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Umwelt Mehr Seeadler nisten in Sachsen
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27. April 2024, 12:11 Uhr
Seeadler leisten einen wichtigen Beitrag für das Ökosystem. In Sachsen hat die Zahl der Brutpaare kontinuierlich zugenommen. Nun dürfte jedoch eine Grenze erreicht sein. Das liegt an den räumlichen Gegebenheiten.
- In Sachsen steigt die Zahl der Seeadler seit mehreren Jahren.
- Ein weiterer Zuwachs der Population sei jedoch nicht zu erwarten.
- Ein bundesweites Managementsystem soll Störungen der Tiere verhindern.
In Sachsen nimmt die Zahl der bedrohten Seeadler seit Jahren zu. Wie ein Sprecher des Unesco-Biosphärenreservats Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft mitteilte, beläuft sich der Bestand der Großvogelart in der Oberlausitz derzeit auf 27 Paare. Im Jahr 2022 waren nach Angaben des Umweltministeriums in ganz Sachsen etwa 90 Brutpaare bekannt. Fünf Jahre zuvor seien es 86 Paare gewesen.
Ideale Bedingungen im Unesco-Biosphärenresvervat
Die Oberlausitz und insbesondere das Unesco-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft mit mehr als 30.000 Hektar Fläche bietet laut Ministerium den Adlern ideale Lebensbedingungen. "Nahezu 90 Prozent der sächsischen Vorkommen befinden sich in Ostsachsen, mit einem räumlichen Schwerpunkt in der Oberlausitz", erklärte ein Ministeriumssprecher. Die Tiere kämen dort in einer Dichte von bis zu zehn Brutpaaren pro 100 Kilometern vor.
Warum sind Seeadler gut für das Ökosystem?
Seeadler tragen durch ihre Ernährungsweise zur Gesundheit von Gewässern und den von ihnen bewohnten Ökosystemen bei. Sie ernähren sich nicht nur von kleinen Vögeln, Fischen und anderen Säugetieren, sondern auch von Aas.
Weiterer Zuwachs nicht zu erwarten
Ein weiteres Wachstum der Population im Reservat sei jedoch nicht zu erwarten, erklärte Dirk Wei, der zustänig für Arten- und Biotopschutz im Biosphärenreservat ist. Die Tiere bräuchten eine gewisse räumliche Distanz zueinander. Mit der Anzahl der Vögel sei das Gebiet damit bereits nahezu ausgelastet.
Störungen durch bundesweites System verhinden
Seeadler bevorzugen ruhige Waldgebiete ohne viel Tourismus sowie direkten Zugang zu Seen und Flüssen. Störungen in Brutplatznähe durch Forstarbeiten oder Freizeitaktivitäten im Wald kämen jedoch häufig vor, erklärte das Umweltministerium. Deshalb gebe es in ganz Deutschland ein Managementsystem zum Horstschutz, bestehend aus zeitlich begrenzten Nestschutzzonen sowie einer engen Zusammenarbeit mit Waldbesitzern.
MDR (phb)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 27. April 2024 | 12:00 Uhr