Naturkatastrophe Erste Hilfsgüter kommen in Überschwemmungsgebieten in Libyen an
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13. September 2023, 21:50 Uhr
Libyen erhält nach der Naturkatastrophe im Osten des Landes Hilfsleistungen unter anderem aus der Europäischen Union. Die Zahl der Toten in der Stadt Darna ist inzwischen nach jüngsten Angaben auf mehr als 3.800 gestiegen.
- Lieferung von Zelten, Feldbetten und Lebensmitteln unter anderem aus Deutschland
- Nach Schätzung rund 30.000 Menschen obdachlos
- Zahl der Toten in Darna weiter gestiegen
Drei Tage nach den verheerenden Überschwemmungen im Osten Libyens haben erste internationale Hilfslieferungen das nordafrikanische Land erreicht. Aus Jordanien und den Arabischen Emiraten kamen am Mittwoch Flugzeuge mit Lebensmitteln, medizinischer Versorgung, Zelten und Decken an. Das teilten die örtlichen Behörden mit.
EU aktiviert Katastrophenschutzmechanismus
Auch die Europäische Union hat ihren Katastrophenschutzmechanismus aktiviert. Der EU-Kommission zufolge ist eine erste Lieferung von Zelten, Feldbetten, Decken, Generatoren, Lebensmitteln sowie Feld-Lazaretten und Wassertanks aus Deutschland, Finnland und Rumänien auf dem Weg in die Stadt Darna. Auch das Technische Hilfswerk (THW) kündigte eine umfangreiche Hilfslieferung an. Neben den Hilfsgütern stellte die EU eine erste Nothilfe in Höhe von 500.000 Euro bereit. Die Vereinten Nationen sagten Libyen finanzielle Unterstützung in Höhe von zehn Millionen US-Dollar (9,3 Millionen Euro) zu.
Lage vor Ort weiter unübersichtlich
Vor Ort in den überschwemmten Gebieten war die Lage am Mittwoch weiter unübersichtlich. Bilder aus Darna zeigten durch Erdrutsche und Überschwemmungen abgeschnittene Straßen, die es den Helfern fast unmöglich machten, die Bevölkerung zu erreichen. Stromausfälle und die Störungen des Telekommunikationsnetzes erschwerten die Lage zusätzlich. Schätzungen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zufolge sind allein in der Stadt Darna rund 30.000 Menschen durch die Naturkatastrophe obdachlos geworden. In benachbarten Orten hätten ebenfalls tausende Menschen ihr Dach über dem Kopf verloren.
Derweil wird befürchtet, dass die Zahl der Toten in den Katastrophengebieten weiter steigen wird. Allein in Darna stieg die Zahl nach jüngsten Angaben auf mehr als 3.800. Aus anderen betroffenen Gebieten lagen noch keine Angaben vor. Es gibt allerdings tausende Vermisste.
Das Sturmtief "Daniel" hatte am Sonntag den Osten Libyens heimgesucht und zu heftigen Überschwemmungen geführt. Am Fluss nach Darna brachen zwei Dämme. Enorme Wassermassen ergossen sich daraufhin durch die Küstenstadt am Mittelmeer, Häuser und Menschen wurden fortgerissen. Für den Osten Libyens war es die schlimmste Naturkatastrophe seit einem großen Erdbeben mit hunderten Toten in der Stadt Al Mardsch im Jahr 1963.
afp (mze)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 13. September 2023 | 14:30 Uhr