Die Opposition im Thüringer Landtag hat von der Landesregierung mehr Engagement für den Schienenverkehr in Ostthüringen gefordert. Maik Kowalleck von der CDU-Fraktion sagte, auf der Saalebahn Saalfeld-Jena-Leipzig werde mit dem Fahrplanwechsel ab Ende 2023 das Angebot ausgedünnt. Die Strecke sei aber eine regelrechte Lebensader für die Region mit vielen tausend Pendlern. Es stelle sich die Frage, ob hier die Landesregierung "im Schlafwagen unterwegs gewesen" sei.

Kowalleck forderte Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij (Linke) auf, sich dafür einzusetzen, dass die auf der Strecke geplanten Intercity-Züge auch mit dem neuen Deutschland-Ticket genutzt werden dürften. Ähnlich äußerten sich Thomas Rudy von der AfD und Dirk Bergner von der FDP.

Ministerin Karawanskij sprach von einer "sehr unbefriedigenden Situation". Das Land sei in einem konstanten Austausch mit der Deutschen Bahn. Ab Frühjahr 2024 seien zudem auf der Saalebahn auch noch Bauarbeiten geplant, die den Zugverkehr weiter einschränkten. Ziel ist laut der Ministerin, im Laufe des kommenden Jahres den Weg dafür frei zu machen, dass das Deutschland-Ticket auch in den Intercitys genutzt werden kann.

Die IC-Züge sollen auf der Strecke Karlsruhe-Nürnberg-Jena-Leipzig fahren. Laut Karawanskij lehnen es aber Bayern, Sachsen-Anhalt und Sachsen ab, diese Verbindung in das neue Deutschland-Ticket zu integrieren. Thüringen müsste daher diese so genannte Tarifintegration auf dieser Strecke alleine finanzieren.