener). Hat Romy etwas mit dem Ganzen zu tun?
v.l.n.r.: Romy Brahms (Charlotte Krause), Karin Gorniak (Karin Hanczewski), Peter Michael Schnabel, (Martin Brambach), Paul Brahms (Hannes Wegener). Hat Romy etwas mit dem Ganzen zu tun? Bildrechte: MDR/MadeFor/Steffen Junghans

Es geht für mich nicht darum, dass sich Karin Gorniak zwischen einem Mann und ihrem Beruf entscheiden muss. Die Belastung entsteht dadurch, dass die Tochter des Mannes, mit dem sie seit kurzem eine Beziehung hat, in einen möglichen Mordfall verwickelt sein könnte. Karin will den Fall aufklären, hat es aber mit einer Verdächtigen zu tun, zu der sie eine Beziehung hat und die zudem noch eine Teenagerin ist. Das macht die Ermittlungen für sie persönlich und kompliziert.

Die Geschichte in Herz der Dunkelheit beginnt mit einer Liebesszene, aus der sich die Kommissarin Karin Gorniak höchst ungern löst, aber die Arbeit ruft: Der Tod eines Teenagers zwingt sie förmlich zu gehen. Was erlebt Karin Gorniak ganz neu in diesem Tatort?

Karin Gorniak erlebt, dass der Fall sie persönlich betrifft, weil die Tochter ihrer Affäre in den möglichen Mordfall verwickelt zu sein scheint. Diese Nähe erschwert die notwendige Distanz und bringt sie emotional an ihre Grenzen - eine neue Herausforderung für sie.

Verhält sie sich Gorniak Ihrer Ansicht nach gewissenhaft – im Zwiespalt zwischen neuer Liebe und Beruf?

Ihre Lebensaufgabe war es bisher, ihren Beruf, der ihr sehr viel abverlangt hat, und das Leben als alleinerziehende Mutter unter einen Hut zu bringen. Auf der Suche nach der Wahrheit, überschreitet sie hin und wieder wissentlich Grenzen.

Die Tochter der neuen Liebe ist eine Mitschülerin des verschwundenen Janusch. Sie verstrickt sich in falsche Aussagen und fühlt sich von der Kommissarin und neuen Freundin ihres Vaters in die Ecke gedrängt. Wie versucht Karin Gorniak die Balance zu halten zwischen harten Ermittlermethoden, Verständnis für die jungen Menschen und ihren Kollegen?

Sie versucht sich auf ihren Instinkt zu verlassen. Das bedeutet aber nicht, dass sie damit immer richtig liegt.

Seit 2016 verkörpern Sie die Oberkommissarin Karin Gorniak. In der ersten Rollenbeschreibung zu ihr steht, sie sei so effizient wie eine Steuererklärung, habe viel Sinn für Humor. Wie würden Sie Ihre Rolle und die Entwicklung Ihrer Rolle über die Jahre beschreiben.

Tatort Dresden - Herz der Dunkelheit Leonie Winkler (Cornelia Gröschel), Karin Gorniak (Karin Hanczewski) warten auf die Laborergebnisse. Hat Romy etwas mit dem Ganzen zu tun?
v.l.: Leonie Winkler (Cornelia Gröschel), Karin Gorniak (Karin Hanczewski) warten auf die Laborergebnisse. Hat Romy etwas mit dem Ganzen zu tun? Bildrechte: MDR/MadeFor/Steffen Junghans

Im Laufe der Jahre ist Karin Gorniak häufig an ihre psychischen und physischen Grenzen getrieben worden. in „Das Nest“ und auch in „Unsichtbar“ wurde sie selbst zum Opfer, was ihre Ermittlungen sehr persönlich und intensiv gemacht hat. Dadurch konnten wir unter anderem ihre Verletzlichkeit, ihre Willensstärke und auch ihre Sturheit, ihren eigenen Weg zu gehen, kennenlernen. Für mich hat sie durch die Zeit an Tiefe und Vielschichtigkeit gewonnen. Wir haben Einblicke in ihre private Seite erhalten, ihre Konflikte, sei es beruflich oder privat. 

An welche Momente bei den Dreharbeiten zu den zurückliegenden 18 Tatort-Fällen denken Sie besonders gern zurück?

Ganz besonders liegt mir die Arbeit zu „Das Nest“ am Herzen. Es war eine sehr intensive Drehzeit, die Arbeit mit dem Regisseur Alex Eslam fand in einer sehr engen und kreativen Zusammenarbeit auf Augenhöhe statt. Und ich mag das Ergebnis! Es gab in den 9 Jahren so einige sehr schöne Momente und Begegnungen.

Kurzinfo zu Karin Hanczewski geb. 1981 in Berlin | beim „Tatort“ seit 2016 als Kriminaloberkommissarin Karin Gorniak in Dresden im Einsatz | Filme/Fernsehen: „Der neue Freund“ (2023), „Parlament“ (2023), „Bulldog“ (2022), „Loving her“ (2021, 2023), „heuldoch – Therapie wie noch nie“ (2020), „jerks.“ (2017), „Lotte“ (2016), „Tatortreiniger“ (2013) u. v. a. | Auszeichnungen: Deutscher Schauspielpreis 2021, Ehrenpreis Inspiration für die Initiative#ACTOUT, Hessischer Film- und Kinopreis 2019 in der Kategorie Bester Spielfilm für „Bruder Schwester Herz“, Festival des deutschen Films Ludwigshafen am Rhein 2015 in der Kategorie Filmkunstpreis für „Im Sommer wohnt er unten“ u. v. a.