Künstliche Intelligenz Lieferroboter "Husky" soll Post in Schkeuditz austragen
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02. April 2023, 19:50 Uhr
Künstliche Intelligenz und Robotertechnik kann für Städte und Kommunen hilfreich sein, um Daten etwa für Bauvorhaben zu sammeln. Der Ort Barleben in Sachsen-Anhalt etwa scannt Straßen über Smartphones ab, um Schlaglöcher aufzuspüren. In Schkeuditz in Nordsachsen werden nun ein Lieferroboter und Lastenräder getestet. Sie sollen die Verwaltung entlasten und den Bürgern dienen. Doch bevor der Roboter "Husky" losdüsen kann, muss er noch viel lernen.
- Der Lieferroboter "Husky" lernt noch und bekommt Daten über Mitfahrräder geliefert.
- In Schkeuditz könnten künftig autonom fahrende Lastenfahrräder den Einkauf erleichtern.
- Der Roboter "Husky" wird bald als Lieferbote für das Rathaus eingesetzt.
Das hoch intelligente und sehr bewegliche Kraftpaket mit Namen "Husky" könnte zukünftig in Schkeuditz Pakete für die Post ausliefern - so zumindest die Pläne seiner Entwickler. Doch wie käme der kleine Lieferroboter, der schon in Freiberg zum Einkaufen geschickt wurde, durch den Stadtverkehr von Schkeuditz? Und: Sind unsere Städte überhaupt schon reif für Roboter?
Das soll im Projekt "Ready for Robots", gefördert durch das Bundesverkehrsministerium, geklärt werden. Der große Rathausvorplatz von Schkeuditz, den auch Autos und Straßenbahnen kreuzen, sei ein ideales Testfeld, erklärt Projektleiter Sebastian Zug von der Bergakadamie Freiberg: "Wir wollen den Roboter so anpassen, damit er auf die Besonderheiten der Umgebung reagieren kann. Schmale Durchgänge und der Platz erfordern eine bessere Sensorik und andere Erfassungstechnik."
Roboter lernt noch: Mietfahrräder sammeln Daten
Doch "Husky" muss noch viel lernen, bevor er selbstständig durch Schkeuditz düsen kann. Wegbreiten und Verkehrsaufkommen erfassen stehen auf dem Stundenplan des Roboters. Aber die Daten für "Husky" ließen sich bisher nur durch großen technischen und personellen Aufwand sammeln, sagt Projektleiter Zug. Nun sollen Radfahrer "Husky" beim Lernen helfen. "Es geht darum, welche Daten ich von dem Rücken meines Drahtesel aus erfasse, die ich dann für die Auslegung eines Robotik-Szenarios nutzen kann", erklärt der Projektleiter.
Vision: autonom fahrende Lastenfahrräder
Die Daten für den Lieferroboter sollen künftig Mietfahrräder liefern, sagt Zug. In diesen sei Sensortechnik verbaut, die während der Fahrt Straßen und Umgebung abmessen. Dazu stehen fünf Lasten- und 80 Leihfahrräder in Schkeuditz zum Verleih bereit. Landrat Kai Emanuel zu dem Projekt: "Wir müssen Ideen aufgreifen, die im Moment futuristisch klingen, die uns aber in zehn oder 15 Jahren weiterhelfen."
Wir müssen Ideen aufgreifen, die im Moment futuristisch klingen, die uns aber in zehn oder fünfzehn Jahren weiterhelfen.
Die Erkenntnisse der Datenerhebung soll auch für die Lastenfahrräder eingesetzt werden. Die Vision: die Fahrräder sollen autonom vor die Haustür fahren, erklärt Anita Benassi von der Transportrad-Initiative nachhaltiger Kommunen. "Ein mögliches Szenario wäre, wenn man zu Hause ist, sich ein Lastenrad vor die Tür bestellt und man nicht erst zu einer Verleihstation laufen muss", sagt Benassi.
"Husky" als Lieferbote für das Rathaus
Ob und wann Lieferroboter oder selbstfahrende Räder dann tatsächlich Dienst schieben, steht noch nicht fest. Doch das Schkeuditz Modellstadt ist, freut Oberbürgermeister Rayk Bergner (CDU): "Es ist ein spannendes Projekt. Ich bin sehr neugierig, was dabei herauskommt." Husky soll schon bald probeweise als Lieferdienst zwischen den Stadtverwaltungen eingesetzt werden.
MDR (phb,sys)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | SACHSENSPIEGEL | 31. März 2023 | 19:00 Uhr
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