Straßensicherheit Tonnenweise Streusalz: Landkreise in Sachsen bereiten Winterdienst vor

• Sächsische Landkreise bereiten sich auf den kommenden Winter vor.
• Der Landkreis Leipzig will bis Dezember mehrere Kilometer Schneezäune errichten.
• Der Vogtlandkreis und Erzgebirgskreis fühlen sich ebenfalls gut vorbereitet.

Noch scheint die Sonne recht zuverlässig auf sächsische Straßen. Kälte, Nässe und irgendwann auch Schnee werden aber spätestens zum Ende des Jahres die Wetterlage beherrschen. Straßenmeistereien in Sachsen bereiten sich daher seit einiger Zeit auf rutschige oder schneebedeckte Straßen vor.

MDR SACHSEN hat sich bei Landkreisen erkundigt, wie weit die Winterdienstvorbereitungen sind und ob sie für einen plötzlichen Wetterumschwung ausreichend ausgestattet sind.

Bereits im August bestellte der Landkreis Mittelsachsen mehrere Tausend Tonnen Streusalz. Insgesamt würden den sechs Straßenmeistereien für die Wintersaison 2023/2024 fast 18.000 Tonnen Streusalz zur Verfügung stehen.

Im letzten Winter beliefen sich die Kosten für den Winterdienst auf rund 1,9 Millionen Euro. Am Ende wurden knapp 11.000 Tonnen Streugut in Mittelsachsen verbraucht, schreibt der Landkreis. Damit sei die Menge gegenüber den Vorjahren um rund 30 Prozent gesunken.

Seit Mai sind die Salzlager komplett wieder befüllt, teilt das Dezernat für Bau und Umwelt des Landkreises Nordsachsen mit. Ende Oktober würden an allen fünf Standorten der Straßenmeistereien Kontrollen zur Einsatzbereitschaft stattfinden. Die Technik sei bereits in den vergangenen Monaten überprüft und teilweise erneuert worden. "Insoweit ist das Team des Straßenbauamtes bereit für die anstehenden Aufgaben", sagt das Dezernat.

Die Streusalzlager des Landkreises Leipzig kommen nach offiziellen Angaben im Oktober 2023 auf ein Gesamtgewicht von rund 7.000 Tonnen. Weitere 1.700 Tonnen könnten jederzeit bestellt werden, falls nötig, teilt eine Sprecherin des Kreises mit. In der Straßenmeisterei Zwenkau wurde zudem eine neue Anlage zur Erstellung von Sole installiert.

Sole ist eine chemische Lösung aus Wasser und Salz. Bevor Streusalz auf die Straße kommt, wird es mit Sole angefeuchtet. Dadurch wird die Wirkung des Minerals beschleunigt und es wird verhindert, dass es verweht oder von Autos bewegt wird.

Eine ähnliche Funktion erfüllen Schneezäune. Die mit Kunststoffnetzen ausgestatteten Begrenzungen verringern auf der dem Wind abgewandten Seite die Windgeschwindigkeit, damit sich Schnee neben dem Netz sammeln kann und nicht auf die Straße geweht wird. Der Landkreis Leipzig plant, bis Anfang Dezember rund 45 Kilometer Schneezäune aufzustellen.

"Die Straßenmeistereien blicken optimistisch auf die bevorstehende Winterdienst-Saison", fasst der Landkreis seine Bemühungen zusammen. "Auch ein plötzlicher Wintereinbruch sollte kein Hindernis darstellen, da auch durch Wetterinformationen des Deutschen Wetterdienstes eine gewisse Planungssicherheit gegeben ist."

Die vier Straßenmeistereien im Vogtland sind laut der Pressesprecherin ebenfalls gut für den bevorstehenden Winter gewappnet. 6.300 Tonnen Streusalz befinden sich demnach aktuell in den Lagerstätten.

In den nächsten Wochen sollen darüber hinaus rund 16 Kilometer Schneezäune an Bundes-, Landes- und Kreisstraßen angebracht werden. In diesem Jahr haben die Vogtländer für den Winterdienst einen neuen Unimog, einen Klein-Lkw, besorgt. Anfang 2024 soll ein weiterer Lkw folgen.

Im Erzgebirgskreis mit seinen teils engen und steilen Straßen sind die Lager derzeit mit 17.000 Tonnen Streusalz gefüllt. Bereits im Sommer wurde damit begonnen, das Zentrallager in Stollberg zu befüllen und die Technik zu warten. Je nach Wetterlage soll ab Mitte Oktober der Bau der Schneezäune starten.   

Die Stadt Chemnitz teilt mit, dass für den Winter 17 Groß- und 15 Kleinräumfahrzeuge zur Verfügung stehen. Die Streusalz-Lager seien insgesamt mit mehr als 6.000 Tonnen gut gefüllt. In den nächsten Wochen sollen Schneezäune an gefährdete Straßenabschnitten aufgestellt werden.