Rüstung Rheinmetall: Landesregierung bestätigt Interesse an Pulverfabrik in Sachsen

01. Februar 2023, 18:07 Uhr

Der Munitionsbedarf der Bundeswehr steigt. Der Rüstungskonzern Rheinmetall will deshalb seine Produktionskapazitäten erweitern und prüft den Aufbau einer Pulverfabrik in Sachsen. Die Sächsische Landesregierung hat sich nun erstmals zu dem Vorhaben geäußert.

Sachsens Regierung hat ein Interesse des Rüstungsunternehmens Rheinmetall am Bau eines Pulverwerkes im Freistaat bestätigt. Die Planungen von Rheinmetall seien aber noch sehr am Anfang, sagte Regierungssprecher Ralph Schreiber am Dienstagnachmittag. Somit könne man zur Umsetzung noch nichts Konkretes sagen.

Kosten in Millionenhöhe

Grundsätzlich sei die Staatsregierung froh über Interessenten und Unternehmen, die in Sachsen investieren wollen, so Schreiber am Dienstag. Man werde die Planungen begleiten und unterstützen. Laut Rheinmetall-Chef Armin Papperger werde das Werk zwischen 700 und 800 Millionen Euro kosten. Das sei ein Investment, das die Industrie nicht alleine tragen könne. Mögliche staatliche Subventionen sind nach MDR-Informationen einer der derzeitigen Diskussionspunkte. Auch mögliche Standorte einer Fabrik sind nach Regierungsangaben noch unklar.

Linke äußert sich kritisch

Der sächsische Linke-Politiker Sören Pellmann äußerte hinsichtlich der geplanten Fabrik Bedenken. "So sehr Industrieansiedlungen im Osten von Deutschland wünschenswert sind, stehen wir als Linke der Ansiedelung von Waffenfabriken grundsätzlich ablehnend gegenüber", so Pellmann.

Fabrik für chemische Vorprodukte

Am Montag war bekannt geworden, dass der Rüstungskonzern Rheinmetall den Aufbau eines Pulverwerks in Sachsen prüft. Nach MDR-Informationen sollen in dem Werk keine Raketen oder Patronen produziert werden, sondern chemische Vorprodukte für Munition.

MDR (ben)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 30. Januar 2023 | 11:09 Uhr

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