Fragen an Redakteurinnen Beate Maschke-Spittler und Meike Götz
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Die erste Staffel lief sehr erfolgreich und wurde für den Grimme Preis nominiert. War das ein Antrieb, eine zweite Staffel erzählen zu wollen oder was hat euch zu den neuen Geschichten bewegt?
Meike Götz: Die erste Staffel wie auch die zweite Staffel sind für uns – als zwei Mütter – auch geprägt von persönlichen Geschichten. Jeder kennt sie, diese Momente, wenn man nachts mal wieder wach liegt, das Kind nicht schlafen möchte und einem nur zum Heulen zu Mute ist. Aber kaum jemand hat bisher authentisch von Mutterschaft erzählt. Von den Zwiespälten, den Ängsten, der Auseinandersetzung mit dem sozialen Umfeld. Das war uns wichtig. Und es hat einfach sehr großen Spaß gemacht, dies gemeinsam mit so tollen Frauen, die alle ihre ganz eigenen Erfahrungen mitbringen, zu entwickeln.
Beate Maschke-Spittler: Dass das Leben mit Baby nicht immer so entspannt ist, wie man sich das vorher vorgestellt hat, sieht man inzwischen ab und zu mal in Filmen oder Serien. Dass aber zur Auseinandersetzung mit dem Thema Elternschaft auch ganz andere Geschichten gehören, wird selten erzählt: Tina und Lukas, die sich nach eigenen Kindern sehen, aber für die als Menschen mit Down Syndrom dieses Ziel nahezu unerreichbar ist. Oder Samira, die keine Kinder will, aber durch ihren Freundeskreis auf verschiedene Weise dennoch mit dem Thema konfrontiert ist. Und Kim, die ihren Sohn über alles liebt, aber sich im Alltag von ihrer Frau manchmal alleingelassen fühlt. Das darf auch lustig sein, wenn’s eigentlich grad gar nicht lustig ist. Und da ist auch ganz viel Liebe und Wärme. Genau diese Mischung finden wir so wunderbar!
Wie habt ihr die Themen der einzelnen Folgen entwickelt?
Beate Maschke-Spittler und Meike Götz: Als klar war, dass wir eine zweite Staffel machen möchten, haben wir uns gemeinsam mit den Produzentinnen Yvonne Abele und Daniela Zenter, sowie Lisa Miller hingesetzt und gebrainstormt. Was ist dieser Generation wichtig? Was sind zentrale Themen in Bezug auf Elternschaft? Was heißt es heute, Mutter zu sein? Offenheit und Transparenz war uns dabei sehr wichtig - Themen wie Fehlgeburt, Ghosting, Gewalterfahrung während der Geburt, Trennung oder Einsamkeit etc. werden heute offen diskutiert und sollten in unseren Geschichten ebenso selbstverständlich stattfinden wie Momente der Nähe und Leichtigkeit. Dieser Authentizität wollen wir mit der Themenauswahl Rechnung tragen.