Menschen an einem Transparent zum 1. Mai.
Bei der Mai-Kundgebung in Erfurt nahmen auch Oberbürgermeister Andreas Bausewein (Zweiter von links) und Innenminister Georg Maier (ganz links/ jeweils SPD) teil. Bildrechte: MDR/Alexander Reißland

Tag der Arbeit Tausende Menschen bei Mai-Kundgebungen in Thüringen

01. Mai 2024, 20:56 Uhr

Tausende Menschen haben am 1. Mai in Thüringen den Tag der Arbeit gefeiert. Sie forderten "Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit". Neben Demonstrationen gab es in mehreren Städten auch Familienfeste.

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In Thüringen haben mehrere Tausend Menschen am Mittwoch an Kundgebungen und Demonstrationen zum Tag der Arbeit teilgenommen. Landesweit waren rund 40 Veranstaltungen angemeldet, unter anderem vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB).

Allein in Erfurt versammelten sich laut Polizei zwischenzeitlich 2.000 bis 3.000 Menschen auf dem Domlatz. Bei einer Kundgebung des DGB auf dem Anger unter dem Motto "Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit" verwies die Erfurter DGB-Vorsitzende Anna-Lena Metz auf die Gefahr durch die aufstrebende AfD. Die DGB-Jugend kritisierte, dass es zu wenig bezahlbaren Wohnraum für junge Menschen gebe.

Menschen mit Fahnen bei einer Kundgebung am 1. Mai. Hunderte Teilnehmer bei der Mai-Kundgebung in Erfurt.
Teilnehmer der Mai-Kundgebung in Erfurt. Bildrechte: MDR/Anna Hönig

Bei einer Podiumsdiskussion von Spitzenkandidaten mehrerer Parteien zur Landtagswahl auf dem Domplatz zeigten sich Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) und der CDU-Landesvorsitzende Mario Voigt offen für die Idee eines Azubi-Werkes nach dem Vorbild des Studierendenwerkes. Zuvor hatte der DGB-Bezirksvorsitzende Michael Rudolph vorgeschlagen, "die Auszubildenden sozial gleichzustellen mit den Studierenden". Azubi-Werke könnten sich dann um günstige Mobilität und Wohnraum für Auszubildende kümmern, so die Idee.

Demonstrationen in ganz Thüringen

Etwa 200 Menschen folgten am Mittwochmorgen in Jena dem Demonstrations-Aufruf des DGB. Zur Kundgebung in Sonneberg mit Agrarministerin Susanna Karawanskij (Linke) kamen etwa 100 Menschen. In Weimar strömten Tausende zum Familienfest in die Innenstadt. In Gera beteiligten sich laut Polizei rund 760 Menschen an einer Demonstration, zu der die Linke-Landtagsabgeordnete Katharina König-Preuss aufgerufen hatte. In Sonneberg und in Sondershausen gab es zwei Kundgebungen von Teilnehmern aus dem rechten Spektrum - in Sondershausen nahmen daran laut Polizei rund 220 Menschen teil, in Sonneberg rund 170. Gegen die rechte Kundgebung in Sondershausen protestierten laut Polizei rund 165 Demonstranten.

Bei einer DGB-Kundgebung am Vormittag in Eisenach hatte Thüringens Ministerpräsident Ramelow zur Teilnahme an den Kommunalwahlen aufgerufen, die am 26. Mai in Thüringen stattfinden. Ramelow sprach auch vom Wert von Tarifverträgen. Sie seien das Herzstück der sozialen Debatten und "das Wertpapier für jeden Arbeitnehmer, für jede Arbeitnehmerin". Er werbe aber nicht nur für mehr Tarifbindung, sondern auch für mehr gewerkschaftliche Mitgliedschaft und gewerkschaftliches Engagement.

Viele Menschen in einer Stadt.
Tausende waren bei den Veranstaltungen zum 1. Mai im Zentrum von Weimar dabei. Bildrechte: MDR/Christian Franke

Viele Menschen in einer Stadt.
Viele Menschen tummelten sich auch beim Mai-Flohmarkt... Bildrechte: MDR/Christian Franke

Viele Menschen in einer Stadt.
... wie hier auf dem Theaterplatz. Bildrechte: MDR/Christian Franke

Polizei nimmt sechs Anzeigen auf

Die Polizei sprach am Abend von einem weitgehend friedlichen und "störungsfreien" Verlauf der Kundgebungen und Demonstrationen. Es seien Beamtinnen und Beamte aus dem gesamten Land im Einsatz gewesen. Man habe sechs anlassbezogene Strafanzeigen aufgenommen. In einem Fall wurden Beamte, die eine Identitätsfeststellung wegen einer Beleidung vornehmen wollten, attackiert. Ein Beamter sein nun dienstunfähig, hieß es. Außerdem wurde eine Anzeige gegen einen Redner der rechten Kundgebung in Sondershausen wegen des Verdachts der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen aufgenommen. In Gera hätten mehrere Teilnehmer einer Demonstration gegen das Vermummungsverbot verstoßen und Nebeltöpfe und Bengalos gezündet. Nach Ansprache durch die Polizei hätten die Personen die Vermummung abgelegt.

MDR (ah/rom/dr)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 01. Mai 2024 | 19:00 Uhr

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