22 Millionen Euro Nun doch: Sächsische Wein- und Obstbaubetriebe erhalten Hilfen für Frostschäden

31. Mai 2024, 18:03 Uhr

Die Obstbauern und Winzer in Sachsen erhalten nach den massiven Frostschäden im April knapp 22 Millionen Euro Finanzhilfen vom Freistaat. Darauf haben sich die Koalitionspartner in der Regierung geeinigt. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums sind für die Obstbauern knapp 20 Millionen Euro vorgesehen. Die Weinbauern sollen zwei Millionen Euro erhalten.

Frostschäden an einem Rebstock.
Später Frost nach mildem Winter brachte vielen sächsischen Weinbauern schmerzliche Verluste. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

Der sächsische Weinbauverband selbst rechnet mit Ertragseinbußen von 34 Millionen Euro. Die Ernteausfälle liegen demnach bei über 80 Prozent. Auf einzelnen Flächen sei sogar ein Totalausfall zu verzeichnen. Der Obstbauverband Sachsen & Sachsen-Anhalt hatte den Ernteausfall auf 50 bis 70 Millionen Euro geschätzt.

Weinreben mit Frostschäden stehen auf einem Weinberg
Das hielten viele Reben nicht gut aus: Mehr als acht Stunden Dauerfrost in der Luft und am Boden. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Daniel Schäfer

Sachsens Landwirtschaftsminister Wolfram Günther erklärte dazu: "Die Fröste Ende April haben massive und teilweise existenzielle Schäden verursacht. Wir haben heute die grundlegenden Fragen geklärt, wie wir den betroffenen Betrieben helfen werden." Das sei eine wichtige Botschaft für die Branche, denn Obst- und Weinbau gehörten zu Sachsen "für unser Ziel lebendiger ländlicher Räume und mehr regionaler Wertschöpfung".

Kretschmer: Teil des Schadens soll ersetzt werden

Ministerpräsident Michael Kretschmer zufolge sollen betroffene Betriebe zeitnah Unterstützungsmöglichkeiten erhalten. "Dort, wo Existenzen bedroht sind, werden wir den durch Ernteausfälle betroffenen Betrieben einen Teil des entstandenen Schadens ersetzen." Den Betroffenen müsse in diesen herausfordernden und teilweise existenziellen Situationen rasch Hilfe geleistet werden. Ein förmlicher Kabinettsbeschluss soll am kommenden Dienstag erfolgen.

Dem vorausgegangen war ein Streit in der Landesregierung. Nachdem Umweltminister Günther Hilfen angekündigt hatte, kam vergangene Woche eine Absage aus dem Finanzministerium: Es gebe keine Hilfe aus dem Gesamthaushalt des Freistaats. Dafür fehle schlicht das Geld, wie die letzte Steuerschätzung gezeigt habe. Vorschläge, wie man die bereits angekündigten Hilfen durch entsprechende Einsparungen im verfügbaren Budget des Umweltministeriums sicherstellen möchte, würden nicht vorliegen, hatte das Finanzministerium erklärt.

MDR (sat)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 31. Mai 2024 | 19:00 Uhr

Mehr aus Sachsen