Vor allem an Grundschulen in Thüringen fehlen Schulleiter. Das geht aus einer Aufstellung unbesetzter Leitungsstellen des Bildungsministeriums hervor. Die Zahlen beziehen sich auf Mitte August, also wenige Tage vor dem Schulstart. Demnach waren von insgesamt 392 Schulleiterstellen im Grundschulbereich 61 unbesetzt. Das entspricht einem Anteil von etwa 15,6 Prozent.

Von den 86 Schulleiterposten an Gymnasien waren dagegen nur acht unbesetzt (9,3 Prozent). Schulleiter bekommen in der Regel mehr Geld als normale Lehrer - und werden höher eingruppiert.

An Regelschulen waren nur 3,45 Prozent der 174 Leitungsstellen unbesetzt, im Förderschulbereich rund zehn Prozent. Insgesamt lag der Anteil unbesetzter Leitungsposten bei rund 10,8 Prozent - 86 unbesetzte Stellen bei insgesamt 804 Schulleiterstellen.

Wie auch beim Lehrermangel spricht das Thüringer Bildungsministerium von einem Generationenwechsel. Man unterstütze Lehrerinnen und Lehrer, "die sich mit dem Gedanken tragen, Schulleitungsaufgaben zu übernehmen, durch eine vorbereitende Qualifikation", sagte eine Sprecherin. Außerdem gebe es begleitende Fortbildungen für Schulleiter.

Angehende Schulleiter sollen sich gut auf ihre Aufgaben vorbereitet fühlen, so die Sprecherin. Damit soll auch die Attraktivität des Jobs erhöht werden. Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) führe zudem regionale Schulleitergesprächsrunden und digitale Schulleitungssprechstunden durch. Den Input aus diesen Gesprächen nutze man.