Deutscher Schulpreis Schkeuditzer Schule mit Zoo in der Top 20: Große Aufregung wegen Jury-Besuch
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08. April 2024, 18:57 Uhr
Die Thomas-Müntzer-Grundschule in Schkeuditz nördlich von Leipzig ist eine Schule der besonderen Art. Denn hier lernen nicht nur Kinder, sondern hier haben auch mehr als 200 Tiere ein zu Hause. Die Schule hat es in die Top 20 der besten Schulen in ganz Deutschland geschafft, die sich um den Deutschen Schulpreis beworben haben. Nun steht die nächste Etappe an, denn die Jury will Schule, Lehrer und Schüler kennenlernen.
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- Die Thomas-Müntzer-Grundschule in Schkeuditz hat einen Schulzoo mit mehr als 200 Tieren.
- Schüler und Lehrer sind wegen des Besuchs der Jury für den Deutschen Schulpreis aufgeregt.
- Die Grundschule möchte ihr pädagogisches Konzept bekannter machen und sich vernetzen.
Viele Jungen und Mädchen stehen um Ziege Caspar Fridolin herum und streicheln ihn. Das Zicklein ist der neue Star bei der Grundschülern. Aber was hat eine Ziege in der Schule zu suchen? Für die Schülerinnen und Schüler der Thomas-Müntzer-Grundschule in Schkeuditz ist das nichts Ungewöhnliches. Hier mäht und meckert es aus der einen Ecke und schnattert und piepst es aus der anderen.
Mehr als 250 Tiere und 45 verschiedene Arten leben hier im Schulzoo, der kommendes Jahr 70 Jahre wird, erklärt Schulleiterin Elke Koller. "Schon zu DDR-Zeiten hat es diesen Schulzoo gegeben", sagt sie. Begonnen habe der damalige Schulleiter mit einem Affen. Doch die Tiere sollen nicht nur Freude machen, sagt Lehrerin Elena Rose. "Wir können den Kindern zeigen, was noch in unserer Welt lebt und dass jedes Lebewesen zu schätzen ist", sagt sie.
Wir können den Kindern zeigen, was noch in unserer Welt lebt und dass jedes Lebewesen zu schätzen ist.
Tiere zeichnen und Stall ausmisten
Die Schüler lernen nicht nur viel über die Tiere, sondern füttern sie oder misten die Ställe aus. Im Kunstunterricht zeichnen die Schüler zum Beispiel Schafe, im Matheunterricht berechnen sie die Kilogramm fürs Ziegenfüttern und im Werkunterricht bauen sie einen neuen Unterstand für die Enten, erklärt Lehrerin Elena Rose. Drei bis vier Mal in der Woche seien die Kinder im Unterricht bei den Tieren, die Zoostunde als Extra-Fach habe jede Klasse einmal wöchentlich.
Aufgeregte Lehrer und Schüler wegen Jurybesuch
Und aktuell sei die Aufregung unter Schülern und Lehrern besonders groß. Denn ihre Schule hat es in die Top 20 von insgesamt 80 Schulen geschafft, die sich für den Deutschen Schulpreis beworben haben, erklärt Elena Rose. Sie hat die Bewerbung organisiert. "Die Kinder sind schon sehr aufgeregt", sagt Schulleiterin Elke Koller. Und es dürfte noch aufregender werden, denn Montag und Dienstag sind die Juroren des Deutschen Schulpreises in der Schule und schauen sich den Unterricht an.
Wir wollen unseren Unterricht zeigen und nichts Gestelltes vorführen.
Inszeniert werden müsse aber nichts, betont Koller, denn man weiß um die Besonderheit der eigenen Schule. "Wir wollen unseren Unterricht zeigen und nichts Gestelltes vorführen." In den Top 20 zu sein, finden die Schüler klasse. Muss es der erste Platz sein? "Ich hoffe, dass wir gewinnen. Aber die Top 5 wäre super", sagt eine Schülerin. "Wir müssen nicht unbedingt gewinnen, Platz 2 oder 3 ist auch schon gut", sagt ein Junge aus der dritten Klasse.
Schule möchte Konzept bekannter machen
Der erste Platz des Deutschen Schulpreises ist mit einem Preisgeld von 100.000 Euro verbunden. Aber es gehe um mehr, sagt Lehrerin Elena Rose: "Wir würden gerne noch einer breiteren Öffentlichkeit zeigen, welche Möglichkeiten tiergestützte Pädagogik hat." Man wolle sich mit anderen Schulen und deren Konzepten bekannter machen und vernetzen. Bis es jedoch soweit ist, ist bei Lehrern und Schülern noch Herzklopfen angesagt. Ob sie es in die Top 15 geschafft haben, wird Ende Juni bekannt. Im Oktober wird der Sieger gekürt.
MDR (phb/rkü)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Radioreport | 08. April 2024 | 18:00 Uhr
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