Flutung Israel hat Wasser in Hamas-Tunnel im Gazastreifen geleitet
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31. Januar 2024, 18:40 Uhr
Israels Armee hat bestätigt, große Wassermengen in Tunnel der Terrororganisation Hamas eingeleitet zu haben und sprach von einem "technologischen Durchbruch" im Anti-Terror-Kampf. Nach Informationen einer US-Zeitung sind allerdings noch 60 bis 80 Prozent der unterirdischen Routen intakt. Grund- und Trinkwasser sollen durch die Flutungen nicht beeinträchtigt worden sein.
- Israels Armee hat Teile der Tunnel der islamistischen Hamas im Gazastreifen geflutet.
- Grundwasser und Trinkwasser soll laut Israel nicht beeinträchtigt werden.
- Ein Großteil der Tunnelsysteme ist noch intakt.
Israels Armee hat erstmals bestätigt, Tunnel der islamistischen Hamas im Gazastreifen geflutet zu haben. Die israelische Armee soll nach eigenen Angaben "große Mengen Wasser" in die Tunnel der islamistischen Palästinenserorganisation im Gazastreifen eingeleitet. Auf diese Weise solle "die Bedrohung durch das unterirdische Tunnelnetz der Hamas ausgeschaltet werden", erklärte die Armee am Dienstag. Das Tunnelsystem unter dem Gazastreifen gilt als eine der größten Herausforderungen für die israelische Armee im Kampf gegen die Hamas.
Bei der Einleitung von Wasser in die Tunnel sei darauf geachtet worden, "das Grundwasser in dem Gebiet nicht zu beeinträchtigen", erklärte die israelische Armee. Der Zugang zu Trinkwasser für die Zivilbevölkerung sei nicht gefährdet. So sei nur in geeignete Tunnelrouten Wasser gepumpt worden. Die israelische Armee geht weiter auch mit Sprengungen vor, um Tunnel zu zerstören.
Noch 60 bis 80 Prozent der Tunnelsysteme intakt
Das Tunnelnetz der islamistischen Hamas im Gazastreifen ist US-Medien zufolge zwischen 480 und 720 Kilometern lang. Nach Informationen der US-Zeitung "Wall Street Journal" sind noch 60 bis 80 Prozent der unterirdischen Routen intakt. Im Bereich von Chan Junis im Süden des Gazastreifens hätten in einigen Fällen unterirdische Wände oder andere Barrieren den Fluss des Wassers bei Flutungsversuchen gestoppt. Dort vermutet Israel die Führung der Terrororganisation Hamas sowie auch israelische Geiseln. Insgesamt sei die Methode "nicht so effektiv gewesen, wie israelische Repräsentanten dies gehofft hatten", schrieb das Blatt. Das Militär sprach unterdessen von einem "bedeutenden technischen und technologischen Durchbruch" im Anti-Terror-Kampf.
Anfang Dezember hatte die Armee erklärt, sie habe mehr als 800 Tunneleingänge entdeckt, von denen 500 zerstört worden seien. Laut US-Medien ist Meerwasser in einige Tunnel gepumpt worden, um herauszufinden, ob sich die Methode zur großflächigen Zerstörung des Tunnelnetzwerks eigne. Experten gaben zu bedenken, dass die Taktik dramatische Folgen für die Umwelt haben könnte.
AFP/dpa (jst)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 31. Januar 2024 | 08:12 Uhr