Die zentrale Thüringer Behörden-Servicerufnummer 115 verzeichnet ein Jahr nach dem Start rund 1.000 Anrufe monatlich. Die verantwortliche Referatsleiterin im Finanzministerium, Juliane Rhiem, sagte MDR THÜRINGEN, der Service werde schrittweise ausgebaut und bekannt gemacht. Viele Bürger fragten zum Beispiel, in welchen Behörden welche Anträge gestellt werden müssten und welche Dokumente dafür notwendig seien.

Viele Anfragen beträfen die Themen Wohngeld und Heizkostenzuschuss. Außerdem würden Behörden-Ansprechpartner, gesetzliche Regelungen oder auch Öffnungszeiten genannt. Grundlage für Informationen sei in erster Linie der offizielle Zuständigkeitsfinder. Dieser soll für eine Frage die passende Behörde finden. Das Tool ist auch online erreichbar.

Derzeit nehmen sechs Mitarbeiter in Erfurt montags bis freitags zwischen 8 und 18 Uhr Anfragen entgegen. Rhiem sagte, Thüringen gelte mit dieser zentralen telefonischen Service-Betreuung bundesweit als beispielhaft. Gerade angesichts des wachsenden Seniorenanteils und im Sinne der Barrierefreiheit sei die 115 ein wichtiger, direkter Kanal, der besonders hohes Vertrauen genieße. In Zukunft soll die Thüringer Behörden-Hotline um einen sogenannten Chatbot ergänzt werden, der im Internet Fragen schriftlich beantworten wird.  

Ergänzt wird die zentrale Thüringer Hotline durch das Servicetelefon des Saale-Holzland-Kreises. Wer die 115 aus dem Kreis anruft, wird automatisch von dort aus betreut. Der Saale-Holzland-Kreis war die einzige Kommune, die bereits im Jahr 2016 eigenständig mit der 115 gestartet ist.

Die bundesweit einheitliche Behördennummer 115 ist seit 2009 am Start. Derzeit beteiligen sich laut Bundesinnenministerium deutschlandweit knapp 550 Kommunen sowie zahlreiche Landesbehörden und die Bundesverwaltung mit über 88 Behörden und Institutionen an der Hotline.