• Die Schneckenzucht ist eine alte Tradition in den Masuren in Polen.
• Die Tiere sind ein Exportschlager für Restaurants in ganz Europa.
• Auf einer Farm bei Elbląg können Besucher die ausgefallenen Rezepte testen.

Seit etwa 20 Jahren sind Schnecken der Lebensinhalt von Grzegorz Skalmowski. Auf einem Gelände bei Elbląg im Norden Polens betreibt er eine Schneckenfarm. Denn die Zucht und die kulinarische und kosmetische Verarbeitung ist eine schon viele Jahrhunderte alte Tradition in der polnischen Region.

Die Gegend ist mit ihrem wasserreichen, lehmigen Boden hervorragend geeignet für die Zucht. "Ich habe in einem polnischen Kochbuch von 1682 Schneckenrezepte gefunden", erzählt Skalmowski. Aus der Zeit gebe es sogar mehr Rezepte mit Schnecken- als Schweinefleisch.

Auch Pan Ślimak hat sich als Koch auf die Verarbeitung und Zucht von Schnecken spezialisiert. "Herr Schnecke", wie er genannt wird, erzählt, er exportiere in guten Zeiten bis zu 60.000 Tonnen Schnecken im Jahr. Die meisten davon nach Spanien.

Auf einem riesigen Gelände im Grünen, mit vielen Teichen, Schulungsräumen und einem eigenen Labor züchtet er die Tiere. Denn nicht alle Schnecken sind für den Verzehr gedacht. Auch Kosmetik, wie Cremes und Lotions werden hier aus Schneckenschleim hergestellt. Besucherinnen und Besucher können hier alles über Schnecken lernen.

Vor allem sollen die Gäste aber neue kulinarische Eindrücke genießen, sagt Ślimak. "Ich habe beispielsweise ein Rezept mit gefüllten Schnecken. Das ist 127 Jahre alt!"

Darüber hinaus gebe es Fischsuppe mit Schnecken, Piroggen mit Schnecken, Schneckenburger, alles zubereitet mit regionalen polnischen Produkten. All das kann man probieren - im Schnecken-Imbiss auf der Farm oder in dem Restaurant von Pan Ślimak in Elbląg.