Modellprojekt Neuer Viertelstundentakt soll ab 2026 Wartezeiten im Nahverkehr reduzieren
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28. März 2025, 06:45 Uhr
Mit einem Modellprojekt will Thüringen die Wartezeiten im öffentlichen Nahverkehr verringern. Dafür soll zunächst in zwei Landkreisen ein sogenannter integraler Taktfahrplan getestet werden. Dieser soll etwa einheitliche Tickets, abgestimmte Fahrpläne und engere Taktungen beinhalten. Dazu soll der Verkehrsverbund Mittelthüringen in Nord- und Südthüringen erweitert werden.
Thüringen will ab 2026 einen sogenannten integralen Taktfahrplan erproben. Das heißt, im öffentlichen Nahverkehr, also in Zügen oder Bussen, soll es einheitliche Tickets, abgestimmte Fahrpläne und engere Taktungen geben. Zunächst soll das einjährige Modellprojekt im Saale-Orla-Kreis und Kreis Saalfeld-Rudolstadt starten.
Wie Infrastrukturminister Steffen Schütz (BSW) am Rande einer Mobilitätskonferenz in Erfurt ankündigte, ist Schwarza als Knotenpunkt geplant, von dem dann alle Busse in die Ostthüringer Regionen ausschwärmen sollen. Zudem sollen durch einen neuen Viertelstundentakt längere Wartezeiten für die Fahrgäste beim Umstieg vermieden werden. Für das Modellvorhaben sind laut Schütz rund zehn Millionen Euro eingeplant.
Thüringen hofft auf Infrastruktur-Sondervermögen des Bundes
Bei Erfolg wird das Projekt dem Minister zufolge auf Erfurt, Jena, Weimar sowie die Kreise Sömmerda und Weimarer Land ausgeweitet. Dafür würden dann pro Jahr ebenfalls zehn Millionen Euro benötigt. "Wir brauchen eine einheitliche Verkehrslandschaft in Thüringen", sagte Schütz. Das sei das Ziel für diese Legislatur bis 2029.
Der Blick liege dabei insbesondere auf einer verbesserten Mobilität im ländlichen Raum. Mit einer besseren Anbindung und Taktung werde der Umstieg auf Busse und Bahnen erleichtert. Alltagstaugliche Angebote könnten demnach ein erhebliches Fahrgastpotenzial heben. Außerdem ermögliche das vom Bund beschlossene Sondervermögen Infrastruktur einen Modernisierungsschub. Damit kann laut Schütz die bisher stiefmütterlich behandelte Infrastruktur in Thüringen nach vorne gebracht werden.
Thüringer Verkehrsverbund soll erweitert werden
Für ein einheitliches Ticketsystem im öffentlichen Nahverkehr ist nach Angaben des Ministers auch eine Erweiterung des Verkehrsverbundes Mittelthüringen (VMT) nach Süd- und Nordthüringen geplant. Die Kreise Nordhausen, Sömmerda, Unstrut-Hainich und Kyffhäuser hätten bereits ihre Absicht zum Beitritt des Verbandes erklärt, es müssten dafür aber noch die Kreistage zustimmen. Die Landkreise Schmalkalden-Meiningen, Hildburghausen und die Stadt Suhl wollen im April eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnen.
Der VMT ist derzeit ein Zusammenschluss von 16 Verkehrsunternehmen, vier Städten und fünf Landkreisen sowie dem Land. Im Verbundgebiet können Fahrgäste mit einer Fahrkarte Busse, Züge und Straßenbahnen nutzen.
Um die Verkehrswende in Thüringen zu gestalten, wurde vor einem Jahr ein Thüringer Mobilitätsnetzwerk gegründet. Es vereint rund 50 Experten unter anderem aus kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaft, Verkehrs- und Fahrgastverbänden und der Landespolitik, die an modernen Mobilitätskonzepten arbeiten.
MDR (cfr)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 27. März 2025 | 19:00 Uhr
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