Religion Osterbotschaft: Sachsens Bischöfe rufen zu Zusammenhalt und Zuversicht auf
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09. April 2023, 07:00 Uhr
Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben die Menschen auch hierzulande verunsichert. Trotz dieser schwierigen Zeiten betonen Sachsens Bischöfe die Werte der Gemeinschaft und des Zusammenhalts. Sie weisen zudem darauf hin, dass Ostern kein "Heile-Welt-Fest" ist, sondern es gerade um die Überwindung von schwierigen Zeiten geht.
- Sachsens evangelischer Landesbischof Tobis Bilz wünscht sich einen besseren Zusammenhalt in den Kirchgemeinden.
- Der katholische Bischof von Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, verteidigt die Feier des Osterfestes auch in Krisenzeiten.
- Der katholische Bischof in Görlitz, Wolfgang Ipolt, fordert einen aktiven Einsatz der Menschen für bessere Zeiten.
In seiner Osterbotschaft zum Ostersonntag beschäftigt sich Sachsens evangelisch-lutherischer Landesbischof Tobias Bilz mit dem schwindenden Zusammenhalt der Kirchgemeinden. Mancherorts sei in der Zeit der Corona-Pandemie das Gefühl füreinander verloren gegangen, meinte Bilz. Es sei "nicht durchweg gelungen, gut beieinander zu bleiben". Zum Teil gebe es "Entfremdungen, die bis heute nicht oder nur teilweise überwunden sind". Dabei gelte es, gerade auch in schwierigen Zeiten die christliche Gemeinschaft zu stärken.
Evangelischer Bischof: Gemeinschaft in schwierigen Zeiten besonders wichtig
Darüber hinaus seien auch in der Gesellschaft Verbindungen wieder neu zu knüpfen, etwa in Nachbarschaften, Stadtteilen oder Dörfern. Die Osterbotschaft von der Auferstehung Jesu sei für viele Generationen gerade in Zeiten größter Angst eine Hoffnung gewesen, sagte Bilz. Der Landesbischof wird am Ostersonntag um 9:30 Uhr in der Dresdner Kreuzkirche predigen.
Dresdner Bischof: Ostern ist kein "frohes Fest der perfekten Welt"
Die katholischen Bischöfe in Sachsen haben die Feier des Osterfestes auch in Zeiten von Krisen und Katastrophen verteidigt. Der Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, hob hervor, dass Ostern nicht "über die Wunden unserer Zeit hinwegtäuscht". Es sei "kein frohes Fest der perfekten Welt". Vielmehr sei es ein Fest, "an dem Verwundungen angenommen und verwandelt werden", sagte der Geistliche. Die Wunden des gekreuzigten Jesu machten Mut, "in den Verwundungen der Zeit und des Lebens potenzielle Orte der Liebe zu entdecken".
Görlitzer Bischof thematisiert Schicksal von Flüchtlingen
Der katholische Bischof Wolfgang Ipolt in Görlitz sagte, das Reich des Todes, in dem Jesus nach christlichem Glauben vor seiner Auferstehung gewesen ist, sei auch heute für manche Menschen "ganz nah". Er verwies auf die Flüchtenden, "die weiterhin in größter Not und unter großen Gefahren eine Flucht über das Mittelmeer wagen und dabei ertrinken", sowie die Soldaten in der Ukraine, "die meist den Namen Christi tragen, katholisch oder orthodox sind, und sich gegenseitig umbringen". Angesichts dessen sei die Osterbotschaft eine Mahnung, dabei mitzuwirken, "dass unsere Welt sich mehr und mehr in ein Reich des Lebens und der Hoffnung verwandelt", betonte der Bischof des Bistums Görlitz.
MDR (sth)/KNA/epd
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 06. April 2023 | 19:00 Uhr