Für den Thüringer Sport soll es einen Energie-Unterstützungsfonds von sechs Millionen Euro geben. Das kündigte Sportminister Helmut Holter (Linke) am Samstag bei der Mitgliederversammlung des Landessportbundes Thüringen in Bad Blankenburg (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) an.

Laut Landessportbund sind auch die vereinseigenen oder gepachteten Sportstätten von den Folgen der Energiekrise betroffen. Vor allem nach der Corona-Pandemie mit teilweise erheblichen Mitglieder- und damit auch Einnahmeverlusten könnten die Preissteigerungen existenzbedrohend sein.

"Sport darf kein Luxus sein", sagte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Olympischen Sportbundes, Torsten Burmester. Mitgliedsbeiträge müssten so gestaltet werden, dass alle Menschen Zugang haben. "Unsere Gesellschaft braucht den organisierten Sport dringender denn je, um zu überleben", sagte er.

Die Mitgliederzahlen sind nach Angaben des Landessportbundes zurückgegangen. Die Dachorganisation des organisierten Thüringer Sports zählte am Anfang dieses Jahres rund 348.000 Mitglieder in knapp 3.300 Vereinen. Im Jahr 2021 waren es noch rund 2.000 Mitglieder und 50 Vereine mehr. Hauptgeschäftsführer Thomas Zirkel sagte, die Mitgliederzahlen hätten sich inzwischen zumindest stabilisiert.

Außerdem berief der Landessportbund erstmals eine unabhängige Ethik-Kommission. Vorsitzender des Gremiums ist Hubertus Gersdorf, Professor für Staats- und Verwaltungsrecht sowie Medienrecht an der Universität Leipzig. Weitere Mitglieder sind die ehemalige Weltklasse-Hochspringerin Ariane Friedrich-Lange, Kathrin Nordhaus von der Interventionsstelle für Opfer von häuslicher Gewalt Gera sowie der Chefarzt und ehemalige Schwimmer Sigurd Hanke.

Die Kommission wird laut Landessportbund in den nächsten Wochen ihre Arbeit aufnehmen, das Präsidium und den Vorstand beraten sowie das Einhalten von Regeln und transparentem Wettbewerb überprüfen und beurteilen.