Verkehrswende Carsharing in Thüringen: Nachfrage steigt

16. Dezember 2023, 17:38 Uhr

In Thüringer Großstädten steigt das Interesse an Carsharing seit Jahren - in Jena seit 2019 sogar um mehr als 40 Prozent. Blockierte Parkplätze und die Umstellung auf E-Autos fordern die Betreiber jedoch heraus.

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Die Beliebtheit von Carsharing in Thüringen ist weiter gestiegen. Das ergab eine aktuelle Umfrage der "Deutschen Presse-Agentur" unter Städten im Freistaat. Indem ein Auto von verschiedenen Personen genutzt wird, statt sich im Privatbesitz einer einzelnen zu befinden, wird das Verkehrsaufkommen entlastet. Damit trägt das Konzept zur Verkehrswende bei. "Ein Carsharing-Fahrzeug ersetzt nach wissenschaftlichen Untersuchungen bis zu zehn private Pkw", so die Sprecherin der Stadt Jena, Stefanie Braune. Auch wenn das Thema noch immer für viele Bürgerinnen und Bürger neu ist, steigt die Nachfrage nach diesem Angebot in größeren Städten Thüringens seit Jahren kontinuierlich.

Ähnlicher Trend in größeren Städten Thüringens zu beobachten

Laut Braune habe sich die Anzahl der Stationen im Jenaer Stadtgebiet seit 2019 in etwa verdoppelt, die Nutzerzahlen seien in diesem Zeitraum um etwa 42 Prozent gestiegen. In Erfurt, Meiningen und Weimar gibt es einen ähnlichen Trend, den auch der Carsharing-Anbieter "Teilauto" bestätigt.

Größter Anbieter: Mehr als 8.000 registrierte Kunden in Thüringen

"Teilauto" ist ein privatwirtschaftlicher Anbieter und in Thüringen der größte. Seine Wagen stehen in Erfurt, Gera, Gotha, Jena und Weimar, so der Sprecher Niklas Wachholtz. Insgesamt habe das Unternehmen im Freistaat derzeit 220 Autos an 150 Stationen - rund 8.500 Kunden seien registriert. In Erfurt stellt außerdem der Anbieter "Carl und Carla" Transporter zur Verfügung.

In der Landeshauptstadt ist das Angebot aller Anbieter mit rund 110 Fahrzeugen an 64 Standorten am größten, in Jena gibt es vergleichbar viele. In beiden Städten soll das Angebot erweitert werden. In Weimar gibt es den Sprechern der Städte zufolge derzeit 27 Carsharing-Standorte, in Gera drei und in Meiningen zwei.

Meinigen setzt auf Elektromobilität

Obwohl Meinigen mit nur vier Wagen das kleinste Carsharing-Angebot aller Thüringer Standorte hat, sticht die Stadt mit einer Besonderheit heraus: Die gesamte Flotte besteht nur aus E-Autos. Außerdem wird sie nicht von einem privaten Anbieter bereitgestellt, sondern von den Meininger Stadtwerken.

An den beiden Meininger Standorten wurden für die E-Autos Ladestationen errichtet. Fürs Zwischenladen unterwegs gebe es bundesweit verwendbare Ladekarten. Eine Sprecherin der Stadt sagte, die Kunden bevorzugten jedoch Autos "vor der Haustür", weswegen die Beschränkung auf lediglich zwei Standorte ein Nachteil sei. Hierfür rät die Sprecherin zum Umdenken bei den Nutzern und einer Mischung verschiedener Verkehrsmittel.

Stellplätze finden für Anbieter schwierig

Drei Probleme teilen jedoch alle Städte, in denen Carsharing angeboten wird: überhaupt Stellplätze im Stadtgebiet zu finden, durch Falschparker blockierte Parkplätze und die Umstellung auf E-Autos. Laut dem Teilauto-Sprecher ist Letzteres besonders wegen fehlender Förderungen schwierig, wodurch die Anschaffung von Ladesäulen meist zu teuer ist.

MDR (ost/vle)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 16. Dezember 2023 | 13:00 Uhr

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