Götz Schubert spielt Kommissar Burkhard „Butsch“ Schulz
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Rollenbeschreibung
Butsch ist erschüttert darüber, dass er nur mit sich und seiner neuen Liebe, Staatsanwältin Anne Konzak, beschäftigt war und seine Ex-Frau Thea, die nach wie vor ein zentraler Mensch in seinem Leben ist, so vernachlässigt hat, dass er ihren psychischen Niedergang nicht einmal am Rande seiner Wahrnehmung registriert hat. Und nun ist sie auch noch tot … Da ist sie wieder, seine alte Überzeugung: Denen, die er liebt, bringt er Unglück. Butsch fühlt sich verflucht, konsequent geht er Anne Konzak deswegen aus dem Weg. Damit fühlt er sich allerdings auch nicht wohl.
Dass sein Leben in dem Theaterstück „Böses Blut“ dargestellt wird und zwar so, wie es irgendwelchen Schauspielern und einem überheblichen Regisseur gerade passt, empfindet er als Ausbeutung seiner selbst. Keiner hat ihn gefragt – sein Leben gehört ihm nicht mehr. Dr. Grimm als Mitwisser dieser Aufführung hat ihn und auch „Kessie“ verraten. So sieht es Butsch und geht seinen Vorgesetzten entsprechend an. Denn für ihn ist dieses Stück eine Art Identitätsdiebstahl, die ihn tief ins Mark trifft. Weniger, dass es sich bei dem Toten um jemanden handelt, der ihm ähnlich sah und einen Ausweis bei sich trug, der auf den Namen Butsch ausgestellt war. Dass sich seine Kollegin längst nicht so über die geplante Theatervorstellung aufregt, sondern sich auf den zu lösenden Fall konzentriert, kann Butsch erst einmal nicht nachvollziehen. Er nimmt allerdings wahr, dass irgendetwas mit Kessie nicht stimmt.
Im Gespräch mit Götz Schubert
Butsch wirkt seit dem Tod seiner Ex-Freundin Thea wie erstarrt. Was genau spielt sich tief in seinem Inneren ab?
Der Verlust seiner Ex-Freundin Thea verstört Butsch zutiefst. Trotz ihrer Trennung hatte er mit ihr ein über Jahre hinweg gutes, enges und intimes Verhältnis. Nicht nur Schuldgefühle, dass er es nicht schafft, für andere da zu sein, packen ihn mit Vehemenz. Auch das alte Trauma, dass seine Gesellschaft ihm nahe stehende Menschen in Lebensgefahr bringt, reißt alte Wunden wieder auf. Thea wurde kaltblütig ermordet. Ein sinnloser Tod, der hätte verhindert werden können beziehungsweise hätte verhindert werden müssen, auch von ihm. Gründe genug, den Alleingang zu wagen und jeder Beziehung, auch der mit Anna Konzak, aus dem Weg zu gehen. Gleichzeitig setzt Butsch alles daran, und fast jedes Mittel ist ihm dabei recht, die Drahtzieher dieser feigen Tat endgültig auszuschalten.
Theas Tod beeinflusst nicht nur seine Beziehung zu Staatsanwältin Anne Konzak. Er zieht sich insgesamt mehr zurück ...
Butsch, der meist ein Interesse an Kooperation vermissen lässt, verweigert sich der Kommunikation. Was eine Zusammenarbeit, erst recht ein polizeiliches Ermitteln im Team, unmöglich macht. Trotzdem, und das ist die Qualität der Verbindung zwischen Butsch und Viola Delbrück, gehen die beiden da gemeinsam durch, halten sie zueinander, sind füreinander da. Das unausgesprochene Vertrauen wächst und das Wissen um die innere Gefühls- und Gedankenwelt des jeweils anderen, ermöglicht Verständnis, Akzeptanz und Respekt. Vielleicht gelingt es beiden zumindest in dieser Beziehung, für einen anderen Menschen da zu sein.
Das Theaterstück, das die Beziehung zwischen Butsch und Viola auf irritierende Weise aufarbeiten will, wirft Butsch zunächst mehr aus der Bahn als Kessie und auch als der Tod des Schauspielers. Woraus resultiert seine Wut?
In „Schwarzer Spiegel“ stößt Viola auf einen Toten, der gekleidet ist wie Butsch und einen gefälschten Dienstausweis auf den Namen Burkhard Schulz bei sich trägt. Die Bearbeitung dieses Falls bringt das Ermittlerduo auf irre Weise an die Anfänge ihrer Teamarbeit zurück, die ja nicht wirklich reibungslos vonstattengingen. Was nun folgt, hat etwas von Aufarbeitung, sich seiner Vergangenheit stellen, ausgelöst durch eine künstlerische, theatralische Übersetzung oder immerhin den Versuch einer Thematisierung auf einer Bühne. Da tritt für Butsch der eigentliche Fall fast in den Hintergrund. Doch im Zuge der Ermittlungen wird auch ihm klar, was sich in diesem Theaterbetrieb hinter den Kulissen abspielt, nämlich Machtmissbrauch. Und das schockiert auch ihn.
Für wie wichtig halten Sie es, dieses Thema im Blick zu halten?
Übertritte und Machtmissbräuche finden in der Gesellschaft branchenübergreifend statt. Es ist gut, sich auch selbst zu befragen und vor der eigenen Tür zu kehren – ohne die öffentliche Debatte, die strafrechtliche Verfolgung und eine lückenlose Aufklärung aus den Augen zu verlieren.