Extremismus Polizei nimmt mutmaßlichen Linksextremisten Johann G. in Thüringen fest
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08. November 2024, 15:42 Uhr
Der seit Jahren gesuchte mutmaßliche Linksextremist Johann G. ist in Thüringen festgenommen worden. Ein Mobiles Einsatzkommando der sächsischen Polizei fasste ihn in einem Zug - angeblich auf dem Weg zu einer Bekannten.
Der seit Jahren gesuchte mutmaßliche Linksextremist Johann G. ist in Thüringen festgenommen worden. Das hat die Bundesanwaltschaft dem MDR bestätigt. Nach Informationen von ARD und MDR fasste ihn ein Mobiles Einsatzkommando (MEK) der sächsischen Polizei in einem Regionalzug bei Weimar. Zielfahnder seien ihm seit Tagen auf den Fersen gewesen. Sie sollen eine Bekannte von G. überwacht haben. G. sei mit dem Zug zu ihr unterwegs gewesen sei. Der sächsische Innenminister Armin Schuster (CDU) nannte G. "einen der meistgesuchten Linksextremisten und das zentrale Puzzleteil im gesamten Ermittlungskomplex".
Soll nach Karlsruhe gebracht werden
Gegen G. liegen nach Angaben Schusters mehrere Haftbefehle vor, unter anderem vom Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe. Wann G. dem Ermittlungsrichter vorgeführt wird, der ihm den Haftbefehl eröffnet und über die Untersuchungshaft entscheidet, ist noch nicht bekannt. Aus G.'s Umfeld heißt es, damit werde am Sonnabend Vormittag gerechnet.
Wird Gruppe um verurteilter Lina E. zugerechnet
G. wird der Gruppe um die Linksextremistin Lina E. zugerechnet, die im Mai 2023 zusammen mit drei Mitangeklagten vom Oberlandesgericht Dresden verurteilt worden war. E. war zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden, die drei mitangeklagten Männer im Alter von 28 bis 37 Jahren erhielten Haftstrafen zwischen zwei Jahren und fünf Monaten sowie drei Jahren und drei Monaten. Der Haftbefehl gegen E. wurde nach dem Urteil außer Vollzug gesetzt, weil ihre Anwälte Revision eingelegt hatten.
Überfälle auf tatsächliche und vermeintliche Neonazis
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Angeklagten zwischen 2018 und 2020 an mehreren Überfällen auf tatsächliche und vermeintliche Neonazis in Wurzen, Leipzig und in Eisenach beteiligt waren. Dabei waren 13 Menschen verletzt worden, zwei davon potenziell lebensbedrohlich. Weil die Angreifer dabei Hammer benutzten, wurde die Gruppe als "Hammerbande" bezeichnet. G. war vor Jahren untergetaucht, seit März 2021 wurde per Haftbefehl nach ihm gesucht.
dpa/MDR (seg)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 08. November 2024 | 14:00 Uhr