Straßenbahn- und Busfahrer streiken
Auch in Jena fielen Busse und Straßenbahnen aus. Verdi hatte zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Bildrechte: MDR/Olaf Nenninger

Arbeitskampf Warnstreik legt Nahverkehr in Thüringen größtenteils lahm

02. Februar 2024, 18:02 Uhr

In vielen Städten und Landkreisen Thüringens sind am Freitag Busse und Bahnen nicht gefahren. Mit Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr machte die Gewerkschaft Verdi Druck in der laufenden Tarifrunde. Es geht um mehr Geld und darum, Schichtarbeiter zu entlasten - etwa durch zusätzliche Urlaubstage und längere Pausen- und Ruhezeiten.

In Thüringen sind wegen der bundesweiten Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr am Freitag vielerorts Busse und Bahnen ausgefallen. In den größeren Städten sowie in mehreren Landkreisen stand der Nahverkehr still. Davon betroffen war auch der Schülerverkehr. Nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi beteiligten sich bis zum Mittag rund 900 Beschäftigte aus acht kommunalen Verkehrsbetrieben an dem eintägigen Ausstand.

Höhere Zuschläge bei der Samstagsarbeit

Arbeitsniederlegungen gab es nach Angaben von Verdi unter anderem in Erfurt, Gera, Jena, Weimar sowie in Nordhausen und Mühlhausen. Auch im Kyffhäuserkreis, im Unstrut-Hainich-Kreis, im Kreis Nordhausen, im Weimarer Land und im Saale-Holzland-Kreis seien die Fahrzeuge in den Betriebshöfen geblieben, hieß es.

Die Gewerkschaft fordert in der laufenden Tarifrunde für die Beschäftigten in Thüringen neben Entlastungen unter anderem eine Anhebung der Entgelte um monatlich 650 Euro, die Einführung von Zuschlägen bei Samstagsarbeit von 20 Prozent und die Erhöhung von Zulagen bei Schichtarbeit auf 100 Euro.

Verdi: Krankenstände sind hoch und Überstundenkonten voll

"Es ist wichtig, dass die Arbeitgeber in Thüringen die Zeichen der Zeit erkennen", sagte Verdi-Verhandlungsführer Paul Schmidt. Das von ihnen in der zweiten Tarifrunde im Januar vorgelegte Angebot sei ungenügend gewesen, da es entweder entlastende Arbeitsbedingungen oder eine bessere Entlohnung enthielt. Die Krankenstände seien hoch und die Überstundenkonten voll. "Viele Beschäftigte sind schlichtweg am Anschlag", sagte Schmidt.

Leere Haltestelle in Gera. Straßenbahnen und Busse fahren wegen eines Streiks nicht mehr
Der Geraer Busbahnhof blieb am Freitag wegen des Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr leer. Bildrechte: MDR/Veronika Lewandrowski-Lenk

In einigen Betrieben gelinge es längst nicht mehr, ausreichend Personal zur Einhaltung der Regelfahrpläne bereitzustellen. Teilweise werde das Angebot aus Personalmangel seit Monaten gekürzt, sagte der Gewerkschafter. Die dritte Verhandlungsrunde für die etwa  2.100 Beschäftigten in Thüringen soll es am 13. Februar in Weimar geben.

MDR (co)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 02. Februar 2024 | 08:00 Uhr

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