Krankheiten Mehr Keuchhusten-Fälle und erstmals wieder Masern in Thüringen
Hauptinhalt
21. Januar 2025, 14:38 Uhr
Vor Infektionserkrankungen schützen Impfungen. Dennoch erkranken in Thüringen wieder auffällig viele Kinder und Jugendliche an Keuchhusten - und erstmals wieder auch an Masern.
In Thüringen ist die Zahl der Fälle von Keuchhusten stark gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden fast 1.500 dieser Infektionserkrankungen aus dem Freistaat an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet.
Das seien knapp dreimal so viele wie 2023 und mehr als doppelt so viele wie vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019, wie die Techniker Krankenkasse (TK) in Erfurt unter Berufung auf Daten des RKI mitteilte.
Keuchhusten
Keuchhusten ist eine der häufigsten Infektionskrankheiten der Atemwege und tritt vor allem bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen auf. Er wird durch Bakterien ausgelöst und ist hoch ansteckend. Typisch für die Krankheit ist langwieriger, trockener Husten. Es kommt zu starken, krampfartigen Hustenanfällen mit einem pfeifenden Geräusch beim Einatmen. Keuchhusten klingt in der Regel innerhalb von sechs bis zehn Wochen von selbst wieder ab. Eine Behandlung mit Antibiotika kann den Verlauf und die Symptome nur dann mildern, wenn sie sehr frühzeitig beginnt.
Quelle: RKI/Bundesgesundheitsministerium
Erstmals seit fünf Jahren wieder Masern in Thüringen gemeldet
Außerdem wurden 2024 das erste Mal seit 2019 wieder Masern gemeldet. Laut TK seien bis Ende August sechs Fälle der Viruserkrankung festgestellt worden. Gegen beide Erkrankungen schützt eine Impfung. Versicherte sollten diese Art der Vorsorge für sich und ihre Kinder wieder mehr in den Blick nehmen, mahnte der Leiter der TK-Landesvertretung, Guido Dressel. Seit dem 1. März 2020 gilt in Deutschland eine Impfpflicht gegen Masern, für Kinder und Menschen, die andere betreuen und pflegen.
Masern
Masern sind eine Viruserkrankung und hoch ansteckend. Sie können bei Kindern und Erwachsenen auftreten und verursachen einen Hautausschlag, der sich vom Gesicht aus über den ganzen Körper ausbreitet. Bei Masern können gefährliche Komplikationen wie eine Gehirnentzündung auftreten, die im schlimmsten Fall tödlich verlaufen kann. Es gibt keine Therapie gegen das Masernvirus.
Quelle: RKI/Bundesgesundheitsministerium
Stiko empfiehlt Impfung gegen Keuchhusten
Für Neugeborene und Säuglinge kann Keuchhusten lebensbedrohlich sein. Deswegen beginnt die Impfserie gegen die Erkrankung laut Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) des RKI bereits im zweiten Lebensmonat. Sie erfolgt in Kombination mit anderen Impfungen. Schwangeren wird laut Stiko empfohlen, sich am Anfang des letzten Schwangerschaftsdrittels impfen zu lassen.
Die meisten Keuchhustenfälle wurden im vergangenen Jahr bei Zehn- bis 19-Jährigen gemeldet. Daher liege die Vermutung nahe, dass Auffrischungsimpfungen nicht oder nicht ausreichend erfolgten, so Dressel.
Gemeldete Masern-Fälle in Deutschland
MDR (fno)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Nachrichten | 21. Januar 2025 | 11:00 Uhr
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/5bb0bb7f-5cda-4865-a189-0ca422f98326 was not found on this server.