Razzia Eisenbahnstraße Leipzig: Großeinsatz gegen Clankriminalität

Am Freitag ging der Zoll im gesamten Bundesgebiet gegen Schwarzarbeit vor. Dabei hatten die Beamtinnen und Beamten insbesondere jene Branche im Visier, die oft mit Clankriminalität in Zusammenhang gebracht werden. Auch in der Eisenbahnstraße in Leipzig gab es deshalb nach Angaben des Hauptzollamtes Dresden verdachtsunabhängige Kontrollen in elf Bars und Geschäften.

Neben dem Zoll waren unter anderem auch Einheiten der Steuerfahndung, des Landeskriminalamtes und der Bundespolizei im Einsatz, insgesamt 270 Kräfte. Sie stellten nicht nur im Bereich Schwarzarbeit mehrere mutmaßliche Verstöße fest. Die Beamten fanden laut Hauptzollamt auch Drogen oder unversteuerten Tabak. So stießen sie unter anderem in einer Bar auf Rauschgiftpäckchen in der Mikrowelle und auf 22 Kilogramm unversteuerten Wasserpfeifentabak. Außerdem beschlagnahmten sie 133 Dosen Pfeffer-KO-Spray in einem Fachgeschäft. Auch eine per Haftbefehl gesuchte Frau nahmen sie fest.

Nach Angaben des Hauptzollamtes Dresden ging es bei der Großrazzia aber nicht nur um das Aufdecken von Verstößen. Man habe darüber hinaus delikts- und behördenübergreifende Erkenntnisse über Clanaktivitäten und unrechtmäßige Strukturen gewinnen wollen. In Sachsen gibt es dazu seit 2020 auch eine gemeinsame Ermittlungsgruppe verschiedener Behörden, um Clankriminalität auf die Spur zu kommen.

Im Oktober dieses Jahres sei daraus die Task Force "Clan" entstanden, so die Zollbehörde. Sie führe insbesondere im Raum Leipzig seit mehreren Wochen immer wieder Durchsuchungen und Kontrollen im Milieubereich durch. Diese "Strategie der tausend Nadelstiche" hätte sich bereits in der Praxis bei der Gewinnung von Informationen und der Bekämpfung der Clankriminalität bewährt.

MDR (vis)