Matthias Walter und Katrin Hansmeier spielen die Eltern von Inka Werner
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Die Nachricht vom Tod ihrer Tochter zieht ihnen den Boden unter den Füßen weg. Trotzdem: Kommissar Koitzsch nimmt Herrn Werner gleich ins Verhör …
Fragen an Matthias Walter
Sie spielen Herrn Werner, den Vater der achtjährigen Inka. Wie geht er mit der Situation um?
In erster Linie ist schiere Verzweiflung das bestimmende Gefühl des Vaters in diesem Film. Zuerst ist es die unaufhaltbare Ungewissheit über den Verbleib der Tochter, später bricht sich die Trauer Bahn angesichts der Nachricht des tot aufgefundenen Mädchens. Dies beides, gepaart mit dem Druck weiterhin funktionieren zu müssen als tröstender Ehemann und Vater eines weiteren Kindes, lässt meine Figur nahezu zerspringen. Als Vater, der ich auch im richtigen Leben bin, sind mir derartige Gefühlskonstellationen, wenn auch nicht in dieser Drastik, durchaus vertraut. Die Frage nach dem Täter stellt sich für mich als Vater Werner erst einmal noch gar nicht, da lange überhaupt gar nichts über einen etwaigen Hergang der Geschehnisse offenbar wird. Und auch dann bleibt die Frage nach einer Schuld und eines daraus folgenden Wunsches nach Vergeltung im Hintergrund. Das Kind ist tot. Etwas Schlimmeres kann einem Elternpaar nicht passieren. Der Schock bleibt vordergründig, lange. Tatsächlich kann ich mir gut vorstellen, dass Menschen in solch einer Situation irgendwann Rachegedanken hegen.
Gerade, wenn Kinder zu Opfern werden, ist der Wunsch nach Vergeltung besonders groß. Heiligt die Schwere des Verbrechens jedes Mittel?
Im Film übernehmen dies Menschen aus der nächsten Umgebung, Nachbarn: Es wird schnell jemand verdächtigt und somit zu Freiwild erklärt. Gerechtigkeit soll in deren Augen sofort Folgen nach sich ziehen, wenn es die Polizei, der Staat, nicht schafft. Sie wollen den Täter seine Schuld am eigenen Leib spüren lassen. Vergeltung führt nicht dazu, dass ein getötetes Kind wieder lebendig wird. Eventuell breitet sich dann kurzzeitig eine etwas schmerzlindernde Genugtuung in einem Menschen aus. Die seelischen Wunden mögen dann für kurze Zeit ein wenig Heilung erahnen lassen, jedoch brechen sie wahrscheinlich bald mit noch größerer Wucht wieder auf.