Tieren helfen Katze, Hund und Pferd auf Zeit: Wie funktionieren Tierpatenschaften?
Hauptinhalt
21. Januar 2024, 12:20 Uhr
Viele Tierfreunde in Sachsen würden gern einem Tier ein gutes Zuhause geben. Nicht immer geht das, etwa aus Gesundheits- oder Platzgründen. Manche Tiere sind auch schlecht vermittelbar. Ihrer nehmen sich Tierheime oder Gnadenhöfe an. Doch Pflege und Unterbringung kosten Geld. Wie Tier-Patenschaftsmodelle helfen können, erklärte Stefan Fischer von der Stiftung Finanztest MDR SACHSEN
Einem Tier ein Zuhause zu geben, ist der Wunsch vieler Menschen in Sachsen. Das kann auch mit Hilfe einer Tierpatenschaft funktionieren. Für die Stiftung Warentest hat Stefan Fischer 15 verschiedene Tier-Patenschaftsmodelle untersucht, darunter in fünf Zoos sowie Tierschutzorganisationen. Im Gespräch mit MDR SACHSEN erklärte Fischer, welche Dinge beachtet werden müssen, damit die Tierpatenschaft für Zwei- und Vierbeiner zu einer Win-win-Situation wird.
Tierpatenschaft in Form von Spenden
Fischer zufolge bieten beispielsweise Tierschutzorganisationen wie der Nabu oder die Deutsche Umwelthilfe Tierpatenschaften an. In diesen Fällen werden Spendengelder eingeworben auf den Internetseiten oder in den Werbematerialien der Organisationen. "In der Regel kommt die Spende dann einer Tierart oder dem Lebensraum zugute", erklärte Fischer. Es sei ganz selten, dass wirklich ein einzelnes Tier mit so einer Patenschaft unterstützt wird.
Doch viele wünschen sich ein bestimmtes Patentier, wie eine "Ziege Emma im Gnadenhof". Fischer zufolge ist das beim "Bund gegen Missbrauch der Tiere" der Fall. Der betreibe Tierheime. Bei den anderen gestesteten Organisationen unterstütze man in der Regel ein Projekt. So könne man bei der Deutschen Umwelthilfe die Patenschaft für einzelne Orang Utans oder für eine Menschenaffen-Gruppe übernehmen. Mit seiner Spende unterstütze man die Anti-Palmöl-Kampagne, die den Lebensraum der Orang-Utans erhalten soll.
Was kostet so eine Tierpatenschaft?
Steuerlich betrachtet ist eine Tierpatenschaft eine Spende. "Wenn die Organisation gemeinnützig ist, können Sie die einfach bei ihrer Steuererklärung angeben und ein Fünftel der Spende geltend machen", so der Experte. Seinen Worten zufolge fangen die Beträge für eine Patenschaft in der Regel bei fünf Euro im Monat an. Es gebe auch Organisationen, bei denen könne man mit kleineren Beträgen anfangen. Nach oben seien kaum Grenzen gesetzt. Bei den Zoos kosten die großen Tiere bis zu 5.000 Euro.
Achten Sie zunächst auf die Website der Organisation. Dort sollten sie zahlreiche Informationen finden, zum Beispiel zur Geldverwendung.
Vor dem Spenden die Organisation näher betrachten
Um eine gute Organisation zu finden, bei der das Geld der Spenderinnen und Spender wirklich bei dem Tier ankommt, gibt der Experte einige Tipps:
- Prüfen, ob die Organsiation den Anteil ihrer Verwaltungs- und Werbekosten am Spendenaufkommen veröffentlicht.
- Auf die Website der Organisation achten: Sie sollte Angaben enthalten, für welche Projekte das Geld verwendet wird und wer Mitglied im Vorstand ist.
- Darauf achten, ob die Organisation ein Spendensiegel hat, wie das Zertifikat des Spendenrates. Bei der Initiative Transparente Zivilgesellschaft verpflichten sich Organisationen zu Basisstandards der Transparenz. Solche Siegel sind ein gutes Zeichen.
MDR (wim)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Der Tag | 19. Januar 2024 | 11:20 Uhr