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Depot ist insolvent, mindestens 27 Filialen schließen, aber das Geschäft mit Deko und Einrichtung soll weitergehen. (Archivfoto) Bildrechte: IMAGO/Michael Gstettenbauer

Innenstädte Insolvenz der Deko-Kette Depot: Für Filialen in Thüringen geht es weiter

26. November 2024, 18:24 Uhr

Das Handelsunternehmen Depot steckt in der Insolvenz. Um aus der schwierigen Lage zu kommen, schließt die Deko- und Einrichtungskette auch Läden. Für die Standorte in Thüringen gibt es aber gute Nachrichten.

Die Thüringer Filialen der insolventen Deko-Handelskette Depot schließen vorerst nicht. Das geht aus einer Liste der betroffenen Standorte hervor, die der "Deutschen Presse-Agentur" vorliegt. Demnach stehen bundesweit 27 Filialen vor dem Aus oder wurden bereits dichtgemacht.

Erfurt, Gera, Gotha und Jena werden nicht aufgelistet. Auch die "Thüringer Allgemeine" berichtet unter Berufung auf den Geschäftsführer Christian Gries, dass die vier Thüringer Standorte verschont bleiben.

Läden, mit denen wir kein Geld verdienen, werden wir konsequent schließen.

Christian Gries Depot-Geschäftsführer

Bis Jahresende soll das Depot-Filialnetz auf 285 Geschäfte schrumpfen. Voraussichtlich werden noch weitere Läden geschlossen, sagte Gries der "dpa". Die Verhandlungen mit einigen Vermietern liefen noch. "Läden, mit denen wir kein Geld verdienen, werden wir konsequent schließen."

Die meisten betroffenen Mitarbeitenden sollen in andere Filialen versetzt werden. Etwa 50 der zuletzt noch insgesamt 3.350 Beschäftigten verlieren mit der geplanten Schließung der 27 Filialen demnach ihren Job. In der Unternehmenszentrale im unterfränkischen Niedernberg sei die Zahl der Mitarbeiter seit Anfang des Jahres von rund 650 auf 500 verringert worden, heißt es.

Corona-Nachwehen für Depot

Depot ist eine Tochter der Gries Deco Company (GDC). Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit hatte das Unternehmen im Juli Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt.

Der Unternehmer Christian Gries, Geschäftsführer der Gries Deco Company GmbH
Christian Gries, Geschäftsführer der Gries Deco Company GmbH (Archivfoto) Bildrechte: picture alliance / dpa | Ursula Düren

Ziel ist es nach Firmenangaben, bis spätestens Mitte 2025 wieder in den Regelbetrieb übergehen zu können. Laut Gries hatte Depot während und nach der Corona-Zeit mit Schwierigkeiten zu kämpfen. "Die Lager waren voll, aber die Ware konnte nicht abfließen, weil die Läden geschlossen waren. Deshalb haben wir Probleme bekommen beim Umsatz." Weil Lieferketten nicht funktioniert hätten, sei Weihnachtsware erst im Januar gekommen.

Zu viel Ware auf Lager und steigende Kosten

Die Rahmenbedingungen haben sich für Händler laut Gries verändert: Rohstoffpreise, Nebenkosten, Containerraten und Mieten seien stark gestiegen. Die Frachtkosten hätten sich innerhalb eines halben Jahres verzehnfacht. So sei es kaum möglich, das bisherige Geschäftsmodell rentabel zu betreiben.

Gries räumt jedoch auch Fehler ein. Man habe nicht nur unnötige Überbestände in den Lagern aufgebaut. "Wir haben zu spät gemerkt, dass viele Kunden unter der hohen Inflation ein verändertes Kaufverhalten an den Tag legen."

Depot will weiter auf Flächen anderer Händler verkaufen

Was will Gries künftig anders machen? "Wir müssen besser werden, uns mit einem überraschenden Produkt- und Preismix abheben und wieder mehr Erlebnisshopping bieten." Fortsetzen möchte man das "Rooms"-Konzept, bei dem kleine Depot-Shops in größere Flächen anderer Händler integriert sind. Knapp 150 davon in Rewe-, Toom- und Edeka-Märkten bleiben bestehen. Andere, wie unter anderem bei Kaufland, wurden geschlossen. 

MDR (jhi/maf)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 26. November 2024 | 15:00 Uhr

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