Landgericht Abrechnungsschwindel: Arzt in Leipzig wegen Millionenbetrugs angeklagt
Hauptinhalt
02. März 2023, 17:21 Uhr
Seit Donnerstag müssen sich zwei Ärzte vor dem Leipziger Landgericht wegen Abrechnungsbetruges in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro verantworten. Angeklagt sind ein Facharzt für Inneres aus Böhlen und ein früherer Allgemeinmediziner aus Kitzscher.
Vorwurf: Betrug und Urkundenfälschung
Der Internist soll zwischen 2014 und 2018 gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung (KVS) in 17 Fällen nicht erbrachte ärztliche Leistungen abgerechnet haben. Die soll er in Einzelbeträgen zwischen 54.000 und 218.000 Euro Höhe ausgewiesen haben. Zudem wirft ihm die Anklage Urkundenfälschung vor.
Beihilfe des Mitangeklagten
Innerhalb der fünf Jahre soll er die Genehmigung zum Betrieb einer Nebenstelle in Kitzscher gehabt haben, für die er einen Allgemeinmediziner anstellte. Obwohl der alters- und krankheitsbedingt oft fehlte, sollen die Abrechnungen trotzdem so weiter gelaufen sein, als wäre die Praxis normal besetzt, heißt es in der Anklage. Der mitangeklagte Arzt in Kitzscher soll für sein Mittun monatlich 2.000 Euro brutto erhalten haben.
Angeklagte bestreiten Vorwürfe
Die Verteidiger der beiden Angeklagten wiesen die Vorwürfe am ersten Prozesstag zurück. Der mitangeklagte ältere Arzt ließ über seinen Anwalt wissen, dass er sich zum nächstmöglichen Zeitpunkt dazu äußern wolle. Das Gericht hat zwölf weitere Prozesstermine bis Ende Mai 2023 festgelegt.
MDR (kk/Sylvia Stadler)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 09. März 2023 | 06:30 Uhr