Radfahrerverkehr Radfahrstadt in Sachsen: Leipziger radeln auch bei Schnee und Regen
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17. März 2023, 05:30 Uhr
Es ist viel los auf Leipzigs Radwegen. Die Stadt wollte es ganz genau wissen, um besser für den Radverkehr zu planen. Dafür brauchte sie konkrete Zahlen. Seit 2017 hat Leipzig deshalb automatische Zählstellen an wichtigen Straßen aufgebaut. Jeder kann daran ablesen, wieviel Räder dort täglich entlangfahren.
- Zwei neue Messstationen in der Leipziger Innenstadt zählen Radfahrer in Echtzeit.
- Die Zählstellen funktionieren über im Radweg eingelassene Induktionsschleifen.
- Elf Messsäulen zählen nun an Hauptverkehrsadern den Radverkehr in Leipzig.
Seit mehreren Jahren misst die Stadt Leipzig den Radverkehr mittels mehrerer Messstationen, etwa in der Jahnallee oder Karl-Liebknecht-Straße. Die Messungen ergaben: die Leipziger Radlerinnen und Radler lassen sich auch von Schnee und Regen nicht abschrecken. So nehme der Radverkehr im Winter nur begrenzt ab, sagte der Radverkehrsbeauftragte der Stadt, Christoph Waack. "Selbst bei Schneefall sind noch 50 Prozent der Radfahrer unterwegs. Auch bei Regen haben wir nur einen Rückgang von 20 bis 30 Prozent", sagte Waack.
Zwei neue Messstationen zählen in Echtzeit
Um weitere Daten zum Radverkehr in Leipzig zu bekommen, zählen ab dieser Woche zwei neue Messstationen vorbeifahrende Radfahrerinnen und -fahrer in Echtzeit - sichtbar für jeden Passanten. Die Messpunkte, die stadtein- und stadtauswärts am Grimmaischen Steinweg stehen, sind mit digitalen Displays ausgestattet. Über diese lasse sich ablesen, wie viele Fahrräder an der Stelle am Tag und im ganzen Jahr vorbeifahren, informierte das Leipziger Verkehrs- und Tiefbauamt.
Für die Stadtplaner lieferten die Messstellen wichtige Informationen, sagte Baubürgermeister Thomas Dienberg. Die seien bedeutend, um Fördermaßnahmen etwa für den Ausbau des Radnetzes anzuschieben. Außerdem: "Für die Radfahrenden machen die Messstellen symbolisch sichtbar, dass jede Fahrt mit dem Rad zählt", so Dienberg. Ziel sei es, das Netz der Zählstellen weiter auszubauen.
Für die Radfahrenden machen die Messstellen symbolisch sichtbar, dass jede Fahrt mit dem Rad zählt.
Letztlich sollen die Messstellen nicht nur den Verkehrsplanern die Augen öffnen, meinte Dienberg. Sie könnten mehr Verständnis und Sicherheit für Radfahrende im Stadtverkehr bringen: "Es soll deutlich gemacht werden, dass der Radverkehr in der Stadt signifikant zunimmt."
Induktionsschleifen geben Impulse
Die Messsäulen funktionieren über Induktionsschleifen, die im Fahrradweg eingebaut sind, erklärte Leipzigs Radverkehrsbeauftragter Christoph Waack. "Diese geben Impulse an die Messstelle und erfassen so automatisch den Radverkehr." Allein am Mittwoch hätten die zwei Messpunkte im Grimmaischen Steinweg 5.000 Radfahrerinnen und Radfahrer in beide Richtungen gezählt, so Waack.
Elf Messsäulen zählen mit
Bereits seit 2017 hatte die Stadt Leipzig sechs Zählstellen aufgebaut, auch in der Jahnallee oder Karl-Liebknecht-Straße. Wie viele Radfahrer dort fahren, können Interessierte über die Website der Stadt Leipzig einsehen. Neben den neuen Messstationen im Grimmaischen Steinweg kamen in den vergangenen Monaten weitere in der Georg-Schumann-Straße, Lützner Straße, Wurzner Straße und auf der Sachsenbrücke hinzu. Die Gesamtkosten für die neuen Zählstandorte belaufen sich laut Verkehrs- und Tiefbauamtes auf knapp 100.000 Euro.
MDR (phb/Dirk Hentze)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Leipzig | 16. März 2023 | 16:30 Uhr